Seerose

Seerosen: Schädlinge erkennen, bekämpfen und vorbeugen

Seerosen können von verschiedenen Schädlingen befallen werden, die die Schönheit der Pflanzen beeinträchtigen. Dieser Artikel stellt die häufigsten Schädlinge vor und gibt Tipps zur Vorbeugung und Bekämpfung, um Ihre Seerosen gesund zu erhalten.

Die drei häufigsten Seerosen-Schädlinge

Seerosen in Ihrem Gartenteich können von verschiedenen Schädlingen heimgesucht werden. Die drei am häufigsten auftretenden Schädlinge sind Seerosen-Blattläuse, Seerosen-Blattkäfer und Seerosen-Zünsler. Eine frühzeitige Erkennung und Bekämpfung ist essenziell, um Ihre Seerosen zu schützen.

Seerosen-Blattläuse

Seerosen-Blattläuse sind etwa 1-2 mm groß und haben eine dunkelgrüne bis schwarze Färbung. Sie sammeln sich bevorzugt an den Unterseiten der Schwimmblätter und saugen den Pflanzensaft. An den betroffenen Stellen entstehen hellgelbe Flecken, und die Blätter können sich verkrümmen. Der von den Blattläusen abgesonderte Honigtau begünstigt zudem Pilzbefall, was zum Absterben der Blätter führen kann.

Bekämpfung von Seerosen-Blattläusen

  • Manuelles Entfernen: Bei leichtem Befall können Sie die Läuse mit einem feuchten Schwamm oder den Fingern abstreifen und im Wasser abspülen.
  • Wasserstrahl: Ein kräftiger Wasserstrahl hilft ebenfalls, die Läuse abzusprühen. Wiederholen Sie dies täglich, um die Population zu reduzieren.

Seerosen-Blattkäfer

Seerosen-Blattkäfer, die eine Länge von bis zu 7 mm erreichen, sind bräunlich orange gefärbt. Ab Mai legen die Käfer ihre Eier auf den Blättern ab. Die geschlüpften Larven fressen zunächst die äußerste Schicht der Blätter und verursachen im späteren Larvenstadium sichtbare Löcher und Fraßspuren.

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Bekämpfung von Seerosen-Blattkäfern

  • Leichter Befall: Zerdrücken Sie Käfer und Larven direkt auf den Blättern oder spülen Sie sie mit Wasser ab.
  • Moderater Befall: Tauchen Sie die Schwimmblätter und Knospen der Seerosen für einige Tage vollständig unter Wasser, um alle Larven und Käferstadien abzutöten.
  • Starker Befall: Schneiden Sie alle betroffenen Blätter, Knospen und Blüten ab und vergraben Sie sie im Boden.

Vorbeugung

Spannen Sie im Herbst ein feinmaschiges Netz über den Teich, um die Käfer daran zu hindern, Winterquartiere zu finden und zu überwintern.

Seerosen-Zünsler

Der Seerosen-Zünsler ist ein Schmetterling, dessen Larven für die Schäden verantwortlich sind. Mit einer Flügelspannweite von etwa 17-18 mm sind die Falter unscheinbar, aber ihre Larven fressen ovale Löcher in die Schwimmblätter und bauen aus Blattstückchen kleine Wohnröhren.

Bekämpfung von Seerosen-Zünslern

  • Natürliche Fressfeinde: Fördern Sie die Präsenz von Vögeln, Amphibien und Insekten, die die Schmetterlinge und Larven verzehren.
  • Absammeln: Suchen Sie die Blätter nach den markanten Blattkokons ab und entfernen Sie diese per Hand oder mit einem Kescher (23,00€ bei Amazon*).

Ein naturnah gestalteter Teich bietet die besten Grundlagen, um natürliche Fressfeinde der Schädlinge zu unterstützen und damit einem Befall vorzubeugen. Überprüfen Sie regelmäßig die Schwimmblätter und reagieren Sie frühzeitig bei den ersten Anzeichen eines Schädlingsbefalls.

