Schnittlauch

Schnittlauchblüten: Gift oder Gaumenschmaus?

Artikel zitieren

Gehören auch Sie zu den Menschen, die ihren Schnittlauch rechtzeitig vor der Blüte herunter schneiden? Sicherlich erscheint das sinnvoll, sind doch die blütentragenden Halme nicht mehr als Gewürz verwendbar – viel zu hart und geschmacklos. Dennoch sollten Sie einige Blüten stehenlassen, denn auch diese können Sie essen.

Schnittlauchblueten giftig
AUF EINEN BLICK
Sind Schnittlauchblüten giftig oder essbar?
Schnittlauchblüten sind nicht giftig, sondern essbar und schmackhaft. Sie können sowohl roh in Salaten und Süßspeisen als auch in gekochten Gerichten verwendet werden. Entgegen des Mythos bereichern sie mit ihrem scharfen und lieblich-süßen Geschmack verschiedene Speisen.

Schnittlauchblüten für Salat und Saucen

Das Gerücht, Schnittlauchblüten seien giftig, hält sich vielerorts hartnäckig. Dabei ist das Gegenteil der Fall, denn die meist lilafarbenden Blüten schmecken sehr apart – sowohl scharf nach Schnittlauch als auch, dank des hohen Nektaranteils, lieblich-süß – und runden in roher Form sowohl bunter Salate als auch Süßspeisen wunderbar ab. Des Weiteren lassen sich die Blüten auch zum Kochen (z. B. für Frankfurter Grüne Soße) nutzen bzw. ersetzen die Schnittlauchröllchen auf dem Butterbrot bzw. im Quark. Die blütentragenden Halme sollten Sie allerdings tatsächlich nicht mehr verwenden, denn diese sind nicht nur hart, sondern zudem sehr bitter und daher ungenießbar.

Lesen Sie auch

Schnittlauchblüten ernten

Ernten Sie die Schnittlauchblüten am besten ganz frühmorgens, denn zu diesem Zeitpunkt ist sowohl der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten als auch der an summenden Insekten am niedrigsten. Aufgrund des hohen Nektargehalts erfreut sich blühender Schnittlauch bei Bienen, Käfern und Co. großer Beliebtheit. Aus diesem Grund müssen Sie die Blütenröhrchen vor einer Verwendung kräftig schütteln und auf eventuelle Käfer untersuchen – die Tierchen verstecken sich gern im Inneren der zarten Blüten. Nutzen Sie ausschließlich intakte, gesunde und saubere Blüten, da diese nicht gewaschen werden sollten.

Tipps & Tricks

Ebenso wie die Blüten können Sie auch die noch fest verschlossenen Knospen verwenden. Diese werden wie Kapern eingelegt und genutzt – schließlich sind auch echte Kapern nichts weiter als Blütenknospen, die allerdings von dem im Mittelmeergebiet heimischen Echten Kapernstrauch (Capparis spinosa) stammen.

IJA