Bewässerung & Entwässerung

Rasensamen wässern: Anleitung für grünen Rasen

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Die richtige Bewässerung von Rasensamen ist entscheidend für die Entwicklung einer gesunden und dichten Grasnarbe. Dieser Artikel gibt detaillierte Einblicke in die optimale Bewässerungsfrequenz, den idealen Zeitpunkt und die richtige Wassermenge, um ein erfolgreiches Rasenwachstum zu gewährleisten.

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Junger Rasen muss regelmäßig gegossen werden

Häufigkeit und Dauer der Bewässerung: Feuchte Balance für zarte Gräser

Frisch ausgebrachte Rasensamen und junge Keimlinge benötigen eine konstant feuchte Umgebung, um gut zu gedeihen. Dabei spielen die Witterungsverhältnisse und die Beschaffenheit des Bodens eine wesentliche Rolle.

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In den ersten Wochen nach der Aussaat ist es wichtig, die oberen Bodenschichten durchgehend feucht zu halten. Mehrmals täglich sollten Sie für kurze Zeit bewässern, damit die Samen nicht austrocknen, aber auch nicht weggeschwemmt werden. Als Richtwert können Sie von vier bis fünf kurzen Wassergaben am Tag ausgehen.

Die Wahl der richtigen Bewässerungsmethode ist ebenfalls entscheidend. Feine Sprühregner oder eine sanfte Brause sorgen für eine gleichmäßige Wasserverteilung ohne die Gefahr der Erosion.

Sandböden trocknen schneller aus als Lehmböden. Daher benötigen sie eine häufigere, aber kürzere Bewässerung. Lehmböden hingegen speichern Wasser länger und profitieren von selteneren, aber dafür längeren Wassergaben.

Bei extremen Wetterbedingungen, wie anhaltender Hitze oder starkem Wind, müssen Sie die Bewässerungsfrequenz entsprechend anpassen. Beobachten Sie den Boden aufmerksam und stellen Sie sicher, dass er bis zu einer Tiefe von etwa 5 cm feucht bleibt.

Zeitpunkt der Bewässerung: Morgendliche Frische nutzen

Der optimale Zeitpunkt für die Bewässerung liegt in den frühen Morgenstunden. Zwischen 3 und 6 Uhr ist die Bodentemperatur am niedrigsten, wodurch die Wasseraufnahme maximiert und die Verdunstung minimiert wird. So kann das Wasser tief in den Boden eindringen und die Wurzeln erreichen.

Sollte eine morgendliche Bewässerung nicht möglich sein, kann als Alternative der frühe Abend in Betracht gezogen werden. Bewässern Sie in diesem Fall kurz nach Sonnenuntergang, damit die Gräser vor Einbruch der Dunkelheit noch etwas abtrocknen können. Dies reduziert das Risiko von Pilzkrankheiten.

Wassermenge: Die richtige Dosierung für Ihren Boden

Die ideale Wassermenge hängt von der Bodenbeschaffenheit ab.

Sandige Böden benötigen etwa alle drei Tage 10 bis 15 Liter Wasser pro Quadratmeter.

Lehmige oder tonige Böden hingegen speichern Wasser länger und sollten nur einmal pro Woche mit 15 bis 20 Litern Wasser pro Quadratmeter bewässert werden.

Um die optimale Wassermenge zu ermitteln, können Sie eine einfache Methode anwenden: Stellen Sie mehrere leere Gefäße, zum Beispiel Marmeladengläser, auf der Rasenfläche verteilt auf. Starten Sie die Bewässerung und stoppen Sie, sobald sich in den Gläsern eine Wasserhöhe von etwa 2 cm angesammelt hat. Messen Sie die dafür benötigte Zeit, um einen Richtwert für zukünftige Wassergaben zu erhalten.

Anzeichen für Wassermangel: Achtsamkeit bewahrt den Rasen

Ein aufmerksamer Blick auf Ihren Rasen hilft, erste Anzeichen von Wassermangel frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu reagieren.

  • Bläuliche Verfärbung: Die Grasblätter nehmen eine leicht bläuliche Tönung an.
  • Reduzierte Spannkraft: Betretenes Gras richtet sich nur langsam oder gar nicht mehr auf.
  • Eingerollte Blattspitzen: Die Gräser versuchen, die Verdunstungsfläche zu reduzieren.
  • Braune Spitzen: Ein fortgeschrittenes Stadium des Wassermangels zeigt sich durch vertrocknete Spitzen.
  • Braune Flecken: Abgestorbene Graswurzeln führen zu braunen Flecken im Rasen.

Reagieren Sie bei diesen Anzeichen umgehend mit einer ausreichenden Wassergabe, um langfristige Schäden zu vermeiden.

Bewässerungsmethoden: Von Hand oder automatisch – die Wahl liegt bei Ihnen

Die Bewässerung des Rasens kann manuell oder mithilfe automatischer Systeme erfolgen.

Bei kleineren Flächen eignet sich die Bewässerung von Hand mit einer Gießkanne oder einem Gartenschlauch mit Brauseaufsatz. So behalten Sie die volle Kontrolle über die Wassermenge und können gezielt vorgehen.

Für größere Rasenflächen bieten automatische Bewässerungssysteme mehr Komfort und Effizienz. Versenkregner sorgen für eine flächendeckende Wasserverteilung, während Tropfbewässerungssysteme Wasser direkt an die Wurzeln der Pflanzen abgeben und so den Verbrauch minimieren.

Bilder: FCerez / Shutterstock