Seerosen umtopfen: Wann und wie es am besten gelingt
Seerosen bereichern jeden Gartenteich, benötigen jedoch regelmäßige Pflege. Dieser Artikel beleuchtet die Bedeutung und Durchführung des Umtopfens, um die Gesundheit und Blütenpracht Ihrer Seerosen zu erhalten.
Gründe für das Umtopfen von Seerosen
Seerosen benötigen aus verschiedenen Gründen eine regelmäßige Pflege, die auch das Umtopfen umfasst. Einer der Hauptgründe ist, dass Seerosen stetig wachsen und ihr Wurzelrahmen sich über die Zeit zunehmend ausbreitet. Wenn der Platz in ihrem Pflanzgefäß nicht mehr ausreicht, kann das Pflanzenwachstum beeinträchtigt werden.
Hier sind die wichtigsten Gründe, warum Sie Ihre Seerosen regelmäßig umtopfen sollten:
- Vermeidung von Platzmangel: Über die Jahre wächst das Wurzelwerk der Seerosen massiv, und der Platz im Pflanzkorb wird zu knapp. Dies führt zu einer Einschränkung des Wachstums und kann die Pflanze schwächen.
- Förderung der Blütenbildung: Ein Wachstumseingeschränkter Wurzelbereich beeinträchtigt die Blühfreude der Pflanze erheblich. Bei nachlassender Blütenpracht kann ein Umtopfen die Lösung sein.
- Vorbeugung von Krankheiten und Schädlingen: Alte und beengte Wurzelsysteme sind anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Durch das frische Substrat und mehr Raum können Sie die Gesundheit der Pflanze verbessern und Schädlinge reduzieren.
- Optimierung der Nährstoffversorgung: Oft ist das Substrat nach einigen Jahren ausgelaugt und die Pflanze leidet unter Nährstoffmangel. Durch das Erneuern des Substrates und das Hinzufügen von gezieltem Langzeitdünger können Sie die Seerose wieder bestens versorgen.
- Teilung und Verjüngung: Ältere Seerosen können geteilt werden, was nicht nur den Platzmangel löst, sondern auch die Pflanze selbst verjüngt. Dadurch erhalten Sie mehrere kräftige Pflanzen von einer Mutterpflanze.
Indem Sie Ihre Seerosen regelmäßig umtopfen, gewährleisten Sie eine stabile Umgebung, die sowohl das Wachstum als auch die Blütenpracht fördert.
Zeitpunkt für das Umtopfen von Seerosen
Der optimale Zeitpunkt für das Umtopfen von Seerosen liegt im Frühjahr, idealerweise bei beginnendem Wachstum. Während dieser Zeit können sich die Pflanzen am besten an den neuen Standort gewöhnen und ihre Wurzeln gut etablieren, bevor der Sommer kommt und die Temperaturen steigen. Auch im Sommer ist ein Umtopfen möglich, da die Seerosen sich in dieser Wachstumsphase ebenfalls gut eingewöhnen können.
Es sollte beachtet werden, dass die Wassertemperaturen im Frühjahr und Sommer mild genug sein sollten, um den Pflanzen keinen Schock zu versetzen. Ergänzend dazu können Sie den Mondkalender in Ihre Planung einbeziehen. Im Frühjahr sollten Sie das Umtopfen bei zunehmendem Mond vornehmen, um die bestmögliche Wurzelbildung zu fördern.
Vor dem Wintereinbruch sollten Sie Umtopfmaßnahmen vermeiden, da die Pflanze in dieser Ruhephase weniger aktiv ist und sich schlechter an neue Bedingungen anpassen kann.
Auswahl des passenden Pflanzkorbes
Bei der Auswahl des richtigen Pflanzkorbes für Ihre Seerosen sind verschiedene Faktoren entscheidend, um ein gesundes und robustes Wachstum zu gewährleisten.
