Säulenzypresse

Säulenzypresse: Standort, Pflanzung & Pflege-Tipps

Die Säulenzypresse (Cupressus sempervirens) verleiht Gärten mediterranen Charme. Erfahren Sie alles über die richtige Standortwahl, Pflanzung, Pflege und geeignete Sorten für Ihren Garten.

Wuchs

Die scheinbar gen Himmel strebende Säulenzypresse, auch bekannt als Mittelmeer-Zypresse oder Toskana-Zypresse, besticht durch ihren schlanken und säulenförmigen Wuchs. Ihre schmalen, kompakten Kronen erfordern keine Schnittmaßnahmen, um diese markante Form zu erhalten. Mit einer jährlichen Zuwachsrate von 40 bis 60 Zentimetern gehört sie zu den schnellwachsenden Gehölzen.

In Deutschland erreicht die Säulenzypresse typischerweise Höhen von bis zu 20 Metern, wobei sie oft schmal bleibt und selten über 2,5 Meter hinauswächst. Unter besonders günstigen klimatischen Bedingungen, beispielsweise auf der Insel Mainau, können sie sogar bis zu 30 Meter hoch werden. Ältere Exemplare behalten ihre schlanke Form, sogar über 100 Jahre alte Pflanzen bleiben meist unter zwei Meter Breite. Der Stamm zeichnet sich durch eine helle, rotbraune Borke mit feinen Längsfurchen aus, während die älteren Zweige eine ockergelbe bis rotbraune Färbung aufweisen.

Ihre schuppenförmigen Nadeln sind in vier Reihen angeordnet und haben eine dunkelgrüne bis graugrüne Färbung. Die hellbraunen, kantig-runden Zapfen sind nicht zum Verzehr geeignet. Die Säulenzypresse besitzt ein tiefgehendes, dennoch flaches Wurzelsystem, das sich gut an verschiedene Bodenverhältnisse anpasst. Ein gut durchlässiger, sandig-lehmiger Boden mit einem hohen Humusanteil ist ideal, um eine optimale Nährstoff- und Wasserspeicherung zu gewährleisten.

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Welcher Standort ist geeignet?

Die Säulenzypresse bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen und windgeschützten Standort. Ideal ist ein Platz mit maximaler Sonneneinstrahlung vom späten Vormittag bis zum Abend. Insbesondere Ostwinde können Schäden verursachen, weshalb ein windgeschützter Ort wichtig ist.

Damit die Pflanze auch im Winter ausreichend Licht bekommt, sollte der Standort so gewählt sein, dass auch bei niedrigem Sonnenstand während der kalten Jahreszeit genügend Sonneneinstrahlung gegeben ist. Dies hilft, Frostschäden zu vermeiden. Der Boden sollte durchlässig und nicht zu feucht, besonders während des Winters, sein.

Ein leicht kalkhaltiger, mäßig trockener bis frischer Boden ist ideal. Staunässe muss vermieden werden, da sie Wurzelschäden verursacht, wohingegen trockene Perioden gut toleriert werden. In milden Regionen Deutschlands kann die Säulenzypresse gedeihen, muss jedoch bei anhaltenden Frostperioden geschützt werden, insbesondere in den ersten Jahren nach der Pflanzung.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Der ideale Boden für Säulenzypressen ist frisch bis feucht, gut durchlässig und sandig-lehmig. Da Staunässe nicht vertragen wird, ist eine gute Drainage unabdingbar, um Wurzelfäule zu vermeiden. Ein hoher Humusanteil zwischen 40 und 60 Prozent verbessert die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens erheblich und gewährleistet eine stabile Verankerung der Pflanze.

Saeulenzypressen pflegen

Die Pflege der Säulenzypresse ist unkompliziert, erfordert jedoch regelmäßige Wassergaben, insbesondere während Trockenperioden. Im Sommer sollte die Zypresse zwei- bis dreimal wöchentlich gründlich gegossen werden. Auch im Winter ist an frostfreien Tagen eine Wasserversorgung nötig, um ein Austrocknen zu verhindern. Ein gleichmäßig feuchter Boden ist wichtig, Staunässe sollte jedoch vermieden werden.

