Schwingel

Rotschwingel-Rasen: Eigenschaften, Vorteile & Sortenwahl

Rotschwingel ist ein vielseitiger und anpassungsfähiger Rasen, der mit geringem Pflegeaufwand eine dichte, feinblättrige Grasnarbe bildet. Dieser Artikel beleuchtet die Eigenschaften, Vorteile und Nachteile von Rotschwingel sowie die verschiedenen Sorten und deren Eignung für unterschiedliche Rasenflächen.

Rotschwingel: Eigenschaften und Nutzen

Rotschwingel (Festuca rubra) ist ein Gras, das durch seine vielseitigen Eigenschaften und geringen Ansprüche überzeugt. Es bildet eine dichte, feinblättrige Grasnarbe und wird besonders wegen seiner hohen Ästhetik geschätzt, die vor allem in Zierrasen zum Tragen kommt. Doch auch in anderen Bereichen zeigt Rotschwingel seine Stärken.

Anpassungsfähigkeit und Standorte

Rotschwingel gedeiht sowohl auf schweren Lehmböden als auch auf trockenen Sandböden. Seine hohe Standortunabhängigkeit macht ihn ideal für extreme Boden- oder Klimabedingungen. Außerdem ist er sehr schattenverträglich und kann in lichtarmen Gartenbereichen hervorragend gedeihen.

Varianten und ihre Anwendung

Rotschwingel gibt es in unterschiedlichen Typen, die jeweils spezielle Eigenschaften besitzen:

  • Horst-Rotschwingel (Festuca rubra commutata): Diese Sorte wächst horstartig und bildet eine besonders dichte Grasnarbe. Sie eignet sich gut für kältere Regionen und Zierrasen.
  • Ausläufer-Rotschwingel (Festuca rubra rubra): Durch die Bildung unterirdischer Ausläufer kann diese Variante entstandene Löcher im Rasen schnell schließen. Der Ausläufer-Rotschwingel bildet jedoch eine etwas lockerere Grasnarbe.
  • Kurzausläufer-Rotschwingel (Festuca rubra trichophylla): Diese Sorte kombiniert eine hohe Regenerationsfähigkeit mit einer dichten und feinen Grasnarbe und ist besonders gut für hochwertige Zierrasen und schattige Flächen geeignet.

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Verwendung von Rotschwingel in verschiedenen Rasensorten

Rotschwingel ist ein vielseitiges Gras, das in verschiedenen Rasensorten Anwendung findet:

  • Zierrasen: Durch seine dichte und feine Grasnarbe verleiht Rotschwingel dem Rasen ein gepflegtes und luxuriöses Aussehen, ideal für repräsentative Grünflächen.
  • Schattenrasen: Dank seiner hohen Schattenverträglichkeit eignet sich Rotschwingel hervorragend für lichtarme Bereiche wie unter Bäumen oder an Gebäudewänden.
  • Golfrasen: Auf Golfplätzen wird Rotschwingel vor allem auf Greens und Fairways eingesetzt. Die feine Blattstruktur und dichte Grasnarbe sorgen für eine gleichmäßige und ebene Spielfläche.
  • Sportrasen: In weniger intensiv genutzten Sportanlagen kann Rotschwingel verwendet werden. Er ist zwar nicht so trittfest wie andere Rasengräser, aber seine Regenerationsfähigkeit gleicht Schäden bis zu einem gewissen Grad aus.
  • Trockenrasen: In Gebieten mit wenig Niederschlag oder auf kargen Böden bietet sich Rotschwingel an, da er sowohl trockene als auch nahrungsarme Standorte gut verträgt.

Durch die gezielte Auswahl der jeweiligen Rotschwingel-Unterarten, wie dem horstbildenden oder ausläufertreibenden Typ, können spezifische Vorteile, wie dichte Grasnarben oder schnelle Regenerationsfähigkeit, optimal genutzt werden.

Vorteile von Rotschwingel im Rasen

Rotschwingel bietet zahlreiche Vorteile:

  • Wassereffizienz: Rotschwingel zeichnet sich durch seine hohe Trockenheitsresistenz aus und bleibt selbst während längerer Trockenperioden robust.
  • Unkrautverdrängung: Dank seiner dichten Grasnarbe kann Rotschwingel Unkraut effektiv unterdrücken, was den Pflegeaufwand reduziert.
  • Gute Krankheitsresistenz: Fortschritte in der Züchtung haben widerstandsfähigere Rotschwingel-Sorten hervorgebracht, was zur Gesundheit und Langlebigkeit des Rasens beiträgt.
  • Salztoleranz: Rotschwingel zeigt eine bemerkenswerte Salztoleranz, wodurch er sich für Rasenflächen in Küstennähe oder für Bereiche mit Streusalzkontakt im Winter eignet.
  • Pflegeleichtigkeit: Er benötigt weniger Dünger und Pflanzenschutzmittel, was die Pflegekosten senkt und die Umwelt schont.
  • Anpassungsfähigkeit: Rotschwingel gedeiht auf einer Vielzahl von Bodentypen und ist auch in extremen Klimabedingungen hervorragend geeignet.