Größe und Form:
Die Größe des Pflanzkorbes sollte abhängig von der Wuchskraft der spezifischen Seerosensorte gewählt werden. Zwergseerosen benötigen kleinere Körbe, während größere Sorten wie die starkwüchsige „Gladstoniana“ bis zu 60 Liter benötigen können. Zudem ist die Form des Korbes wichtig: Während knollenartige Wurzelstöcke in schmalen, tiefen Pflanzkörben optimal aufgehoben sind, bevorzugen rhizomartige Wurzelstöcke flache, breite Behälter.
Material:
Verwenden Sie stabilen, unverrottbaren Kunststoff, der den jahrelangen Witterungsbedingungen im Teich standhalten kann. Das Material sollte langlebig sein, da das Rhizom mit den Wurzeln über die Zeit erhebliches Gewicht entwickeln kann.
Durchlässigkeit:
Ein Pflanzkorb mit einer Kombination aus geschlossenem Boden und durchlässigen Seitenwänden ist ideal. Diese Struktur verhindert, dass das Substrat ins Wasser gespült wird, erlaubt aber den Wurzeln dennoch, in den Teichgrund zu wachsen. Feine Maschen in den Seitenwänden sind dabei besonders wichtig, um ein Ausschwemmen des Substrats zu verhindern, ermöglichen jedoch eine ausreichende Wurzelverbreitung.
Stellen Sie sicher, dass der Pflanzkorb gut greifbar ist, damit Sie ihn leicht aus dem Wasser heben können, wenn es Zeit wird, die Seerose umzutopfen oder zu teilen. Platzieren Sie den Pflanzkorb zunächst in einer flacheren Zone des Teichs, um der Seerose eine ideale Eingewöhnungsphase zu bieten, bevor Sie ihn an seine endgültige, tiefere Position bringen.
Geeignetes Pflanzsubstrat
Das richtige Pflanzsubstrat ist entscheidend für die Gesundheit und das Wachstum Ihrer Seerosen. Hier sind einige wesentliche Punkte, die Sie beachten sollten:
Zusammensetzung: Das Substrat sollte zu etwa zwei Dritteln aus Sand und einem Drittel aus Lehm oder Ton bestehen. Diese Mischung unterstützt die Wurzelbildung und sorgt für eine stabile Verankerung der Pflanze im Pflanzkorb.
Nährstoffgehalt: Obwohl Seerosen Starkzehrer sind, sollten Sie auf organisches Material möglichst verzichten. Organische Bestandteile wie Gartenerde führen unter Wasser zu Fäulnisprozessen, die die Pflanzenwurzeln schädigen und die Wasserqualität negativ beeinflussen können. Es empfiehlt sich daher, anorganische Langzeitdünger wie Hornspäne oder Düngekugeln direkt ins Substrat einzumischen.
Vermeidung von Torf: Torf ist für Seerosen ungeeignet, da er die Wasserqualität beeinträchtigen könnte, indem er das Wasser sauer macht und zusätzliche Fäulnis begünstigt.
Abdeckung: Um das Ausschwemmen des Substrats in den Teich zu verhindern, sollten Sie die oberste Substratschicht mit gewaschenem Kies oder Steinen bedecken. Dies stellt sicher, dass das Pflanzsubstrat im Korb bleibt und nicht in den Teich gespült wird.
Fertige Mischungen: Falls Sie nicht selbst mischen möchten, können Sie auf im Handel erhältliche spezielle Seerosen-Substrate zurückgreifen. Achten Sie darauf, dass diese Produkte keine organischen Bestandteile und einen angemessenen Lehmanteil enthalten.
Indem Sie diese Hinweise befolgen, schaffen Sie optimale Wachstumsbedingungen für Ihre Seerosen, die Ihnen mit einer üppigen Blütenpracht danken werden.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Umtopfen
- Seerose aus dem Teich nehmen: Heben Sie den Pflanzkorb behutsam aus dem Wasser, um die Seerose nicht zu beschädigen. Spülen Sie anschließend den Wurzelballen mit Teichwasser ab, um Schmutz und Schlamm zu entfernen.
- Wurzeln und Blätter schneiden: Entfernen Sie abgestorbene oder abgeknickte Blätter und Triebe mit einem scharfen Messer. Kürzen Sie die jungen, hellen Wurzeln auf etwa 10 cm, um das Wurzelwachstum zu fördern.
