Die Platane ist Herzwurzler
Oft ist die Rede von Pflanzen mit einer langen Pfahlwurzel, die tief in den Boden reicht. Im Gegensatz dazu stehen Pflanzen, die ihr Wurzelwerk knapp unterhalb der Erdoberfläche flach ausbreiten. Beide Wurzelsysteme haben ihre Vor- und Nachteile.
Die Platane kombiniert beide Wurzelarten miteinander, bleibt dabei flexibel, um sich bestmöglich an den vorgefundenen Boden anzupassen. So fördert eine nährstoffreiche Oberfläche die Bildung zahlreicher Flachwurzeln, während ein lockerer Boden tiefe Wurzeln begünstigt, die den Baum sturmfest verankern. Bei Pflanzen mit einem derartigen Wurzelsystem spricht man von Herzwurzlern.
Trockenheitsverträglich dank Wurzelsystem
Platanen erreichen locker ein Durchschnittsalter von bis zu 200 Jahren, einige Exemplare auch mehr. Während dieser langen Lebensspanne können trockene Perioden zur Herausforderung werden. Anders als nur flachwurzelnde Bäume meistern sie diese Zeit meist problemlos. Denn während mit zunehmender Hitze und Trockenheit die obersten Erdschichten ihre Feuchtigkeit verlieren, können die tiefen Wurzeln immer noch Wasser aus der Tiefe aufnehmen.
Größe des Wurzelwerks
Das Wurzelwerk der Platane ist vor unseren Augen verborgen. So hat kaum jemand eine annähernd treffende Vorstellung davon, wie riesig es tatsächlich ist.
- die Wurzeln gehen metertief
- sie können eine Länge erreichen, die der oberirdischen Baumhöhe entspricht
- die Wurzeln gehen auch mehrere Meter in die Breite
- bei manchen Arten ist der Durchmesser größer als der der Krone
- da Wurzelwerk ist stark verästelt
Tipp
Bedenken Sie schon bei der Pflanzung einer Platane im Garten die spätere Ausbreitung des Wurzelwerks. Andere Bäume und Gebäude müssen sich in sicherer Entfernung befinden, um durch Wurzeldruck keinen Schaden zu nehmen.
Ist Umpflanzen möglich?
Wenn eine Platane den aktuellen Standort verlassen muss, stellt sich die Frage, ob das Wurzelsystem das mitmacht. Ja, die Platane lässt sich verpflanzen. Doch zu bedenken ist, dass es sich um eine schnell wachsende Baumsorte handelt. Was in jungen Jahren noch gut klappen mag, kann mit fortschreitender Lebensdauer zu einer logistischen Herausforderung werden. Dann steigt auch die Gefahr, dass beim Ausgraben Wurzeln verletzt werden.