Bewässerung & Entwässerung

Rasensprenger: Wie lange sollten Sie ihn laufen lassen?

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Die richtige Bewässerung ist entscheidend für einen gesunden und vitalen Rasen. Dieser Artikel bietet umfassende Informationen und praktische Tipps, um Ihren Rasen optimal mit Wasser zu versorgen und gleichzeitig Ressourcen zu schonen.

Rasensprenger wie lange

Richtwerte für die Rasenbewässerung

Damit Ihr Rasen in seiner vollen Pracht erstrahlt, ist eine durchdachte und nachhaltige Bewässerung unabdingbar. Dabei gilt es, sowohl die richtige Bewässerungsdauer als auch die optimale Wassermenge zu berücksichtigen.

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Als Faustregel für eine optimale Versorgung sollten Sie Ihrem Rasen pro Bewässerungsdurchgang etwa 15 bis 20 Liter Wasser pro Quadratmeter zukommen lassen. Diese Menge reicht in der Regel aus, um den Boden bis in eine Tiefe von 15 bis 20 cm zu durchfeuchten.

Um die ideale Laufzeit Ihres Rasensprengers zu ermitteln, können Sie einen einfachen Test durchführen: Stellen Sie einen Auffangbehälter, wie beispielsweise einen Kaffeebecher, auf Ihren Rasen. Ist der Behälter gefüllt, ist die Bewässerung ausreichend. So erhalten Sie einen guten Anhaltspunkt dafür, wie lange der Sprenger laufen muss, um die gewünschte Wassermenge zu verteilen. In der Regel benötigt ein Rasensprenger etwa zwei bis drei Stunden, um die erforderliche Wassermenge auszubringen.

Bedenken Sie, dass unterschiedliche Böden verschiedene Wasserbedürfnisse haben. Während sandige Böden Wasser schnell versickern lassen, speichern lehmige Böden die Feuchtigkeit länger. Daher müssen lehmige Böden seltener, aber dennoch gründlich bewässert werden, etwa alle vier bis fünf Tage.

Passen Sie Ihre Bewässerungsroutine stets den aktuellen Wetterbedingungen, dem Rasentyp und der Bodenbeschaffenheit an, um sowohl Über- als auch Unterwässerung zu vermeiden.

Bewässerungsintervalle an die Temperatur anpassen

Bewässerungsintervalle an die Temperatur anpassen

Eine Anpassung der Bewässerungsintervalle schützt den Rasen vor Trockenstress

Die Anpassung der Bewässerungsintervalle an die herrschenden Temperaturen ist ein entscheidender Faktor, um Ihren Rasen gesund und widerstandsfähig zu halten. Folgende Übersicht dient Ihnen als Orientierungshilfe für die empfohlenen Bewässerungsintervalle in Abhängigkeit von der Temperatur:

  • Bis 25°C: Bei moderaten Temperaturen bis etwa 25°C ist es ausreichend, Ihren Rasen einmal pro Woche zu bewässern.
  • 25-30°C: Steigen die Temperaturen auf 25 bis 30°C, sollten Sie die Bewässerungshäufigkeit auf alle fünf bis sieben Tage erhöhen.
  • Über 30°C: Bei Hitzeperioden über 30°C benötigt Ihr Rasen besondere Aufmerksamkeit. Eine Bewässerung alle zwei bis vier Tage ist in diesem Fall empfehlenswert, um Austrocknung und Stresssymptome zu vermeiden.

Beginnen Sie mit der Bewässerung rechtzeitig, bevor Ihr Rasen Anzeichen von Trockenstress wie Welken oder Verfärbungen zeigt. Ein frühzeitiger Beginn und die Berücksichtigung der Temperaturabhängigkeit der Bewässerungsintervalle sind essenziell für die Vitalität Ihres Rasens.

Anzeichen für Bewässerungsbedarf

Anzeichen für Bewässerungsbedarf

Ein sorgsamer Blick auf den Rasen hilft, auf Trockenstress frühzeitig zu reagieren

Beobachten Sie Ihren Rasen aufmerksam, um seinen Wasserbedarf rechtzeitig zu erkennen:

  • Nicht aufrichtende Halme: Führen Sie eine einfache Trittprobe durch. Richten sich die Halme nach dem Betreten nicht mehr auf, benötigt Ihr Rasen Wasser.
  • Verfärbungen: Schlaffe Grashalme, die eine blaugrüne Färbung annehmen, oder ein leichter Graustich des Rasens deuten auf unzureichende Feuchtigkeit hin.
  • Braune Spitzen und Stellen: Braune, abgebrochene Spitzen und trockene Flecken auf dem Rasen sind ein Zeichen für Trockenstress und Wassermangel.
  • Reaktion auf Belastung: Stellen sich die Grashalme nach dem Betreten nur sehr langsam oder gar nicht mehr auf, ist dies ebenfalls ein Hinweis auf akuten Bewässerungsbedarf.

