Pflaume: Gesund oder ungesund? Das sollten Sie wissen!
Pflaumen sind nicht nur wohlschmeckend, sondern auch reich an Ballaststoffen, die die Verdauung fördern können. Dieser Artikel beleuchtet die positiven Eigenschaften von Pflaumen für die Gesundheit, gibt Tipps zum Verzehr und geht auf wichtige Aspekte wie den Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen und die richtige Handhabung der Kerne ein.
Pflaumen und die Verdauung: Ein natürliches Abführmittel
Pflaumen sind nicht nur köstlich, sie sind auch ein bewährtes Hausmittel zur Unterstützung der Verdauung. Ihre verdauungsfördernde Wirkung verdanken sie vor allem ihren wasserlöslichen Ballaststoffen Pektin und Zellulose. Diese Nahrungsfasern binden Wasser und quellen im Darm auf, was die Darmtätigkeit anregt. Für eine effektive Anwendung können Sie getrocknete Pflaumen verwenden. Es wird empfohlen, diese über Nacht in Wasser einzuweichen. Am nächsten Morgen können die eingeweichten Pflaumen gegessen und das Einweichwasser getrunken werden. Dies sorgt für eine optimale Flüssigkeitsversorgung der Ballaststoffe, die somit ihre abführende Wirkung entfalten können. Bereits fünf getrocknete Pflaumen auf nüchternen Magen können eine spürbare Verbesserung der Verdauung bewirken. Achten Sie darauf, ausreichend zu trinken, um Beschwerden wie Blähungen zu vermeiden. Alternativ können auch frische Pflaumen oder Pflaumensaft helfen. Etwa zehn frische Pflaumen haben einen ähnlichen Effekt wie fünf getrocknete Pflaumen. Pflaumensaft kann ebenfalls verdauungsfördernd wirken. Es ist ratsam, zunächst ein kleines Glas zu trinken und die Wirkung abzuwarten.
Neben Ballaststoffen enthalten Pflaumen weitere Inhaltsstoffe wie Sorbit und Dihydroxyphenylisatin, welche die Darmtätigkeit zusätzlich unterstützen. Sorbit zieht Wasser in den Darm, während Dihydroxyphenylisatin die Muskelkontraktionen des Darms anregt. Pflaumen sind somit ein vielseitiges Mittel, um eine träge Verdauung auf natürliche Weise zu unterstützen. Achten Sie jedoch auf die Menge, da ein Überkonsum zu Nebenwirkungen wie Durchfall und Magenschmerzen führen kann. Mehr als 150 Gramm Pflaumen sollten nicht auf einmal verzehrt werden.
Pflaumen: Reich an sekundären Pflanzenstoffen
Pflaumen sind eine wertvolle Quelle sekundärer Pflanzenstoffe, insbesondere der Anthocyane. Diese Polyphenole verleihen Pflaumen ihre intensive blau-violette Färbung und tragen zu vielfältigen gesundheitlichen Vorteilen bei:
- Entzündungshemmend: Anthocyane können helfen, chronische Entzündungen zu lindern und sind besonders bei entzündlichen Erkrankungen wie Rheuma von Bedeutung.
- Knochenstärkung: Anthocyane unterstützen die Knochengesundheit und können das Risiko von Osteoporose mindern.
- Herz-Kreislauf-Gesundheit: Diese Verbindungen können die Blutgefäße erweitern und den Blutdruck senken, wodurch Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorgebeugt wird.
- Antioxidative Wirkung: Anthocyane besitzen antioxidative Eigenschaften, die die Zellen vor freien Radikalen schützen und Alterungsprozesse verlangsamen können.
- Neurologische Gesundheit: Dank ihrer Fähigkeit, neurologische Funktionen zu unterstützen, können Anthocyane zur allgemeinen Gehirngesundheit beitragen und das Risiko neurodegenerativer Erkrankungen senken.
Indem Sie Pflaumen regelmäßig in Ihre Ernährung integrieren, können Sie von den vielfältigen gesundheitsfördernden Eigenschaften dieser sekundären Pflanzenstoffe profitieren.
