Johannisbeere

Rote Johannisbeeren schneiden: So ernten Sie mehr Früchte

Der richtige Schnitt ist entscheidend für gesunde und ertragreiche rote Johannisbeersträucher. Dieser Artikel erklärt detailliert, wie und wann Sie Ihre Sträucher schneiden, um eine reiche Ernte zu fördern und die Gesundheit der Pflanzen zu erhalten.

Der optimale Zeitpunkt zum Schneiden roter Johannisbeeren

Der Schnitt roter Johannisbeeren kann entweder direkt nach der Ernte im Sommer oder im Spätwinter erfolgen. Nach der Ernte, die meist bis Ende Juli abgeschlossen ist, schneiden Sie die Sträucher zurück und fördern dadurch die Bildung neuer Fruchtknospen. Der Sommerschnitt verbessert auch die Belichtung und Belüftung, was die Holzreife für den Winter fördert. Sollte der Sommerschnitt verpasst worden sein, ist der Spätwinter ideal, genauer gesagt der Zeitraum von Mitte bis Ende Februar. Achten Sie darauf, den Schnitt an einem frostfreien, trockenen Tag durchzuführen, um eine schnelle Heilung der Wunden zu gewährleisten und das Eindringen von Krankheitserregern zu minimieren.

Durch regelmäßige Schnittmaßnahmen sichern Sie sich auch im darauffolgenden Jahr eine üppige Ernte an saftigen, leuchtend roten Johannisbeeren.

Rote Johannisbeeren richtig schneiden: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Beim Schneiden roter Johannisbeeren ist Präzision und Timing entscheidend, um eine reiche Ernte zu erzielen. Hier ist eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie Ihre Johannisbeersträucher optimal pflegen.

1. Vorrang für Licht und Luft

Zu dichte Sträucher begünstigen Krankheiten und verringern die Fruchtqualität. Beginnen Sie, indem Sie jegliche Zweige entfernen, die sich kreuzen oder nach innen wachsen. Dies sorgt für eine gute Belüftung und maximale Lichtzufuhr.

2. Alte Triebe entfernen

Schneiden Sie jährlich zwei bis drei der ältesten Triebe dicht über dem Boden ab. Diese sind gut erkennbar an ihrer dunkleren Farbe und ihrem zunehmenden Moos- oder Flechtenbewuchs. Verwenden Sie eine scharfe Astschere (10,00€ bei Amazon*) oder Säge für saubere Schnitte ohne Stummel.

3. Nachwuchs fördern

Wählen Sie von den neuen, einjährigen Bodentrieben zwei bis drei kräftige aus, die als Ersatz für die entfernten alten Triebe dienen sollen. Alle anderen neuen Bodentriebe werden ebenfalls bodennah entfernt, um Überfülle zu vermeiden.

4. Seitentriebe im unteren Bereich kürzen

Bis zu einer Höhe von etwa 30 bis 40 Zentimetern entfernen Sie alle Seitentriebe. Diese Triebe erhalten zu wenig Sonnenlicht und sind daher unproduktiv.

5. Abgeerntete Triebe zurückschneiden

Kürzen Sie die Seitentriebe, die bereits Früchte getragen haben, bis auf etwa einen Zentimeter. Der Schnitt sollte knapp über einem nach außen gerichteten Auge erfolgen, damit neue fruchtbringende Triebe wachsen können.

6. Totholz und schwache Triebe entfernen

Kontrollieren Sie die Sträucher systematisch auf totes Holz und schwache Triebe. Diese sollten gründlich entfernt werden, um die Pflanze gesund zu halten.

7. Kontrolle der Haupttriebe

Ein gesunder Johannisbeerstrauch sollte etwa acht bis zehn Haupttriebe haben. Mehr Triebe führen zu Überfüllung und können die Fruchtqualität beeinträchtigen. Achten Sie darauf, diese Anzahl durch Ihren jährlichen Schnitt beizubehalten.

Mit diesen Schritten stellen Sie sicher, dass Ihr Johannisbeerstrauch gesund bleibt und reichlich Früchte trägt. Denken Sie daran, dass durch den regelmäßigen Rückschnitt die Pflanze nicht nur verjüngt, sondern auch die Fruchtqualität verbessert wird.

Rote Johannisbeeren: Erziehungsschnitt-Tipps

Erziehungsschnitte verbessern Fruchtqualität und Gesundheit roter Johannisbeeren nachhaltig

Rote Johannisbeeren: Erziehungsschnitt-Tipps

Für rote Johannisbeeren, insbesondere bei nachfolgenden Erziehungsformen, sind spezifische Schnitttechniken erforderlich, um eine gute Fruchtqualität und Gesundheit der Pflanzen zu gewährleisten.

Schnittmaßnahmen für Hochstämmchen

Hochstämmchen bieten einen attraktiven Blickfang und benötigen spezielle Schnittmaßnahmen:

  • Direkt nach der Pflanzung belassen Sie drei bis vier der kräftigsten, schräg aufwachsenden Triebe, während alle anderen entfernt werden.
  • Schneiden Sie Bodentriebe sowie Seitentriebe am Stamm stummelfrei zurück.
  • Frisch gewachsene Seitentriebe werden um circa ein Drittel eingekürzt.
  • Ältere Seitenäste, die bereits ein bis zwei Jahre Früchte trugen, werden auf einen kurzen Stummel zurückgeschnitten.
  • Ziel ist es, eine Krone mit vier bis sechs gesunden Haupttrieben zu erhalten.

Spindelerziehung

Diese Erziehungsform ist platzsparend und fördert den Höhegewinn des Haupttriebs:

  • In den ersten zwei Jahren ist der Schnitt besonders wichtig; alle Seiten- und Bodentriebe unterhalb von 40 bis 50 cm werden entfernt.
  • Im Februar oder März sollten Sie die Konkurrenzknospen unterhalb der Zentralknospe ausknipsen.
  • Im weiteren Verlauf dürfen sechs bis acht gut platzierte Seitentriebe erhalten bleiben, längere werden eingekürzt.
  • Entfernen Sie in den Folgejahren alle Bodentriebe und kürzen Sie die fruchttragenden Seitentriebe auf Stummellänge.

Dreiast- oder Fächererziehung

Dreiast- oder Fächererziehung

Der gezielte Schnitt fördert eine gesunde Wuchsform und bessere Fruchtqualität.

Diese Methode nutzt mehrere Hauptäste und erfordert entsprechende Schnitttechniken:

  • Entfernen Sie alle Triebe unter 40 bis 50 cm konsequent.
  • Entfernen Sie Bodentriebe auf Wurzelebene, um Konkurrenz zu minimieren.
  • Alte, dreijährige oder ältere Fruchtäste werden auf Stummel zurückgeschnitten.
  • Kürzen Sie lange neue Äste auf drei bis fünf Augen, um eine kompakte Wuchsform zu fördern.
  • Belassen Sie frisch gewachsene, mittelstarke Äste für eine optimale Fruchtbildung.

Durch den richtigen Erziehungsschnitt können Sie sowohl die Wuchsform als auch die Fruchtqualität Ihrer roten Johannisbeeren entscheidend verbessern.

Bilder: PavelRodimov / iStockphoto