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Effektives Saatgut-Trocknen: Wie gelingt es ohne Probleme?

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Warum jedes Jahr aufs neue Samen kaufen, wenn sich dies aus den leckeren Tomaten, bunt blühenden Sommerblumen und Gemüsepflanzen doch ganz einfach selbst gewinnen lassen? Wir erklären Ihnen, wie Sie Saatgut sammeln, trocknen und aufbewahren.

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Samen müssen vor dem Verwahren gut getrocknet werden
AUF EINEN BLICK
Wie trocknet man Saatgut richtig?
Zum Trocknen von Saatgut legen Sie die Samen in breite Gefäße mit Küchenpapier, stellen sie an einen warmen, schattigen Platz bei max. 35 Grad und lassen sie ein bis zwei Wochen trocknen. Danach entfernen Sie Pflanzenreste und verpacken die Samen in beschrifteten Papiertütchen zur dunklen, kühlen Lagerung.

Wann können die Samen geerntet werden?

Die Fruchtstände vieler Gemüsepflanzen und Blumen reifen von grün nach braun ab. Bei Bohnen wird die Hülle hart und ledrig. Behalten Sie diesen Vorgang im Auge und lassen Sie die Samen so lange wie möglich an der Pflanze ausreifen.

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Mit etwas Erfahrung lässt sich leicht erkennen, wann die Samenkapsel aufspringt. Schneiden Sie diese kurz vorher ab.

Wie wird das Saatgut getrocknet?

Damit die Samen nicht schimmeln, müssen Sie vor dem Verpacken gut durchtrocknen:

  • Feine Blumensamen trocknen Sie am Samenstand. Sie fallen anschließend fast von alleine heraus.
  • Gemüsesamen, beispielsweise von Tomate oder Kürbis, müssen frei von Fruchtfleisch sein. Geben Sie diese in ein Sieb und spülen Sie das Saatgut gründlich ab. Noch einfacher gelingt die Reinigung, wenn Sie die Samen in ein Wasserglas legen und dieses für ein bis zwei Tage offen stehen lassen. Dadurch lösen sich Fruchtfleisch und Gallerthülle ab.
  • Hülsen und Schoten können Sie als Ganzes lassen.

Samen trocknen

  • Zum Trocknen legen Sie die Samen in breite Gefäße, die Sie mit Küchenpapier oder Löschpapier auslegen.
  • Blütenstände stecken Sie verkehrt herum in kleine Gläser. Fallen die feinen Samen heraus, sammeln sich diese am Boden.
  • Stellen Sie die Schalen an einen warmen, absonnigen Platz. Die Temperatur darf jedoch nicht über 35 Grad liegen.
  • Hier benötigt die Samenkörner etwa ein bis zwei Wochen, um vollständig durchzutrocknen.

Samen aufbewahren

  1. Entfernen Sie Hüllen, Kapseln und andere Pflanzenreste.
  2. Rütteln Sie anschließend an der Schale. Da das keimfähige Saatgut schwerer ist, fällt es nach unten.
  3. Durch vorsichtiges Pusten können Sie letzte Spelzen und Samen, die nicht aufgehen würden, beseitigen.
  4. Verpacken Sie das Saatgut in kleine Papiertütchen und beschriften Sie diese.
  5. Samen kühl und dunkel lagern.

Tipp

Da Hybridsamen nicht keimfähig sind, können Sie Saatkörner nur von Pflanzen ernten, deren Herkunft Sie kennen. Möchten Sie künftig auf eigenes Saatgut zurückgreifen, sollten Sie deshalb nur samenfeste Gewächse in Ihrem Garten kultivieren. Ob eine Pflanze diese Eigenschaft erfüllt, steht auf dem Saatguttütchen.

Bilder: Steven Giles / Shutterstock