Samen lagern: So bleibt ihr Saatgut keimfähig und frisch
Die richtige Lagerung von Saatgut ist essenziell, um dessen Keimfähigkeit über lange Zeiträume zu erhalten. Dieser Artikel beleuchtet alle wichtigen Aspekte, von den optimalen Lagerbedingungen bis hin zur Überprüfung der Keimfähigkeit.
- Optimale Lagerbedingungen
- 🍂 Herbst-Spezial: Schnittkalender
- Trocknung des Saatguts
- Verwendung von Silicagel
- Die richtige Verpackung
- Aufbewahrung von gekauftem Saatgut
- Aufbewahrung von selbst gesammeltem Saatgut
- Haltbarkeit und Keimfähigkeit
- Überprüfung der Keimfähigkeit
- Partienummer und Abfülljahr
- Keimfähigkeitsgarantie
Optimale Lagerbedingungen
Für die langfristige Lagerung von Saatgut sind bestimmte Bedingungen entscheidend, um die Keimfähigkeit zu erhalten. Der Lagerort sollte kühl, trocken und dunkel sein. Ideale Temperaturen liegen zwischen 5 und 10 °C. Dies verlangsamt den Stoffwechsel der Samen und maximiert ihre Haltbarkeit. Temperaturen über 25 °C können die Keimfähigkeit mindern.
Auch die Luftfeuchtigkeit ist entscheidend. Ein Feuchtigkeitsgehalt von 5 bis 7 % im Saatgut verhindert Schimmelbildung. Silicagel kann als Trockenmittel genutzt werden, um überschüssige Feuchtigkeit zu entziehen. Vermeiden Sie direkte Lichteinwirkung, indem Sie das Saatgut in dunklen Behältern oder lichtundurchlässigen Verpackungen aufbewahren. Stabile Umweltbedingungen ohne Temperaturschwankungen und Feuchtigkeitsspitzen sind optimal.
Trocknung des Saatguts
Vor der Einlagerung muss das Saatgut gründlich getrocknet werden. Ziel ist ein Feuchtigkeitsgehalt von 5 bis 7 %, um Schimmelbildung zu verhindern und die Haltbarkeit zu verlängern. Eine effektive Methode ist die Verwendung von Silicagel. Verpacken Sie das Saatgut mit der gleichen Menge Silicagel in einem luftdichten Behälter. Innerhalb von ein bis zwei Wochen wird das Saatgut optimal getrocknet. Alternativ dazu können Sie Samentrocknungsboxen verwenden.
Nach dem Trocknen sollten Sie die Samen in luftdichte Behälter wie Schraub- oder Bügelgläser umfüllen, die sie vor Feuchtigkeit und Schädlingen schützen. Lagern Sie diese Behälter in einer kühlen, dunklen Umgebung, um die Qualität des Saatguts über viele Jahre zu erhalten.
Verwendung von Silicagel
Silicagel, ein stark feuchtigkeitsbindendes Mittel, eignet sich hervorragend, um Saatgut besonders trocken zu halten. Das poröse Siliciumdioxid kann bis zu 40 % seines Eigengewichts an Wasser aufnehmen. Geben Sie Samen und Silicagel in einen luftdicht verschließbaren Behälter. Innerhalb von ein bis zwei Wochen werden die Samen auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 5-7 % getrocknet. Silicagel kann durch Erwärmen im Backofen bei 80-100 °C regeneriert und wiederverwendet werden.
Um das Saatgut langfristig aufzubewahren, lagern Sie die Behälter trocken, kühl und dunkel. Luftdichte Gläser wie Schraub- oder Bügelgläser schützen das Saatgut zuverlässig vor Feuchtigkeit und Schädlingen. Ein zusätzlicher Silicagel-Beutel im Behälter verbessert das Ergebnis.
Die richtige Verpackung
Neben optimalen Lagerbedingungen ist auch die Verpackung entscheidend. Luftdichte und feuchtigkeitsabweisende Behälter schützen die Samen vor Umwelteinflüssen. Geeignet sind Schraubgläser, Bügelgläser oder Vorratsbehälter mit dicht schließenden Deckeln. Mini-Aludosen eignen sich besonders gut für die Lagerung kleiner Mengen und feiner Samen.
Ungeeignet sind Papierverpackungen oder andere nicht luftdichte Materialien, da diese das Saatgut nicht ausreichend vor Feuchtigkeit schützen. Ein kleines Säckchen Silicagel im Behälter kann überschüssige Feuchtigkeit aufnehmen und die Lagerung optimieren. Achten Sie darauf, die Behälter an einem kühlen und dunklen Ort aufzubewahren.
Aufbewahrung von gekauftem Saatgut
Um die Keimfähigkeit von gekauftem Saatgut zu erhalten, öffnen Sie die Originalverpackung vorsichtig und verschließen Sie sie anschließend wieder fest. Die Verpackungen enthalten wichtige Informationen wie Sortenname, Abfülljahr und manchmal ein Mindesthaltbarkeitsdatum und bieten Schutz vor Licht und Feuchtigkeit.