Weitere Seerosen-Schädlinge

Neben den häufigsten Schädlingen, wie Seerosen-Blattläusen, Blattkäfern und Zünslern, gibt es weitere Insekten und Schnecken, die Ihre Seerosen schädigen können.

Schlammspitzschnecken

Schlammspitzschnecken sind nützliche Bewohner in einem Teich, da sie abgestorbene Pflanzenreste und Algen fressen. Allerdings können diese Schnecken auch junge, weiche Seerosenblätter anknabbern, insbesondere wenn es zu einer Überpopulation kommt und die Nahrungsressourcen knapp werden. Dies führt zu sichtbaren Fraßspuren an den Blättern und Stängeln.

Bekämpfung von Schlammspitzschnecken

  • Absammeln: Sammeln Sie die großen Schnecken regelmäßig ab, indem Sie sie mit der Hand aus dem Teich entfernen.
  • Köder auslegen: Legen Sie Salatblätter oder Apfelstücke in das flache Wasser am Ufer. Die Schnecken werden von diesen Ködern angezogen und lassen sich so leicht absammeln.

Zuckmückenlarven

Von den rund 570 Zuckmückenarten in Deutschland legen manche Arten ihre Eier auf Seerosenblättern ab. Die daraus schlüpfenden Larven graben sich ins Blattgewebe und hinterlassen unregelmäßige Fraßspuren, besonders an den Blatträndern. Stark befallene Blätter wirken zerfleddert und geschwächt.

Bekämpfung von Zuckmückenlarven

  • Natürliche Fressfeinde fördern: Unterstützen Sie natürliche Feinde der Zuckmückenlarven, wie kleine Fische oder Libellenlarven, indem Sie für ein naturnahes Umfeld sorgen.
  • Entfernen betroffener Blätter: Schneiden Sie stark befallene Blätter ab und vergraben Sie sie, um die Verbreitung der Larven zu stoppen.

Chemische Bekämpfung von Seerosen-Schädlingen

Der Einsatz chemischer Mittel gegen Seerosen-Schädlinge ist besonders problematisch und wird nachdrücklich nicht empfohlen. Insektizide enthalten häufig Wirkstoffe, die nicht nur die gezielten Schädlinge, sondern auch andere Organismen schädigen. Durch die nicht selektive Wirkweise dieser Breitbandpräparate werden auch nützliche und geschützte Arten in Mitleidenschaft gezogen. Dieser Verlust an Biodiversität hat gravierende Langzeiteffekte auf das gesamte Teichökosystem, einschließlich einer möglichen Beeinträchtigung des Nährstoffkreislaufs und eines übermäßigen Algenwachstums.

Darüber hinaus zerfallen diese chemischen Wirkstoffe zwar relativ schnell, ihre Abbauprodukte können jedoch schwer abbaubar und sogar krebserregend sein. Dies führt zu kurzfristigen und langfristigen Gefahren für die Umwelt und Ihre Gesundheit. Selbst bei einmaligem Einsatz kann der Effekt des Wirkstoffes das natürliche Gleichgewicht des Teiches stören und das Wiederauftreten der Schädlinge begünstigen, da auch viele ihrer natürlichen Feinde beseitigt werden.

Hinzu kommt, dass Seerosenblattkäfer und andere fliegende Schädlinge leicht wieder in das betroffene Gewässer zurückkehren können. Eine erneute Anwendung chemischer Mittel führt zur Kostenfalle und verstärkt die negativen Auswirkungen auf das Teichökosystem.

Um Ihre Seerosen zu schützen und die teichökologische Balance zu bewahren, ist es essenziell, auf chemische Bekämpfungsmethoden zu verzichten und stattdessen auf präventive und manuelle Maßnahmen zu setzen. Regelmäßiges Kontrollieren Ihrer Seerosen und der Einsatz mechanischer Methoden, wie das Absammeln der Schädlinge oder das Tauchen der Blätter, bieten nachhaltige und umweltfreundliche Alternativen.

Bilder: Isabel Eve / Shutterstock