Düngen

Säulenzypressen haben einen hohen Nährstoffbedarf, weshalb regelmäßiges Düngen erforderlich ist. Im Frühjahr und Herbst sollten Hornspäne oder Kompost verwendet werden. Alternativ kann während der Wachstumsperiode alle vier Wochen ein spezieller Koniferendünger zum Einsatz kommen. Zur Prävention von Magnesiummangel, der sich durch Braunfärbung der Nadeln zeigt, eignet sich Bittersalz als Düngerzusatz.

Pflanzung

Die beste Zeit für die Pflanzung der Säulenzypresse ist im Frühjahr oder Herbst, da der Boden in diesen Jahreszeiten meist feucht genug ist, um den Wurzeln das Anwachsen zu erleichtern. Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen, windgeschützten Standort. Der Boden sollte tiefgründig aufgelockert und mit einem hohen Humusanteil versehen sein, um die Wasserspeicherfähigkeit zu optimieren. Eine gute Drainage ist notwendig, um Staunässe zu verhindern.

Der Pflanzabstand sollte zwischen 60 und 80 Zentimetern betragen, je nach geplanter Verwendung als Solitär oder Hecke. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Pflanzung:

  1. Heben Sie ein Pflanzloch aus, das doppelt so groß wie der Wurzelballen ist.
  2. Füllen Sie das Loch mit einer Mischung aus der vorhandenen Erde und gut verrottetem Kompost oder Humus.
  3. Nehmen Sie die Säulenzypresse vorsichtig aus dem Container und lockern Sie die Wurzeln leicht auf.
  4. Platzieren Sie die Pflanze im Loch so, dass der Wurzelballen bündig mit der Erdoberfläche abschließt.
  5. Füllen Sie das Pflanzloch mit der vorbereiteten Erdmischung und drücken Sie die Erde leicht an, um Lufttaschen zu vermeiden.
  6. Wässern Sie gründlich, um den Boden gut zu durchfeuchten.

Eine regelmäßige Wasserversorgung ist besonders während der ersten Wachstumsphase und bei Trockenheit entscheidend, um die jungen Pflanzen gut anzuwachsen.

Saeulenzypressen richtig schneiden

Die Säulenzypresse benötigt von Natur aus keinen regelmäßigen Schnitt, da sie ihre schlanke Form beibehält. Dennoch kann ein gezielter Rückschnitt das Erscheinungsbild und die Gesundheit der Pflanze fördern. Entfernen Sie im Frühjahr erfrorene oder beschädigte Triebe und kürzen Sie die Triebspitzen regelmäßig, um einen dichten Wuchs zu fördern. Schneiden Sie niemals weiter als bis in die beschuppten Triebe zurück, da die Zypresse aus dem älteren Holz nicht mehr austreibt. Verwenden Sie scharfe Schneidwerkzeuge, um saubere Schnittstellen zu hinterlassen und Infektionen zu vermeiden.

Wer eine Hecke aus Säulenzypressen anlegt, sollte regelmäßige Formschnitte einplanen, um die gewünschte Form zu erhalten. Für spezielle Formschnitte, wie den kugeligen Schnitt, sind Geduld und regelmäßige Anpassungen notwendig.

So kommt die Pflanze über den Winter

Die Winterhärte der Säulenzypresse variiert je nach Sorte. Während viele Sorten Temperaturen bis -20°C ertragen, benötigen jüngere Pflanzen in den ersten Jahren Winterschutz. Nutzen Sie atmungsaktive Materialien wie Jutesäcke oder Vliese, um die Pflanzen zu schützen. Dichte Folienabdeckungen sind nicht ratsam.