Pflaumen: Quelle wichtiger Vitamine und Mineralstoffe
Pflaumen bieten nicht nur süßen Genuss, sondern sind auch wertvolle Lieferanten zahlreicher Vitamine und Mineralstoffe:
- Kalium: Mit rund 180 Milligramm Kalium pro 100 Gramm tragen Pflaumen zur Aufrechterhaltung des Flüssigkeitshaushalts und zur Funktion der Muskel- und Nervenzellen bei.
- Kalzium: Wichtig für den Aufbau und Erhalt starker Knochen und Zähne, unterstützt Kalzium auch die Blutgerinnung.
- Eisen: Eisen ist essenziell für den Sauerstofftransport im Körper und die Synthese von DNA.
- Magnesium: An zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt, ist Magnesium wichtig für Knochen, Muskeln, Herz, Blutgefäße und Atemwege.
- Zink: Dieses Spurenelement spielt eine zentrale Rolle bei der Immunabwehr und der Wundheilung.
- Vitamin A (Provitamin A): Wichtig für das Zellwachstum, die Sehkraft, gesunde Haut und Schleimhäute.
- Vitamin C: Stärkt das Immunsystem, unterstützt die Eisenaufnahme und hilft beim Aufbau von Bindegewebe.
- Vitamin E: Schützt die Zellen vor freien Radikalen, lindert Entzündungen und hat positiven Einfluss auf den Fettstoffwechsel.
- B-Vitamine: Pflaumen liefern zahlreiche B-Vitamine, die für Nervenfunktion, Blutbildung und den Stoffwechsel wichtig sind.
Indem Sie Pflaumen in Ihre Ernährung integrieren, fördern Sie eine Vielzahl von Körperfunktionen und stärken Ihr Immunsystem.
Trockenpflaumen: Konzentrierte Nährstoffe, aber auch Fruchtzucker
Trockenpflaumen sind eine wertvolle und konzentrierte Quelle von Nährstoffen, aber auch von Fruchtzucker. Beim Trocknungsprozess wird den Pflaumen das enthaltene Wasser entzogen, wodurch ihre Nähr- und Mineralstoffe konzentriert werden. Diese getrockneten Früchte sind zudem reich an Ballaststoffen und liefern nennenswerte Mengen an Kalium, Magnesium, Eisen, Kalzium, Vitamin K und mehreren B-Vitaminen.
Trotz ihrer gesundheitlichen Vorteile sollte der Verzehr von Trockenpflaumen in Maßen erfolgen, da ihr hoher Fruchtzuckergehalt für Menschen mit Fructoseintoleranz problematisch sein kann und auch allgemein zur Kalorienzufuhr beiträgt. Während 100 Gramm frische Pflaumen nur etwa 10 Gramm Zucker und 46 Kalorien enthalten, sollten Sie sich bei Trockenpflaumen der erhöhten Kaloriendichte bewusst sein. Setzen Sie Trockenpflaumen daher bewusst und in vertretbaren Mengen ein, um von den konzentrierten Nährstoffen zu profitieren.
Vorsicht bei Pflaumenkernen
Pflaumenkerne enthalten Amygdalin, ein Stoff, der im Körper zu giftiger Blausäure umgewandelt werden kann. Diese Umwandlung erfolgt jedoch nur, wenn die Kerne zerkaut oder zerbrochen und das Innere des Kerns roh konsumiert wird. In kleinen Mengen und unbeschädigt durch das Schlucken stellen Pflaumenkerne kein großes Risiko dar, da sie unverändert wieder ausgeschieden werden. Achten Sie darauf, die Kerne insbesondere von Kindern fernzuhalten, da deren Körper weniger tolerabel auf Blausäure reagieren können. Es ist ratsam, Pflaumen vor dem Verzehr zu entsteinen, um jegliche Risiken zu minimieren. Beim Backen oder Kochen mit ganzen Pflaumen gehen die Mandelaromen des Amygdalins auf das Fruchtfleisch über und verleihen diesem eine feine Marzipannote, ohne dass eine gesundheitliche Gefahr besteht, da hierbei keine giftige Blausäure freigesetzt wird.
Zusätzlich sollten Sie Pflaumenkerne oder daraus hergestellte Nahrungsergänzungsmittel vermeiden, da die potentiellen gesundheitlichen Risiken die angeblich positiven Effekte überwiegen können.