Optimale Tageszeit zur Bewässerung

Optimale Tageszeit zur Bewässerung

Gießen in den frühen Morgenstunden reduziert Verdunstung und fördert die Wasseraufnahme

Nicht nur die Wassermenge, sondern auch der richtige Zeitpunkt spielt eine entscheidende Rolle für eine effiziente Rasenbewässerung. Der ideale Zeitpunkt minimiert die Verdunstung und maximiert die Wasseraufnahme des Bodens.

  • Frühe Morgenstunden (ca. 3-6 Uhr): In den frühen Morgenstunden ist die Bodentemperatur am niedrigsten, wodurch die Verdunstung minimiert wird. Die kühle Morgenluft ermöglicht ein tiefes Eindringen des Wassers in den Boden, bevor die Sonnenintensität zunimmt.
  • Vermeidung der Mittagszeit: Die Mittagszeit ist aufgrund der hohen Temperaturen und intensiven Sonneneinstrahlung ungeeignet. Ein Großteil des Wassers würde ungenutzt verdunsten, bevor es die Wurzeln erreichen kann.
  • Späten Abend meiden: Obwohl die Temperaturen am späten Abend sinken, bleibt der Boden von der Tageshitze aufgewärmt, was zu einer erhöhten Verdunstung führt. Zudem kann die über Nacht verbleibende Feuchtigkeit auf dem Rasen Pilzerkrankungen begünstigen.

Wässern Sie Ihren Rasen daher bevorzugt in den frühen Morgenstunden. So stellen Sie eine effiziente Wassernutzung sicher und minimieren das Risiko von Krankheiten oder ungenügender Wasseraufnahme.

Wasser sparend bewässern

Wasser sparend bewässern

Automatisierte Bewässerungsmethoden sparen Wasser und schonen Umwelt und Geldbeutel

Effiziente Bewässerungsstrategien schonen nicht nur die Umwelt, sondern halten Ihren Rasen gleichzeitig gesund:

  • Automatisierte Bewässerungssysteme: Intelligente Systeme, die die Bewässerung basierend auf der Bodenfeuchtigkeit steuern, reduzieren Wasserverschwendung.
  • Zielgerichtete Bewässerung: Stellen Sie Ihre Sprenger so ein, dass nur der Rasen und nicht etwa Gehwege bewässert werden.
  • Ergänzende Handbewässerung: An spezifischen Stellen kann eine gezielte Wassergabe mit der Gießkanne die Wasseraufnahme im Wurzelbereich verbessern.
  • Verwendung von gesammeltem Regenwasser: Nutzen Sie Regenwasser als nachhaltige Bewässerungsquelle und reduzieren Sie so den Bedarf an Leitungswasser.

Die richtige Wassermenge

Die richtige Wassermenge ist grundlegend für die Gesundheit Ihres Rasens. Um sicherzustellen, dass Ihr Rasen optimal versorgt ist, können Sie eine einfache Methode anwenden. Stellen Sie einige leere Gläser oder Becher gleichmäßig auf der Rasenfläche verteilt auf, bevor Sie mit der Bewässerung beginnen. Sobald sich in den Gläsern etwa 2 cm Wasser angesammelt haben, wurde ausreichend gewässert. Diese Technik hilft Ihnen, die Bewässerungsdauer für zukünftige Sitzungen abzuschätzen und Wasser effizient zu nutzen.

Durch wiederholte Anwendung dieser Methode entwickeln Sie ein Gefühl dafür, wie lange und wie oft Ihr Rasen unter den gegebenen Bedingungen bewässert werden muss. Passen Sie die Wassermenge im Laufe der Zeit an, um Unter- und Überwässerung zu vermeiden und Ihren Wasserverbrauch zu optimieren.

Alternativen zum Rasensprenger

Alternativen zum Rasensprenger

Das Gießen mit der Gießkanne ist eine Alternative für kleine Flächen

Neben herkömmlichen Rasensprengern gibt es weitere Methoden für eine effiziente und ressourcenschonende Rasenbewässerung:

  • Gießkanne: Ermöglicht eine gezielte und kontrollierte Bewässerung kleinerer Flächen oder Randbereiche.
  • Perlschlauch: Die poröse Beschaffenheit des Perlschlauchs ermöglicht eine direkte und gleichmäßige Bewässerung am Boden und minimiert so Wasserverlust durch Verdunstung.
  • Schlauchregner: Schlauchregner sind eine effektive Lösung für längliche oder schwer zugängliche Bereiche. Sie lassen sich flexibel verlegen und versorgen den Rasen sanft und gleichmäßig mit Wasser.
  • Automatische Bewässerungssysteme: Automatische Bewässerungssysteme sind zwar in der Anschaffung teurer, bieten aber langfristige Vorteile durch individuell einstellbare Bewässerungsintervalle und -mengen.
  • Regenwassernutzung: Die Speicherung von Regenwasser in Tonnen oder Zisternen für die Gartenbewässerung ist eine kostengünstige und ökologische Alternative.

Durch die Kombination dieser Methoden erreichen Sie eine bedarfsgerechte, umweltschonende und kosteneffektive Rasenbewässerung, die Ihren Rasen gesund hält und gleichzeitig Ressourcen schont.

Bilder: fcafotodigital / iStockphoto