Rosmarin

Rosmarin züchten: Erfolgreiche Methoden und hilfreiche Tipps

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Rosmarin lässt sich durch Aussaat, Stecklinge oder Absenker vermehren. Dieser Leitfaden stellt die verschiedenen Methoden mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen vor.

Rosmarin züchten

Rosmarin Vermehrung mit Stecklingen: Schritt für Schritt

Die Vermehrung von Rosmarin durch Stecklinge ist eine einfache und effektive Methode, um neue Pflanzen zu gewinnen. Mit einer sorgfältigen Anleitung gelingt dies problemlos. Hier erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie Rosmarin-Stecklinge erfolgreich ziehen können:

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Auswahl der Stecklinge

Wählen Sie kräftige, gesunde Triebe von der vorhandenen Rosmarinpflanze. Es sollten Triebe sein, die etwa 10 bis 15 cm lang und im unteren Bereich leicht verholzt sind. Blühende Triebe sind weniger geeignet, da sie weniger Energie für die Wurzelbildung haben.

Schneiden der Stecklinge

Verwenden Sie ein sauberes und scharfes Messer oder eine Gartenschere, um die Triebe schräg abzuschneiden. Der schräge Schnitt erleichtert die Wurzelbildung und verhindert Quetschungen, die die Pflanze beschädigen könnten.

Vorbereitung der Stecklinge

Entfernen Sie alle unteren Blätter der Triebe, sodass etwa 2 bis 3 cm des Stängels kahl sind. Dies verhindert Fäulnis im Substrat und fördert eine gesunde Wurzelbildung.

Bewurzelung der Stecklinge

Zur Bewurzelung gibt es zwei gängige Methoden:

  • Bewurzelung in Wasser: Stellen Sie die Stecklinge in ein Glas Wasser, wobei nur der untere Teil des Stängels im Wasser steht. Wechseln Sie das Wasser regelmäßig, um Fäulnis zu vermeiden. Nach einigen Wochen sollten die Stecklinge Wurzeln gebildet haben.
  • Bewurzelung in Substrat: Füllen Sie kleine Töpfe mit Anzuchterde oder einer Mischung aus Sand und Torf. Setzen Sie die Stecklinge etwa 2 bis 5 cm tief in das Substrat und drücken Sie die Erde leicht an. Halten Sie die Erde konstant feucht, aber nicht nass.

Optimale Bedingungen für die Bewurzelung

Unabhängig von der Methode benötigen die Stecklinge geeignete Wachstumsbedingungen:

  • Temperatur: Eine konstante Temperatur von etwa 20-25°C fördert die Wurzelbildung. Vermeiden Sie kalte Zugluft.
  • Luftfeuchtigkeit: Hohe Luftfeuchtigkeit ist ideal. Decken Sie die Stecklinge mit einer transparenten Folie oder einem Glas ab, um ein feuchtes Mikroklima zu schaffen. Lüften Sie regelmäßig, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  • Licht: Stellen Sie die Stecklinge an einen hellen Ort, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung. Zu viel Sonne kann die zarten Stecklinge verbrennen.

Umtopfen der bewurzelten Stecklinge

Nach etwa 2 bis 3 Wochen sollten sich Wurzeln gebildet haben. Überprüfen Sie dies vorsichtig, ohne die Wurzeln zu beschädigen. Wenn die Stecklinge ausreichend Wurzeln entwickelt haben, können Sie sie in größere Töpfe mit normaler Blumenerde umtopfen. Achten Sie darauf, die empfindlichen Wurzeln behutsam zu behandeln.

Rosmarin Vermehrung durch Absenker

Die Vermehrung von Rosmarin durch Absenker ist besonders für ältere Pflanzen mit langen, biegsamen Trieben geeignet. Diese Methode gibt jungen Pflanzen während ihrer Bewurzelungsphase zusätzlichen Schutz, da sie weiterhin von der Mutterpflanze mit Nährstoffen versorgt werden.

