Weißkohl

Sauerkraut einfrieren: Richtig lagern und Qualität erhalten

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Sauerkraut ist dank der in ihm enthaltenen Milchsäurebakterien so unglaublich gesund. Diese Winzlinge sind zwar ohne Mikroskop für uns nicht sichtbar, aber durchaus lebendig am Werk. Welche Auswirkungen hätte da eine Lagerung in der Gefriertruhe? Wann ist das Einfrieren bedenkenlos machbar?

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Sauerkraut ist an sich schon sehr gut konserviert
AUF EINEN BLICK
Kann man Sauerkraut bedenkenlos einfrieren?
Sauerkraut kann bedenkenlos eingefroren werden, wenn es bereits erhitzt wurde oder vor dem Verzehr noch erhitzt wird, da die Frost in der Gefriertruhe einen Großteil der gesunden Milchsäurebakterien abtötet, die jedoch auch durch Hitze zerstört werden.

Warum frisches Sauerkraut so gesund ist

Sauerkraut entsteht durch einen natürlichen Gärungsprozess. Alles, was dafür notwendig ist, sind frischer Weißkohl bzw. Spitzkohl und etwas Salz. Lebende Milchsäurebakterien sorgen mit der Zeit von allein für die typische Säure. Sie sind es auch, die das Sauerkraut so gesund machen. Allerdings entfalten nur lebende Milchsäurekulturen diese gewünschte Wirkung.

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Die Milchsäuregärung ist eine der ältesten Konservierungsmethoden und macht im Grunde genommen das Einfrieren überflüssig. Richtig hergestellt und luftdicht und kühl gelagert bleibt Sauerkraut mehrere Jahre haltbar. Selbst der Inhalt geöffneter Gläser ist im Kühlschrank immer noch mehrere Wochen genießbar.

Milchsäurebakterien und Kälte

Frisches Sauerkraut, das noch reichlich Milchsäurebakterien enthält, erfährt in der Gefriertruhe eine große Temperaturveränderung. Die Minusgrade haben insbesondere auf die Milchsäurebakterien eine vernichtende Wirkung. Mindestens 50 % davon, wenn nicht sogar 90 %, werden abgetötet. Andere gesunde Bestandteile von Sauerkraut überstehen der Frost dagegen gut.

Damit ist klar, dass zumindest ein Teil der gesunden Wirkung von Sauerkraut in der Gefriertruhe unwiderruflich verloren geht.

Milchsäurebakterien und Hitze

Das Wissen um die Wirkung von Hitze auf Milchsäurebakterien kann helfen zu klären, in welchen Fällen sich das Einfrieren von Sauerkraut dennoch lohnt.

Ebenso wie große Kälte, kann auch große Hitze, wie sie regelmäßig beim Erhitzen von Sauerkraut entsteht, den Großteil der Milchsäurebakterien abtöten.

Wenn für eine Speise es Sauerkraut sowieso erhitzt wird, macht es wenig Sinn sich Gedanken über den Erhalt der Milchsäurebakterien zu machen.
Ob diese in der Gefriertruhe oder im Kochtopf abgetötet werden ist letztlich egal.

Sauerkraut bedenkenlos einfrieren

Sauerkraut ist durch seine natürliche Säure bereits gut konserviert. Wenn jedoch der Behälter schon mal geöffnet wurde, kann es notwendig sein, die unverbrauchten Reste sicher zu lagern. Die Gefriertruhe ist nicht immer eine schlechte Wahl. Darin können Sie Sauerkraut bedenkenlos lagern, wenn folgende Voraussetzungen gegeben sind:

  • das Sauerkraut wurde bereits erhitzt
  • das Sauerkraut wird vor dem Verzehr noch erhitzt
  • es steht keine andere Alternative für die Lagerung zur Verfügung

So wird Sauerkraut richtig eingefroren

Das Einfrieren von Sauerkraut ist relativ einfach, da keine aufwendigen Vorbereitungsschritte notwendig sind.

  • erhitztes Sauerkraut erst vollständig abkühlen lassen
  • große Sauerkrautmengen aufteilen
  • in geeignete Gefrierdosen oder Beutel verpacken
  • luftdicht verschließen
  • mit Inhalt und Datum beschriften
  • sofort in die Gefriertruhe geben

Tipp

Auch übrig gebliebene Speisereste mit einem Sauerkrautanteil können Sie in die Gefriertruhe geben.

Haltbarkeit

Eingefrorenes Sauerkraut ist lange haltbar. Lediglich gekochte Speisen sollten innerhalb von sechs Monaten verbraucht werden. Hier gilt es auch, die möglicherweise kurze Haltbarkeit weiterer Zutaten zu berücksichtigen.

Auftauen von Sauerkraut

Geben Sie dem Sauerkraut ausreichend Zeit aufzutauen. Sie können den Gefrierbehälter über Nacht in den Kühlschrank legen und am folgenden Tag wie gewünscht weiter verarbeiten.

Vielen Menschen schmecken aufgetaute Sauerkrautspeisen sogar viel leckerer als unmittelbar nach der Zubereitung. Auf alle Fälle verliert sie nicht viel vom Geschmack und Konsistenz.

Fazit für Schnell-Leser:

  • Gesundheitswert: Lebende Milchsäurebakterien machen das Sauerkraut so gesund
  • Konservierung: Säure macht das Sauerkraut lange haltbar; Einfrieren ist nicht erforderlich
  • Kälte: Frost in der Gefriertruhe tötet einen Großteil der Milchsäurebakterien
  • Hitze: Hohe Temperaturen zerstören ebenfalls die meisten Milchsäurebakterien
  • Einfrieren: Geeignete Lagemethode für angebrochene Sauerkrautbestände
  • Voraussetzung:Wenn das Sauerkraut später sowieso erhitzt wird oder schon erhitzt wurde
  • Schritte: Portionieren, ggf. abkühlen lassen; in dicht schließende Behälter füllen; beschriften
  • Haltbarkeit: Lange haltbar; fertige Speisen innerhalb von sechs Monaten aufbrauchen
  • Auftauen: Schonend über Nacht im Kühlschrank

Das Gartenjournal Frische-ABC

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Bilder: Ildi Papp / Shutterstock