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Giftige Schierlingspflanze: Erkennen und meiden

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Der Schierlingsbecher, der mit seinem giftigen Trank zur Hinrichtung verwendet wurde, ist wohl jedem ein Begriff. Der Gefleckte Schierling ist eine in Deutschland heimische Art. Aufgrund von Verwechslungen mit essbaren Wildpflanzen sind Vergiftungen möglich.

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Der Gefleckte Schierling ist eine der giftigsten Wildpflanzen Deutschlands
AUF EINEN BLICK
Was ist das Besondere an der Schierling Wurzel?
Die Wurzel des Gefleckten Schierlings ist spindelförmig und weißlich, dient der Pflanze zum Überdauern des Winters und zur Verankerung im Boden. Sie gehört zu den giftigsten Wildpflanzen Deutschlands, daher ist besondere Vorsicht geboten.

So wächst Schierling

Der Fleckenschierling ist eine zweijährige Pflanze, welche mit ihrer spindelförmigen und weißlichen Wurzel den ersten Winter überdauert. Mit Hilfe der Samen verbreitet sich der Doldenblütler rasch.

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Vorkommen

Die Art wächst wild auf Ruderalflächen wie Brachen und Schuttplätze oder Straßenränder. Ackerraine und Rübenäcker sind typische Lebensräumen, wobei viele Landwirte das Kraut wegen der Giftigkeit von ihren Nutzflächen eliminiert haben. Diese Bereiche bieten dem Gewächs optimale Bedingungen, denn es legt Wert auf tiefgründige Böden mit hohem Lehmanteil. Als Stickstoffzeiger wächst es dort, wo viele Nährstoffe zur Verfügung stehen.

Giftwirkung

Diese Art gehört zu den giftigsten Wildpflanzen Deutschlands. Verantwortlich für die stark toxische Wirkung ist der Wirkstoff Coniin. Eine Dosis zwischen 0,5 und 1,0 Gramm ist für einen Erwachsenen tödlich. Die höchste Giftkonzentration befindet sich in den unreifen und gekerbten Spaltfrüchten mit dem zweiteiligen Griffelpolster.

Symptome

Das Gift entfaltet seine Wirkung hauptsächlich im Nervensystem. Im ersten Stadium treten brennende und stechende Gefühle im Mund- und Rachenraum auf. Es folgen Brechreiz und Sehstörungen. Im weiteren Verlauf kommt es zu Krämpfen und Lähmungen der Muskeln. Das Sprech- und Schluckvermögen lässt nach, bis es schließlich zum tödlichen Atemstillstand bei völligem Bewusstsein kommt.

Schierling erkennen

Vergiftungen treten durch Verwechslungen verschiedener Wiesenkräuter auf, denn Conium maculatum hat ungiftige Doppelgänger darunter Wiesen-Kerbel und Wilde Möhre. Für den Laien ist die Pflanze leicht mit Petersilie zu verwechseln. Neben den Wuchseigenschaften gibt es einige typische Merkmale, die den giftigen Doldenblütler klar von ähnlich aussehenden Verwandten unterscheiden.

Achten Sie auf diese Merkmalskombination:

  • Gewächs duftet stark nach Urin von Mäusen
  • Stängel weist im unteren Teil rote Flecken auf
  • Triebe sind kahl, hohl und längs gerippt
  • blauer Reif erinnert an Bereifung reifer Pflaumen

Kultivierung im Garten

Die Pflanze gilt in Deutschland als nicht gefährdet und wird in Berlin auf der Vorwarnliste geführt. Einige Spezialgärtnereien und Fachhändler für Saatgut bieten den Gefleckten Schierling für die Anpflanzung oder Aussaat im Gartenbeet an. Einer Anzucht steht nichts im Weg, sofern der Außenbereich nicht von Kindern genutzt wird, oder landwirtschaftlich genutzte Viehweiden an das Grundstück angrenzen. Hier kann sich die krautige Pflanze schnell selbst aussäen.

Ansprüche

Eine Aussaat ist im Herbst möglich, denn dann profitieren die Samen von der Kälteeinwirkung und keimen im nächsten Frühjahr. Auf einem normalen Untergrund mit feuchten, nahrhaften und kalkhaltigen Bedingungen gedeiht der Doldenblütler ohne Probleme. Einmal an einem sonnigen Standort angesiedelt, benötigt die Staude keine weitere Aufmerksamkeit. Wenn Sie den verwelkten Blütenstand vor der Fruchtreife entfernen, verhindern Sie die Selbstaussaat.

Bilder: Sergey Kohl / Shutterstock