Schefflera vermehren: So gelingt’s mit Stecklingen
Die Vermehrung der Schefflera über Stecklinge ist unkompliziert und verspricht gute Ergebnisse. Dieser Artikel erklärt detailliert, wie Sie Kopf- und Stammstecklinge gewinnen, bewurzeln, pflegen und schließlich in separate Töpfe umsetzen.
Vermehrung über Stecklinge
Die Schefflera über Stecklinge ist eine verbreitete Methode aufgrund ihrer Einfachheit und hohen Erfolgsrate. Hierbei werden Pflanzenteile abgeschnitten und in ein Bewurzelungsmedium gesetzt. Für die Vermehrung eignen sich sowohl Kopf- als auch Stammstecklinge.
Kopfstecklinge
Kopfstecklinge sind Triebspitzen der Pflanze und besonders einfach zu handhaben. Am besten schneiden Sie diese im Sommer, wenn die Triebe gut ausgereift sind. Folgende Schritte sind zu beachten:
- Schneiden Sie eine gesunde Triebspitze ab, die etwa 8 bis 10 cm lang ist und über 3 bis 5 Blattpaare verfügt.
- Verwenden Sie ein scharfes, sauberes Messer, um den Trieb direkt unter einem Blattknoten abzuschneiden.
- Entfernen Sie die unteren Blätter, um die Verdunstung zu verringern.
- Lassen Sie die Schnittfläche einige Stunden an der Luft trocknen, bevor Sie den Steckling weiterverarbeiten.
Stammstecklinge
Stammstecklinge eignen sich gut, wenn Stammteile der Pflanze zur Verfügung stehen, die noch nicht vollständig verholzt sind. So gehen Sie vor:
- Schneiden Sie den Stamm in etwa 5 bis 8 cm lange Stücke, wobei jedes Stück mindestens ein Auge (Knospenansatz) haben sollte.
- Befreien Sie jedes Stammstück von Blättern, um die Verdunstung zu minimieren.
- Lassen Sie auch hier die Schnittfläche einige Stunden trocknen.
Allgemeine Tipps
- Schnittwerkzeug: Ein scharfes und sauberes Messer oder eine Schere minimiert das Risiko von Quetschungen und Krankheiten.
- Vermehrungszeit: Ideal ist die Vermehrung im Sommer oder frühen Herbst, wenn die Pflanzen gut wurzeln.
- Bewurzelungsmethoden: Sowohl Kopf- als auch Stammstecklinge können entweder in Wasser oder in Anzuchterde bewurzelt werden. In Wasser sollten Sie das Wasser alle zwei bis drei Tage wechseln. In Erde sollten die Stecklinge konstant feucht, aber nicht nass gehalten werden.
- Luftfeuchtigkeit: Decken Sie das Gefäß mit einer durchsichtigen Plastiktüte (8,00€ bei Amazon*) ab, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Dies fördert das Wurzelwachstum zusätzlich.
- Standort: Stellen Sie die Stecklinge an einen warmen, hellen Ort, aber vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, da dies dazu führen kann, dass die Pflanze Blätter verliert.
Bewurzeln der Stecklinge
Nachdem Ihre Schefflera-Stecklinge vorbereitet sind, können Sie diese entweder in Wasser oder in spezielle Anzuchterde setzen, um Wurzeln zu bilden.
Bewurzeln im Wasser
Um Stecklinge im Wasser zu bewurzeln, benötigen Sie ein sauberes Glas und frisches Wasser. Füllen Sie das Glas so, dass die untere Hälfte des Stecklings im Wasser steht, ohne dass die Blätter das Wasser berühren. Ein regelmäßiger Wasserwechsel alle zwei bis drei Tage ist wichtig, um Bakterienwachstum zu verhindern.
Nach ungefähr drei bis vier Wochen zeigen sich bei dieser Methode in der Regel erste Wurzeln. Warten Sie, bis die Wurzeln eine Länge von etwa 2 bis 3 cm erreicht haben, bevor Sie die Stecklinge vorsichtig in Erde umtopfen.
Bewurzeln in Anzuchterde
Wenn Sie die Stecklinge direkt in Anzuchterde setzen möchten, sollten Sie darauf achten, dass die Erde nährstoffarm und gut durchlässig ist. Eine Mischung aus Torf und Sand ist hierfür ideal.
- Stecken Sie Kopfstecklinge aufrecht in die Erde, während Stammstecklinge waagerecht mit dem Auge nach oben eingebettet werden.
- Stellen Sie sicher, dass die Schnittfläche vollständig mit Erde bedeckt ist.
- Halten Sie die Erde konstant feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.
