Unterschied Rinde und Borke
Die Rinde ist die äußere Haut eines Baumes. Grob vereinfacht kann man sagen, dass sie den Baum vor Krankheiten und Umwelteinflüssen abschirmt. Demnach ist jeder Baum auf eine Rinde angewiesen. Die Platane macht da keine Ausnahme. Die abgestorbenen Zellen der äußeren Rindenschicht bilden die sogenannte Borke. Sie kann je nach Baumsorte unterschiedliche Färbung, Dicke und Struktur aufweisen.
Rinde junger Platanenbäume
Die Rinde junger Bäume hat eine dunkelgraue bis bräunliche Färbung. Sie hat eine sichtbar glatte Struktur. Dieses Aussehen ist nur wenige Jahre zu beobachten, denn das rasche Wachstum einer Platane mit bis zu 70 cm pro Jahr führt auch zu einer deutlichen Zunahme des Stammumfangs. Das hat zur Folge, dass sich auch die Rinde entsprechend größenmäßig anpassen muss.
Rinde älterer Platanen
Die Rinde einer älteren Platane weist augenscheinlich keine nennenswerte Borke auf. Das ist für die hiesige Baumlandschaft eher ungewöhnlich. Stattdessen dominiert auch im Alter immer noch eine wenige Millimeter dünne, dunkelgrau-grünliche Rinde. Sie weicht im Aussehen jedoch deutlich von der „Unversehrtheit“ einer jungen Rinde ab. So können die Beobachtungen beschrieben werden:
- die Rinde der Platane ist an vielen Stellen aufgeplatzt
- davon sind sowohl Stamm als auch Äste betroffen
- die aufgeplatzte Rinde löst sich vom Baum ab
- stellenweise ist sie bereits plattenweise abgefallen
- folglich sind diese Stellen „nackt“
- die nackten Stellen sind anders gefärbt
- zunächst hellgelb, dunklen später nach
- so entsteht ein buntes Muster
Die aufgeführten Merkmale sind keine Anzeichen einer Krankheit oder die Folge von Trockenheit, sondern ein natürlicher Vorgang, auf den wir keinen Einfluss haben.
Tipp
Dass eine Platane Wasserdurst hat, merken Sie nicht an einer aufgeplatzten Rinde. Achten Sie stattdessen auf die Blätter, ob sie saft- und kraftlos hängen.
Rinde wächst nicht mit
Der Grund, warum die Platane ihre Rinde verliert: die Rinde wächst nicht mit! Da jedoch der Stamm an Umfang zunimmt, steht sie unter Druck und platzt schließlich auf. Die aufgeplatzte Rinde verliert immer mehr Haftung und fällt, bedingt auch durch äußere Einflüsse wie Wind und Regen, schließlich nach und nach ab. Darunter wächst jedoch rechtzeitig eine neue Rindenschicht heran.
Aufplatzen im Herbst und Sommer
Das Hauptwachstum findet während der warmen Sommermonate statt. Der Umfang des Stammes und der Äste nimmt derart zu, dass die Rinde dem Druck nicht standhalten kann und im Herbst aufplatzt. Oftmals wird das Aufplatzen von einem lauten Knall begleitet. Die Vitalität des Baumes leidet zu keinem Zeitpunkt darunter.
Alle paar Jahre fällt die Entblätterung besonders stark aus. War das Frühjahr wachstumsbegünstigend warm und feucht, kann es schon während des Sommers zum Aufplatzen kommen.