Durchführung der Absenker-Methode

  1. Trieb auswählen: Wählen Sie einen langen, gesunden Trieb von der Mutterpflanze aus. Er sollte biegsam und kräftig sein.
  2. Vorbereitung: Bereiten Sie eine etwa 10 cm tiefe Furche im Boden vor, wo der Trieb den Boden berühren wird.
  3. Blätter entfernen: Entfernen Sie die Blätter vom Abschnitt des Triebs, der in der Erde liegen wird, um Fäulnis zu vermeiden.
  4. Einkerben: Ritzen Sie den unteren Teil des Triebs leicht an. Diese Methode fördert die Wurzelbildung an der eingeschnittenen Stelle.
  5. Befestigung: Biegen Sie den Trieb vorsichtig nach unten, sodass er in die vorbereitete Furche passt. Fixieren Sie den Trieb mit Draht oder einem kleinen Stein im Boden, damit er nicht verrutscht.
  6. Bedecken: Bedecken Sie den Abschnitt des Triebs, der auf dem Boden liegt, mit Erde. Lassen Sie die Triebspitze herausragen, damit sie weiterhin Licht erhält.
  7. Bewässerung: Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe, um Schimmelbildung zu verhindern.

Abtrennen und Einpflanzen der Absenker

Nach etwa drei bis vier Monaten haben sich ausreichend Wurzeln gebildet. Um dies zu überprüfen, ziehen Sie leicht an dem Trieb; es sollte ein Widerstand spürbar sein.

  1. Abtrennung: Schneiden Sie den bewurzelten Trieb von der Mutterpflanze ab. Verwenden Sie hierfür ein scharfes und sauberes Messer, um die Schnittstelle so wenig wie möglich zu verletzen.
  2. Eigenes Pflanzloch: Pflanzen Sie den neu bewurzelten Trieb an den gewünschten Standort oder in einen separaten Topf mit gut durchlässiger Erde ein.
  3. Pflege: Gießen Sie die neu eingepflanzte Pflanze regelmäßig, besonders in den ersten Wochen, bis sie sich gut etabliert hat. Achten Sie auf einen sonnigen oder halbschattigen Standort.

Diese Methode der Vermehrung durch Absenker ist besonders hilfreich für Gartenanfänger, da sie wenig Pflege erfordert und eine hohe Erfolgsquote bietet.

Vermehrung von Rosmarin durch Samen

Die Vermehrung von Rosmarin durch Samen ist zwar möglich, jedoch zeitaufwendiger und weniger verbreitet als die Vermehrung durch Stecklinge oder Absenker.

Aussaat der Rosmarinsamen

1. Zeitpunkt und Bedingungen:

  • Die Aussaat der Rosmarinsamen sollte im späten Winter bis zum Frühjahr erfolgen.
  • Eine Keimtemperatur von 20 bis 25°C ist ideal. Diese Bedingungen können auf einer sonnigen Fensterbank oder in einem Gewächshaus erreicht werden.

2. Vorbereitung:

  • Füllen Sie flache Saatschalen oder kleine Töpfe mit Anzuchterde.
  • Verstreuen Sie die Rosmarinsamen gleichmäßig auf der Oberfläche und drücken Sie diese leicht an. Da Rosmarin ein Lichtkeimer ist, sollten die Samen nur dünn mit Erde bedeckt sein.

3. Pflege der Aussaat:

  • Besprühen Sie die Erde regelmäßig mit Wasser, um sie feucht zu halten, jedoch nicht nass.
  • Decken Sie die Saatschalen mit einer durchsichtigen Folie ab, um eine höhere Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Lüften Sie die Schalen täglich, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  • Die Keimdauer beträgt etwa 15 bis 35 Tage.

Pikieren und Umtopfen der Sämlinge

1. Pikieren:

  • Sobald die Keimlinge etwa 5 cm groß sind und mindestens zwei Laubblätter entwickelt haben, können sie pikiert werden.
  • Heben Sie die Keimlinge vorsichtig aus der Anzuchtschale, um die Wurzeln nicht zu beschädigen.

2. Umtopfen:

  • Setzen Sie die pikierten Pflanzen einzeln in größere Töpfe, gefüllt mit normaler Blumenerde oder Kräutererde.
  • Stellen Sie die Töpfe an einen hellen, sonnigen Standort, um das Pflanzenwachstum zu fördern.

3. Pflege nach dem Umtopfen:

  • Halten Sie die Erde weiterhin gleichmäßig feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe.

Die Vermehrung von Rosmarin durch Samen erfordert Geduld, belohnt Sie jedoch mit robusten Pflanzen, die hervorragend in Kräutergärten oder auf Balkonen gedeihen.

Bilder: mashuk / iStockphoto