Platanenarten: Übersicht, Standort & Pflege
Platanen beeindrucken mit ihrer Statur und Anpassungsfähigkeit. Dieser Artikel beleuchtet die Merkmale verschiedener Platanenarten, ihre Ansprüche an Standort und Pflege sowie potenzielle Krankheiten und Schädlinge.
Arten der Platane
Bekannte Vertreter der Gattung Platanus sind die Ahornblättrige Platane (Platanus × hispanica), die Morgenländische Platane (Platanus orientalis), die Amerikanische Platane (Platanus occidentalis), die Mexikanische Platane (Platanus mexicana) und Kerrs Platane (Platanus kerrii), die als einzige Art der Gattung immergrün ist und in tropischen Regionen vorkommt.
Ahornblättrige Platane (Platanus × hispanica)
Diese Hybridart, auch als London-Platane bekannt, ist durch die Kreuzung der Morgenländischen und der Amerikanischen Platane entstanden. Sie erreicht Wuchshöhen von bis zu 35 Metern und besitzt eine breite Krone. Ihre Blätter ähneln Ahornblättern und verfärben sich im Herbst gelb bis braungelb. Aufgrund ihrer Robustheit und Anpassungsfähigkeit ist sie ein beliebter Stadtbaum.
Morgenländische Platane (Platanus orientalis)
Beheimatet in Südwestasien und Südeuropa, bevorzugt diese Art feuchte Standorte an Flüssen und Bächen. Sie kann bis zu 30 Meter hoch wachsen und hat eine breite Krone mit fünf- bis siebenlappigen Blättern, die sich im Herbst gelb verfärben. Allerdings ist sie weniger frosthart als ihre europäischen Verwandten.
Amerikanische Platane (Platanus occidentalis)
Diese Art ist eine der größten Laubbäume Nordamerikas, mit Wuchshöhen von bis zu 50 Metern. Sie bevorzugt nährstoffreiche, feuchte Böden und zeigt sich frosthärter als die Morgenländische Platane, jedoch weniger robust als die Ahornblättrige Platane. Die drei- bis fünflappigen Blätter verfärben sich im Herbst gelb bis braun.
Mexikanische Platane (Platanus mexicana)
In Mexiko und Guatemala beheimatet, bevorzugt diese Art feuchte Standorte in Gebirgstälern. Sie erreicht Höhen von bis zu 40 Metern und hat eine breite Krone. Ihre Blätter sind drei- bis fünflappig und verfärben sich im Herbst gelb bis braun. Diese Art ist nicht frosthart.
Kerrs Platane (Platanus kerrii)
Diese immergrüne Art stammt aus Laos und Vietnam, wo sie in tropischen Regenwäldern wächst. Sie erreicht Höhen von bis zu 30 Metern und hat eine dichte Krone mit ungeteilten, lederartigen Blättern. Kerrs Platane ist ebenfalls nicht frosthart.
Wuchsformen der Platane
Platanen werden oft als Park- und Alleebäume verwendet, da sie durch ihren imposanten Wuchs beeindrucken. Baumschulen bieten verschiedene künstliche Wuchsformen an, darunter Hochstamm, Spalier und Dachspalier.
Hochstamm
Ein Hochstamm hat einen geraden Stamm mit einer deutlichen, abgetrennten Krone, die in etwa 200 bis 225 cm Höhe beginnt. Hochstämme werden oft als Solitärgehölz oder Hausbaum genutzt.
Spalier
Bei dieser Form wachsen die Äste an einem vertikalen Gerüst entlang. Sie dient häufig als Sichtschutz oder Raumteiler und ist ideal für die Begrünung von Hausfassaden und Zäunen.
Dachspalier
Ein Dachspalier hat Äste, die an einem horizontalen Gerüst entlanggeführt werden. Es ist besonders als Schattenspender beliebt und eignet sich hervorragend für schattige Sitzplätze im Garten.
Standort und Pflege
Platanen sind anpassungsfähig und robust, bevorzugen jedoch sonnige bis halbschattige Standorte mit nährstoffreichen, durchlässigen Böden. Ideal sind tiefgründige Lehm- oder Sandböden und viel Platz für das ausladende Wachstum, einschließlich eines Wurzelsystems.
- Sonnige bis halbschattige Lichtverhältnisse
- Nährstoffreiche, tiefgründige Böden
- Abstand zu Gebäuden oder anderen Pflanzen
Trockenperioden überstehen Platanen gut, doch sollten sie in langen trockenen Phasen gegossen werden. Junge Bäume benötigen in den ersten Jahren nach der Pflanzung regelmäßige Bewässerung.
- Gießen: In heißen Sommern regelmäßig wässern
- Frostschutz: Junge Bäume bei starken Frösten mit Reisig abdecken
- Rückschnitt: Nicht zwingend erforderlich, gelegentlicher Formschnitt und Entfernung abgestorbener Äste sinnvoll
Krankheiten und Schädlinge
Trotz ihrer Robustheit können Platanen von Krankheiten und Schädlingen befallen werden.
- Massariakrankheit (Splanchnonema platani): Verursacht brüchige Äste, regelmäßige Kontrolle und Entfernung befallener Äste notwendig.
- Blattbräune (Apiognomonia veneta): Tritt im Frühjahr auf, führt zum Absterben junger Triebe. Befallene Blätter zeigen Flecken und fallen vorzeitig.
- Platanenkrebs (Ceratocystis fimbriata): Diese Pilzkrankheit führt zu Wucherungen am Stamm und kann zum Absterben des Baums führen. Betroffene Bäume zeigen flammenförmige Rindenverfärbungen und eine lichte Krone.
- Platanennetzwanze (Corythucha ciliata): Dieser Schädling saugt an den Blättern und hinterlässt Flecken und Verformungen.
- Miniermotte: Die Larven dieser Motte verursachen Miniergänge in den Blättern, was zu einem vorzeitigen Blattfall führen kann.
Regelmäßige Kontrollen und rechtzeitige Maßnahmen helfen, die Gesundheit der Platanen zu erhalten.