Rosmarin

Rosmarin vermehren: Aussaat, Stecklinge & Absenker leicht gemacht

Rosmarin lässt sich auf verschiedene Arten vermehren. Dieser Artikel stellt die Vermehrung durch Aussaat, Stecklinge und Absenker vor und gibt hilfreiche Tipps für die erfolgreiche Kultivierung.

Rosmarin Vermehrung mit Stecklingen: Schritt für Schritt

Die Vermehrung mit Stecklingen ist unkompliziert und führt schnell zum Erfolg

Rosmarin Vermehrung mit Stecklingen: Schritt für Schritt

Die Vermehrung von Rosmarin mittels Stecklingen ist eine effektive und einfache Methode. So verfahren Sie Schritt für Schritt:

Vorbereitung der Stecklinge

Vorbereitung der Stecklinge

Gesunde Rosmarintriebe sind ideal für eine erfolgreiche Stecklingsvermehrung

  1. Geeignete Triebe auswählen: Nutzen Sie kräftige, gesunde Triebe der Mutterpflanze, die etwa 10 cm lang und am unteren Ende leicht verholzt sind. Blühende Triebe sind weniger geeignet.
  2. Triebe schneiden: Verwenden Sie ein scharfes, sauberes Messer oder eine sterile Gartenschere, um die Triebspitzen leicht schräg abzuschneiden. Achten Sie darauf, dass keine Quetschungen entstehen.
  3. Blätter entfernen: Entfernen Sie die unteren Blätter, sodass ein etwa 3 cm langer kahler Stiel verbleibt. Dies verhindert, dass die Blätter im Substrat verrotten.

Bewurzelung der Stecklinge

Bewurzelung der Stecklinge

Regelmäßiges Wasseraustauschen fördert die gesunde Wurzelbildung der Rosmarinstecklinge

Methode 1: Bewurzelung in Wasser

  1. Stellen Sie die abgeschnittenen Stecklinge in ein mit Wasser gefülltes Glas, sodass nur der untere Teil des Stiels im Wasser steht.
  2. Wechseln Sie das Wasser alle paar Tage, um Fäulnis zu vermeiden.
  3. Nach einigen Wochen bilden sich Wurzeln, die etwa 2-3 cm lang sind.

Methode 2: Bewurzelung in Substrat

  1. Füllen Sie kleine Töpfe mit Anzuchterde (6,00€ bei Amazon*) oder einer Mischung aus Kokosfaser und Sand.
  2. Stecken Sie die vorbereiteten Stecklinge etwa 2-5 cm tief in das Substrat.
  3. Halten Sie das Substrat konstant leicht feucht, aber nicht nass, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Optimale Bedingungen für die Bewurzelung

  • Temperatur: Eine konstante Temperatur zwischen 20-25°C ist ideal. Vermeiden Sie kalte Zugluft und direkte Sonneneinstrahlung.
  • Luftfeuchtigkeit: Hohe Luftfeuchtigkeit fördert die Wurzelbildung. Bedecken Sie die Stecklinge mit einer durchsichtigen Plastikfolie oder einem Glas, um ein feuchtes Mikroklima zu schaffen. Lüften Sie regelmäßig.
  • Lichtverhältnisse: Platzieren Sie die Stecklinge an einem hellen, aber nicht vollsonnigen Ort, beispielsweise in der Wohnung. Intensive direkte Sonneneinstrahlung kann jungen Trieben schaden.

Umtopfen der bewurzelten Stecklinge

Umtopfen der bewurzelten Stecklinge

Die behutsame Umsetzung fördert das Wachstum der empfindlichen Jungpflanzen.

Sobald die Stecklinge deutliche Wurzeln ausgebildet haben (nach etwa 3-4 Wochen), können sie in größere Töpfe mit normaler Blumenerde umgetopft werden. Gehen Sie hierbei vorsichtig vor, um die empfindlichen Wurzeln nicht zu beschädigen. Platzieren Sie die Jungpflanzen an einem hellen, warmen Standort.

Rosmarin Vermehrung durch Absenker

Die Vermehrung von Rosmarin durch Absenker ist besonders für Pflanzen mit langen, biegsamen Trieben geeignet.

Vorbereitung und Anleitung

  1. Trieb und Mulde vorbereiten: Wählen Sie einen gesunden, biegsamen Trieb und graben Sie an der Stelle eine 10-15 cm tiefe Mulde, wo der Trieb den Boden berühren soll.
  2. Trieb vorbereiten: Entfernen Sie die Blätter im Bereich, der eingegraben wird, und ritzen Sie die Rinde leicht an.
  3. Trieb fixieren: Legen Sie den vorbereiteten Trieb in die Mulde, sodass die Triebspitze aus dem Boden herausragt. Fixieren Sie den Trieb mit einer Drahtschlinge oder einem Stein.
  4. Bedecken und wässern: Bedecken Sie den in der Erde liegenden Teil mit Erde und halten Sie diese gleichmäßig feucht.

Pflege und Abtrennen des Absenkers

Halten Sie die Erde während der Wachstumsphase stets feucht, jedoch ohne Staunässe. Nach einigen Wochen bis Monaten sollte der Trieb Wurzeln gebildet haben. Trennen Sie den neuen Trieb vorsichtig von der Mutterpflanze und pflanzen Sie ihn an seinen endgültigen Standort in gut durchlässige Erde an einem sonnigen bis halbschattigen Platz.

Vermehrung von Rosmarin durch Samen

Die Vermehrung von Rosmarin durch Samen ist anspruchsvoller, bietet jedoch eine interessante Möglichkeit zur Kultivierung.

Aussaat der Rosmarinsamen

Beginnen Sie im späten Winter bis Frühjahr mit der Aussaat. Nutzen Sie flache Saatschalen mit hochwertiger Anzuchterde und guter Drainage. Da Rosmarin Lichtkeimer ist, sollten die Samen nur leicht mit Vermiculit bestreut werden. Halten Sie eine konstante Temperatur von etwa 20-25°C. Die Keimung kann bis zu 6-8 Wochen in Anspruch nehmen.

Pflege der Keimlinge

Halten Sie die Erde während der Keimzeit regelmäßig feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe. Sobald die ersten Keimblätter erscheinen, sollten die Sämlinge an einem hellen, nicht vollsonnigen Ort stehen, beispielsweise auf einer Fensterbank.

Pikieren und Umtopfen der Sämlinge

Pikieren und Umtopfen der Sämlinge

Regelmäßiges Umtopfen fördert das gesunde Wachstum junger Rosmarinpflanzen

Nach etwa 3-4 Wochen, wenn die Keimlinge zwei typische Blätter entwickelt haben, können Sie diese pikieren. Setzen Sie die stärksten Sämlinge in größere Töpfe mit normaler Blumenerde um und halten Sie die jungen Pflanzen an einem hellen Standort. Regelmäßiges Umtopfen fördert ein gesundes Wurzelwachstum, bis die Pflanzen groß genug sind, um ins Freiland oder in dauerhafte Töpfe umgesetzt zu werden.

Diese Methode erfordert Geduld und Sorgfalt, doch die Ergebnisse sind es wert.

Bilder: mashuk / iStockphoto