Diese Vorteile machen Rotschwingel zu einer besonders vielseitigen und nachhaltigen Wahl für verschiedene Rasenflächen.

Nachteile von Rotschwingel im Rasen

Trotz seiner Vielseitigkeit gibt es einige Nachteile:

  • Mäßige Trittfestigkeit: Rotschwingel ist weniger widerstandsfähig gegenüber intensiver Beanspruchung und somit weniger geeignet für stark genutzte Flächen.
  • Niedrige Keimrate: Die Keimfähigkeit von Rotschwingel ist im Vergleich zu anderen Rasengräsern geringer, was die Etablierung erschweren kann.
  • Langsames Wachstum: Rotschwingel wächst vergleichsweise langsam, sodass es länger dauert, bis sich eine dichte Grasnarbe entwickelt hat.
  • Anfälligkeit für Unkraut: In der Anfangsphase der Etablierung besteht ein erhöhtes Risiko von Unkrautwachstum zwischen den Grashalmen.
  • Empfindlichkeit gegen mechanische Beschädigung: Zu häufiges oder tiefes Mähen kann Rotschwingel schaden, weshalb geeignete Mähtechniken berücksichtigt werden sollten.

Diese Aspekte zeigen, dass Rotschwingel in bestimmten Situationen sorgfältiger Pflege bedarf.

Rotschwingel im Vergleich zu anderen Rasenarten

Beim Vergleich von Rotschwingel mit anderen gängigen Rasenarten zeigen sich deutliche Unterschiede in Eigenschaften und Einsatzgebieten:

  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne): Schnelle Keimung und hohe Trittfestigkeit, aber höhere Anforderungen an Boden und Nährstoffe und weniger schattentolerant.
  • Wiesenrispe (Poa pratensis): Bildet eine besonders dichte Grasnarbe, jedoch anfälliger für Krankheiten und weniger schattenverträglich.
  • Rohrschwingel (Festuca arundinacea): Hervorragende Trockenheits- und Hitzeresistenz, jedoch mit weniger feiner Blattstruktur und höherem Nährstoffbedarf.
  • Straußgräser (Agrostis spp.): Besonders für Zierrasen und Golfgreens beliebt, mit höheren Ansprüchen an Pflege und Bodenbedingungen.

Die Wahl der richtigen Rasenart hängt stark von spezifischen Standortbedingungen und beabsichtigter Nutzung ab. Rotschwingel überzeugt durch seine Vielseitigkeit und geringen Pflegeansprüche, während andere Gräser spezielle Eigenschaften wie Trittfestigkeit oder Trockenheitsresistenz bieten.

Rotschwingel-Sorten

Rotschwingel umfasst zahlreiche Sorten, die sich durch unterschiedliche Wachstumsformen und Anpassungsfähigkeiten auszeichnen:

  • Horstbildender Rotschwingel (Festuca rubra commutata): Diese Sorte bildet dichte Horste und eignet sich gut für kalte Regionen und repräsentative Zierrasen.
  • Ausläuferbildender Rotschwingel (Festuca rubra rubra): Durch die Bildung unterirdischer Ausläufer kann diese Sorte entstandene Lücken im Rasen schnell schließen.
  • Kurzausläufer-Rotschwingel (Festuca rubra trichophylla): Diese Sorte vereint dichte Narbenbildung mit guter Regenerationsfähigkeit und eignet sich besonders gut für schattige Flächen und hochwertige Zierrasen.
  • Festuca rubra ‚Barlineus‘: Langsam wachsend mit feinen Blättern und sehr dichter Grasnarbe, ideal für Spiel- und Sportrasen sowie Zierrasen.
  • Festuca rubra ‚Spice‘: Mittelschnell wachsend, gute Regenerationsfähigkeit und mittlere Narbendichte, geeignet für weniger intensiv genutzte Sport- und Spielrasen.
  • Festuca rubra ‚Viktorka‘: Extrem dichte und feine Grasnarbe, bleibt relativ grün im Winter, ideal für Zierrasen und weniger intensiv genutzte Sportrasen.

Jede dieser Sorten besitzt spezielle Eigenschaften, die sie für unterschiedliche Anwendungen und Standorte besonders geeignet machen. Wählen Sie gezielt die Sorte, die optimal zu den Bedingungen und Anforderungen Ihres Gartens passt.

Bilder: Paulina Lenting-Smulders / iStockphoto