Seerosen ohne Erde pflanzen: So gelingt’s!
Seerosen können auch ohne herkömmliche Erde in Teichen gedeihen. Dieser Artikel erläutert die alternative Pflanzmethode mit mineralischen Substraten und beleuchtet ihre Vor- und Nachteile.
Seerosen pflanzen ohne Erde – ist das überhaupt möglich?
Ja, Seerosen lassen sich tatsächlich ohne herkömmliche Pflanzenerde kultivieren, indem alternative Pflanzmethoden zum Einsatz kommen. Statt Erde werden mineralische Substrate wie Kies, Sand oder Steine verwendet. Diese bieten den Seerosenwurzeln notwendigen Halt und verhindern ein Aufschwimmen der Pflanzen. Seerosen sind Schwimmblattpflanzen, die eine feste Verankerung benötigen.
Diese Methode hat sich in der Praxis vielfach bewährt und wird häufig bei der Neuanlage von Teichen angewandt. Die Nutzung von mineralischen Substraten fördert klares Teichwasser und vermindert Algenbildung. Für eine erfolgreiche Pflanzung nutzen Sie am besten kalkfreie Materialien, um die Entwicklung von Algen zu minimieren. Seerosen benötigen trotz der Verwendung alternativer Substrate eine ausreichende Nährstoffversorgung, die üblicherweise durch zusätzliche Düngemittel gewährleistet wird.
Vorteile der substratlosen Pflanzung
Die substratlose Pflanzung von Seerosen bietet zahlreiche Vorteile, die Ihren Teich zu einem gesünderen Lebensraum machen können:
- Reduzierte Wassertrübung: Durch den Verzicht auf organische Erde gelangen keine feinen Schwebstoffe ins Wasser, was eine klare Sicht im Teich gewährleistet.
- Geringeres Algenwachstum: Ohne die Nährstoffbelastung durch Pflanzerde wird die Entwicklung ungewollter Algen reduziert, sodass das Teichwasser sauberer bleibt.
- Stabilisierung des Ökosystems: Anorganische Materialien wie Kies und Sand halten den Nährstoffgehalt des Wassers ausgeglichen, was dem gesamten Teichökosystem zugutekommt.
- Leichtere Handhabung und Platzierung: Mineralische Substrate sind oft leichter und sauberer in der Handhabung, was die Pflanzung und Platzierung der Seerosen im Teich erleichtert.
- Vermeidung von Fäulnis: Mineralische Substrate verhindern Fäulnisprozesse, die durch Zersetzung organischen Materials entstehen könnten, und sorgen dafür, dass die Wurzeln der Seerosen gesund bleiben.
Nachteile der substratlosen Pflanzung
Die substratlose Pflanzung von Seerosen bringt auch einige Nachteile mit sich:
- Schwierigkeiten bei der Nährstoffaufnahme: Seerosen benötigen eine ausreichende Nährstoffversorgung, die in einem mineralischen Substrat schwieriger zu gewährleisten ist, was dazu führen kann, dass die Seerose nicht wächst. Eine regelmäßige Düngung ist erforderlich.
- Eingeschränkte Wachstumsrate: Ohne organische Substrate kann das Wachstum der Seerosen langsamer verlaufen, was sowohl die Blattmasse als auch die Blütenbildung betrifft, sodass Ihre Seerose nicht blüht.
- Aufwendigere Pflege: Die notwendige regelmäßige Düngung kann den Pflegeaufwand erhöhen. Düngerkugeln (11,00€ bei Amazon*) oder -kegel müssen dicht neben das Rhizom in das Substrat eingebracht werden.
- Auftrieb der Pflanzen: Ohne ausreichende Verankerungsmöglichkeiten können die Pflanzen in anorganischen Substraten leichter auftreiben, was eine korrekte Pflanzung erfordert.
Diese Aspekte sollten berücksichtigt werden, um die substratlose Pflanzung der Seerosen besser planen und durchführen zu können.