- Um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, können Sie das Gefäß mit einer durchsichtigen Plastiktüte oder einer speziellen Anzuchtkuppel abdecken.
Platzieren Sie das Gefäß an einem warmen und hellen Ort, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung, da dies die Stecklinge schädigen könnte. Eine Temperatur um die 21 Grad Celsius fördert das Wurzelwachstum optimal.
Pflege der Stecklinge
Während die Stecklinge Wurzeln bilden, ist eine sorgfältige Pflege entscheidend, um ihr Wachstum zu fördern und Krankheiten zu vermeiden. Die Bewurzelungsphase kann zwischen vier und zehn Wochen dauern und erfordert besondere Aufmerksamkeit.
Bewässerung
Halten Sie den Boden konstant feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Ein gleichmäßig feuchter Boden fördert das Wurzelwachstum und verhindert das Austrocknen der Stecklinge. Gießen Sie vorzugsweise von unten, indem Sie das Gefäß in ein Wasserbad stellen, damit die Erde Feuchtigkeit aufnimmt, ohne die Stecklinge direkt zu benetzen. Das verhindert Fäulnis an den Stängeln.
Luftfeuchtigkeit
Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist für die Stecklinge sehr wichtig. Stellen Sie sicher, dass sie in einer Umgebung mit hoher Luftfeuchtigkeit wachsen, indem Sie das Gefäß mit einer durchsichtigen Plastiktüte abdecken oder eine Schale mit Wasser in der Nähe platzieren. Lüften Sie die Abdeckung regelmäßig, um Kondensation zu verringern und das Risiko von Schimmelbildung zu minimieren.
Licht und Temperatur
Platzieren Sie die Stecklinge an einem hellen Ort, der jedoch vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt ist. Ein idealer Standort gewährleistet genügend Licht, ohne die zarten Triebe zu verbrennen. Eine konstante Temperatur von etwa 21 Grad Celsius ist optimal für das Wurzelwachstum.
Pflege
Entfernen Sie regelmäßig abgestorbene oder braune Blätter, um die Stecklinge gesund zu halten und den Energieverbrauch auf die Wurzelbildung zu konzentrieren. Es ist wichtig, während der Bewurzelungsphase keine Düngemittel zu verwenden, da dies die zarten Wurzeln schädigen könnte. Erst wenn die Stecklinge gut verwurzelt sind und neue Blätter entwickeln, können sie leicht gedüngt werden, um das weitere Wachstum zu unterstützen.
Umtopfen der bewurzelten Stecklinge
Sobald Ihre Schefflera-Stecklinge kräftige Wurzeln und neue Blätter entwickelt haben, ist es an der Zeit, sie umzusetzen. Idealerweise hat dieser Prozess etwa drei bis vier Wochen in Anspruch genommen.
Vorbereitung und richtige Erde
Bereiten Sie kleine Töpfe vor, die über Drainagelöcher verfügen, um Staunässe zu verhindern. Anstelle normaler Blumenerde eignet sich eine nährstoffreiche, aber nicht zu stark gedüngte Pflanzerde optimal für das Umtopfen. Diese sorgt für ein gesundes Wachstum, ohne die empfindlichen Wurzeln zu überlasten.
Umsetzung
Gehen Sie behutsam vor, um die zarten Wurzeln nicht zu beschädigen:
- Füllen Sie den neuen Topf etwa zur Hälfte mit Erde.
- Platzieren Sie den bewurzelten Steckling in der Mitte des Topfes.
- Füllen Sie den Rest des Topfes vorsichtig mit Erde auf, sodass der Steckling gut steht.
- Drücken Sie die Erde leicht an, um Lufttaschen zu vermeiden.
- Gießen Sie die Pflanze durchdringend an, um den Wurzeln sofortigen Kontakt mit der neuen Erde zu ermöglichen.
Standort und weitere Pflege
Stellen Sie die frisch umgetopfte Schefflera an einen hellen, aber nicht direkt sonnigen Ort. Direkte Sonneneinstrahlung kann die jungen Blätter verbrennen. Eine Raumtemperatur um 20 Grad Celsius und eine weiterhin hohe Luftfeuchtigkeit fördern das weitere Wachstum.
Nach etwa zwei Wochen können die bewurzelten Stecklinge allmählich an normale Raumluft gewöhnt werden. Dies gelingt, indem Sie die Abdeckung, falls verwendet, schrittweise entfernen. Achten Sie darauf, dass der Wurzelballen nie vollständig austrocknet, und gießen Sie gemäßigt, aber regelmäßig.
Mit dieser sorgfältigen Methode werden Ihre jungen Schefflera-Pflanzen einen guten Start in ihre Wachstumsphase haben.