Kümmern Sie sich besonders um den Schutz vor kalten Ostwinden und Frosttrocknis, indem Sie die Zypressen so platzieren, dass sie im Winter von anderen Bäumen oder Gebäuden beschattet werden. Kübelpflanzen überwintern am besten in einer frostfreien Umgebung, beispielsweise in einer Garage oder einem ungeheizten Gewächshaus. Im Freien sollten Sie den Kübel auf eine isolierende Unterlage stellen und mit isolierendem Material umwickeln.

Für den Winter sollten Sie den Wurzelbereich der ausgepflanzten Zypressen mit einer dicken Laubschicht mulchen und den Boden damit frostsicher halten.

Sorten & Arten

Es gibt verschiedene Sorten der Säulenzypresse, die sich in Wuchshöhe, Frosthärte und Nadelfärbung unterscheiden. Hier einige beliebte Sorten:

Cupressus sempervirens ‚Stricta‘: Diese Sorte ist bekannt für ihren schlanken, säulenförmigen Wuchs und erreicht eine Höhe von bis zu 20 Metern. Sie eignet sich auch für nördlichere Regionen, ist jedoch nur bis -10°C winterhart.

Cupressus sempervirens ‚Pyramidalis‘: Diese Sorte ähnelt ‚Stricta‘, bleibt jedoch mit einer Höhe von etwa 10 bis 15 Metern etwas kleiner. Sie hat dunkelgrüne bis graugrüne Nadeln und ist gut geeignet für schmale Hecken.

Cupressus sempervirens ‚Totem‘: ‚Totem‘ ist eine kompaktere Sorte, die eine Höhe von etwa 8 bis 10 Metern erreicht. Sie ist besonders winterhart und verträgt Temperaturen bis zu -20°C.

Cupressus sempervirens ‚Horizontalis‘: Diese Sorte hat waagerecht abstehende Zweige und wirkt dadurch breiter. Sie eignet sich gut als Solitärbaum.

Cupressus arizonica ‚Fastigiata‘: Diese Sorte ist eine robuste, winterharte Alternative mit einem schlanken Wuchs, der bis zu 8 Metern Höhe erreicht.

Wählen Sie die Sorte passend zu Ihrem Standort und Gartenlayout, um das mediterrane Flair optimal zur Geltung zu bringen.

Häufig gestellte Fragen

Welche kulturelle Bedeutung haben Säulenzypressen?

Säulenzypressen, oft als „Bäume der Ewigkeit“ bezeichnet, kommen häufig auf Friedhöfen vor, insbesondere im Mittelmeerraum. Ihre aufrechte Form und Langlebigkeit symbolisieren das ewige Leben und Beständigkeit.

Welche Unterschiede gibt es zwischen Säulenzypressen und anderen Zypressenarten?

Säulenzypressen (Cupressus sempervirens) sollten nicht mit Lebensbäumen (Thuja) oder Scheinzypressen (Chamaecyparis) verwechselt werden, obwohl sie verwandt sind. Sie unterscheiden sich in ihrer Wuchsform und Pflegeanforderungen.

Wo sind Säulenzypressen außerhalb des Mittelmeerraums zu finden?

Außerhalb des Mittelmeerraums findet man Säulenzypressen häufig als Zierelement in Parks und Gärten, oft in Regionen mit mildem Klima. Beispielsweise können sie auf der Insel Mainau in Deutschland bis zu 30 Meter hoch werden.

Wie erkennt man den Unterschied zwischen den Sorten ‚Stricta‘ und ‚Horizontalis‘?

Die Sorte ‚Stricta‘ zeichnet sich durch ihre straff nach oben weisenden Zweige aus und bleibt mit bis zu 20 Metern sehr schmal. ‚Horizontalis‘ hingegen hat waagerecht abstehende Zweige und wirkt dadurch breiter. Beide Sorten tragen zur markanten vertikalen Ästhetik bei, unterscheiden sich jedoch in ihrer Form und Wuchsrichtung.

Bilder: Vincenzo / stock.adobe.com