- Neuen Pflanzkorb vorbereiten: Legen Sie den neuen Pflanzkorb mit Jute oder einem Pflanzentuch aus, um das Herausspülen des Substrats zu verhindern.
- Beschwerung anbringen: Legen Sie einen schweren Stein auf den Boden des Pflanzkorbes. Dies dient dazu, den Korb gegen späteren Auftrieb zu sichern, besonders dann, wenn das Rhizom an Volumen zunimmt.
- Substrat einfüllen: Füllen Sie den Pflanzkorb mit einer Mischung aus zwei Dritteln Sand und einem Drittel Lehm. Verteilen Sie einen anorganischen Langzeitdünger wie Hornspäne gleichmäßig im Substrat.
- Seerose einpflanzen: Positionieren Sie die Seerose mit der Triebspitze schräg zur Mitte des Pflanzkorbes. Drücken Sie das Substrat fest an und bedecken Sie den Wurzelballen vollständig. Lassen Sie die Triebspitze leicht herausschauen.
- Abdeckung und wässern: Bedecken Sie das Substrat mit einer Schicht gewaschenem Kies, um ein Aufschwemmen zu verhindern. Wässern Sie den Pflanzkorb gründlich mit Teichwasser, um Luftblasen zu entfernen und das Substrat zu sättigen.
- Seerose zurück in den Teich setzen: Stellen Sie den Pflanzkorb zunächst in die flache Zone des Teichs, damit die Seerose sich an die neuen Bedingungen gewöhnen kann. Nach einigen Wochen können Sie den Pflanzkorb an seinen endgültigen Platz im tieferen Wasser bewegen. Achten Sie darauf, die empfohlene Wassertiefe für die jeweilige Seerosensorte einzuhalten.
Zusätzliche Tipps für das Umtopfen
- Zeitpunkt berücksichtigen: Umtopfen Sie die Seerosen vorzugsweise im Frühjahr, wenn die Pflanze ihr Wachstum beginnt. Dies erleichtert die Anpassung und fördert eine schnelle Etablierung im neuen Substrat. Falls notwendig, kann auch ein Umtopfen im Sommer erfolgen.
- Die richtige Wassertiefe: Platzieren Sie den Pflanzkorb zunächst in einer flacheren Wasserzone. Dies unterstützt die Seerose dabei, sich leichter an die neuen Bedingungen zu gewöhnen, bevor sie an ihren endgültigen Platz in tieferem Wasser umgesetzt wird. Beachten Sie hierbei die spezifischen Wassertiefenanforderungen Ihrer Seerosenart.
- Schädlings- und Krankheitsbekämpfung: Reinigen Sie die Seerose und den Pflanzkorb gründlich, bevor Sie sie in einen neuen Korb setzen. Entfernen Sie alle abgestorbenen Pflanzenteile sowie sichtbare Schädlinge, um Krankheiten vorzubeugen und ein gesundes Wachstum zu gewährleisten. Falls nötig, desinfizieren Sie Schnittstellen am Rhizom mit Aktivkohlepulver, um Infektionen zu verhindern.
- Schichtaufbau im Pflanzkorb: Füllen Sie den Pflanzkorb schichtweise, beginnend mit grober Jute oder einem Pflanzentuch, das das Herausspülen des Substrats verhindert. Achten Sie darauf, das Substrat mit einer obersten Schicht aus gewaschenem Kies abzudecken, um das Aufschwemmen zu verhindern.
- Kontrollierter Düngerbedarf: Obwohl Seerosen Starkzehrer sind, darf das Düngen nicht überschritten werden. Vermeiden Sie Flüssigdünger direkt ins Teichwasser, da dies Algenwachstum fördert. Langzeitdünger, wie Hornspäne oder Düngekugeln, direkt ins Substrat eingemischt, sind vorzuziehen.
Indem Sie diese zusätzlichen Tipps berücksichtigen, sorgen Sie für optimale Bedingungen und fördern ein gesundes, langanhaltendes Wachstum Ihrer Seerosen.