Geeignete Substrate für die Pflanzung
Für die Pflanzung von Seerosen ohne Erde eignen sich verschiedene mineralische Substrate:
- Sand-Lehm-Gemisch: Ein Substrat bestehend aus zwei Dritteln kalkfreiem Sand und einem Drittel Lehm oder Ton bietet gute Stabilität und Durchlässigkeit.
- Granitsplit: Kalkarmer Granit-Kies in einer Korngröße von 2 bis 8 mm eignet sich gut, da er das Wasser nicht mit Calcium-Verbindungen anreichert.
- Tongranulat: Gebranntes oder gebrochenes Tongranulat, auch Blähton genannt, überzeugt durch seine Fähigkeit, Sauerstoff zu speichern.
Für größere Seerosen-Sorten sollte die Schicht des Substrats etwa 25 cm betragen. Für kleinere Sorten genügen etwa 15 cm. Eine zusätzliche Deckschicht aus Grobkies oder kleineren Steinen verhindert das Aufschwimmen und sorgt für zusätzlichen Halt.
Anleitung für die Pflanzung
1. Pflanzkorb vorbereiten:
Verwenden Sie einen stabilen Pflanzkorb und legen Sie ihn mit Vlies, Jute oder einem speziellen Pflanztuch aus, um das feine Substrat zu halten.
Entfernen Sie beschädigte oder alte Blätter und Wurzeln vorsichtig. Schneiden Sie faulige Stellen aus dem Rhizom vollständig heraus und desinfizieren Sie die Schnittstellen.
3. Mineralisches Substrat einfüllen:
Füllen Sie den Pflanzkorb zu zwei Dritteln mit einem kalkfreien, Substrat selbst mischen wie Granitsplit oder Tongranulat in einer Körnung von 2 bis 8 mm.
4. Rhizom einsetzen:
Setzen Sie das Rhizom waagerecht auf das Substrat, wobei die wachsende Spitze leicht nach oben und zur Mitte des Korbs gerichtet sein sollte.
5. Substrat auffüllen und düngen:
Füllen Sie den restlichen Pflanzkorb mit Substrat auf, sodass die Vegetationsspitze knapp über den Rand hinausschaut. Bringen Sie Düngekegel oder Düngerkugeln rund um das Rhizom ins Substrat ein.
6. Deckschicht aufbringen:
Bedecken Sie das Substrat mit einer dünnen Schicht Grobkies oder kleinen Steinen zur Stabilisierung.
7. Pflanzkorb ins Wasser setzen:
Stellen Sie den bepflanzten Korb an den gewünschten Standort im Teich. Beginnen Sie bei tieferen Zonen zunächst bei halber Tiefe und senken Sie den Korb nach ein bis zwei Wochen an den endgültigen Platz, indem Sie den Pflanzkorb ins Wasser setzen.
Wassertiefe und Standort
Die Wassertiefe ist entscheidend für das Wachstum und die Blütenbildung von Seerosen. Kleinere Sorten gedeihen bei einer Tiefe von etwa 15 cm, während größere Sorten bis zu 25 cm benötigen. Ein zu flacher Stand kann dazu führen, dass die Blätter über die Wasseroberfläche hinausragen. Ein zu tiefer Stand hingegen schwächt das Wachstum.
Den richtigen Standort zu wählen, ist ebenfalls wichtig. Seerosen bevorzugen mindestens fünf bis sechs Stunden direkte Sonneneinstrahlung pro Tag. Sie sollten Plätze mit ruhigem Wasser bevorzugen, da bewegtes Wasser ihre Wurzeln und Rhizome stören kann.
Beachten Sie außerdem, dass Seerosen sich am besten in Flachwasserzonen entwickeln, die eine leichte Pflege ermöglichen. Vermeiden Sie den Kontakt der Wurzeln zum bodenständigen Teichschlamm, um eine Überdüngung zu verhindern. Indem Sie diese Aspekte berücksichtigen, schaffen Sie optimale Bedingungen für ein gesundes und blühfreudiges Seerosenvorkommen.