Verwenden Sie luftdichte Behälter wie Schraub- oder Bügelgläser, um das Saatgut aufzubewahren. Ein Beutel Silicagel im Behälter kann zusätzliche Feuchtigkeit aufnehmen. Lagern Sie das Saatgut an einem kühlen Ort, idealerweise zwischen 5 und 10 °C, und vermeiden Sie Temperaturen über 25 °C.
Notieren Sie auf der Verpackung das Kaufjahr und gegebenenfalls die restliche Menge, um den Überblick zu behalten. Überprüfen Sie die Keimfähigkeit vor der nächsten Saison durch eine Keimprobe, um sicherzugehen, dass die Samen noch keimfähig sind.
Aufbewahrung von selbst gesammeltem Saatgut
Selbst gesammeltes Saatgut kann ebenfalls lange keimfähig bleiben, wenn es richtig gelagert wird. Sammeln Sie das Saatgut nur von vollreifen Früchten. Nach der Ernte ist gründliches Trocknen entscheidend. Legen Sie die Samen auf ein saugfähiges Material wie Küchenpapier. Achten Sie darauf, dass sie gleichmäßig trocknen, um Schimmelbildung zu verhindern.
Nach dem Trocknen sollten die Samen sorgfältig gereinigt werden. Entfernen Sie Pflanzenreste und Verunreinigungen, um die Qualität zu sichern. Füllen Sie die Samen in luftdicht verschließbare Gläser wie Schraub- oder Bügelgläser. Bewahren Sie selbst gebastelte oder gekaufte Papiertütchen zusätzlich in einer schützenden Verpackung auf, um Feuchtigkeit fernzuhalten.
Beschriften Sie die Behälter mit der Sortenbezeichnung und dem Erntejahr und lagern Sie sie an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort.
Haltbarkeit und Keimfähigkeit
Die Haltbarkeit und Keimfähigkeit von Saatgut sind abhängig von der Pflanzenart und den Lagerbedingungen. Tomatensamen sind bei richtiger Lagerung bis zu zehn Jahre lang keimfähig, während Zwiebelgewächse wie Lauch ihre Keimkraft oft schon nach zwei bis drei Jahren verlieren.
Um die Keimfähigkeit langfristig zu erhalten, lagern Sie die Samen bei niedrigen Temperaturen, geringer Luftfeuchtigkeit und luftdicht. Ein Feuchtigkeitsgehalt von 5 bis 7 % im Saatgut verhindert Schimmelbildung. Silicagel als Trockenmittel kann dabei hilfreich sein.
Überprüfung der Keimfähigkeit
Um die Keimfähigkeit Ihres Saatguts zu überprüfen, führen Sie eine einfache Keimprobe durch:
- Nehmen Sie eine kleine Schale oder einen flachen Teller.
- Legen Sie ein Stück Küchenpapier hinein und befeuchten es gleichmäßig mit Wasser.
- Streuen Sie etwa 10 bis 20 Samen der betreffenden Pflanzensorte auf das feuchte Küchenpapier.
- Decken Sie die Schale mit Klarsichtfolie oder einer Plastiktüte ab, um die Feuchtigkeit zu halten.
- Stellen Sie die Schale an einen warmen, hellen Ort, aber nicht in direkte Sonne.
Nach der für die Pflanze typischen Keimdauer (oft 7 bis 14 Tage) zählen Sie die gekeimten Samen. Wenn mehr als zwei Drittel der Samen keimen, ist die Keimfähigkeit noch gut. Liegt die Keimrate darunter, sollten Sie das Saatgut dichter aussäen oder ersetzen.
Partienummer und Abfülljahr
Die Partienummer auf Saatgutverpackungen dient der Rückverfolgung bis zum Vermehrer. Sie finden diese Nummer auf der Verpackung, oft zusammen mit einem Buchstaben oder einer Zahl, die das Abfülljahr angibt. Das Abfülljahr weist darauf hin, wann das Saatgut abgefüllt oder die letzte Keimprüfung durchgeführt wurde und gibt Hinweise zur erwartbaren Keimfähigkeit bei richtiger Lagerung.
Achten Sie darauf, Informationen wie Sortenname, Partienummer und Abfülljahr gut leserlich zu behalten.
Keimfähigkeitsgarantie
Eine Keimfähigkeitsgarantie besagt, dass das Saatgut bis zu einem bestimmten Datum eine gesetzliche Mindestkeimfähigkeit einhält. Diese Garantie basiert auf Keimprüfungen vor dem Inverkehrbringen. Um die angegebene Keimfähigkeit sicherzustellen, wird Saatgut regelmäßig getestet.
Falls die Verpackung kein Mindesthaltbarkeitsdatum aufweist, können Sie die Keimfähigkeit selbst überprüfen, z.B. durch Keimproben.
Durch optimale Lagerbedingungen können Sie die Keimfähigkeit des Saatguts über den garantierten Zeitraum hinaus sicherstellen.