Blattgemüse

Gartenmelde: Altes Gemüse- & Heilkraut erlebt Renaissance

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Die Gartenmelde (Spanischer Salat) ist eine alte Gemüse-, Heil- und Färbepflanze, die bereits von den Griechen und Römern kultiviert wurde. Lange Zeit eine wertvolle Bereicherung des Speiseplans wurde sie vom Spinat verdrängt, erfährt jedoch derzeit eine Renaissance.

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Die Gartenmelde ist eine leckere Alternative zu Spinat

Pflanzensteckbrief

Systematik:

  • Botanischer Name: Atriplex hortensis
  • Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
  • Familie: Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae))
  • Unterfamilie: Chenopodioideae
  • Gattung: Melden (Atriplex)
  • Art: Gartenmelde

Botanisches:

  • Wuchs: Einjährig krautig
  • Wuchshöhe: 120 bis 250 Zentimeter
  • Hauptblütezeit: Juli bis September
  • Blüte: Ährige Blütenstände aus unscheinbaren Einzelblüten
  • Blütenfarbe: Grün oder rot
  • Blätter: Länglich lanzettlich, wechselständig, bis zu 20 Zentimeter lang

Herkunft

Die Gartenmelde zählt zu den ältesten Kulturpflanzen. Sie fand bereits im Mittelalter ihren Weg über Vorderasien, den Orient und Südosteuropa zu uns.

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Sorten

Gartenmelde gibt es als grüne, gelbe, rote und violette Variante. Bei der Roten Melde bleibt die ansprechende Farbe auch nach dem Kochen erhalten.

Bekannte Sorten sind:

  • Großer von Huwitsch
  • Berndorfer Grüne Melde
  • Opéra
  • Butterkraut
  • Purpurfarbene
  • Rote Lebeda

Standort und Boden

Diese Nutzpflanze ist ausgesprochen genügsam und unkompliziert zu kultivieren. Sie hat keine besonderen Bodenansprüche und gedeiht an nahezu jedem sonnigen bis halbschattigen Standort.

Aussaat

Die kleinen Samenkörner können Sie ab Ende März direkt ins Beet säen. Bedecken Sie die Samen mit einer dünnen Schicht Erde, die Sie etwas andrücken. Vereinzeln Sie die Pflanzen nach einigen Wochen, sodass diese einen Abstand von etwa 25 Zentimeter haben. Da Melde jung wesentlich feiner und aromatischer schmeckt, empfiehlt sich eine regelmäßige Nachsaat alle drei Wochen.

Gießen und Düngen

Melde benötigt ausreichend Feuchtigkeit. Gießen Sie deshalb regelmäßig und stets durchdringend. Spezielle Düngergaben sind nicht erforderlich.

Ernte

Melde wird als Jungpflanze wie Spinat geerntet:

  • Schneiden Sie die Pflanzen, sobald sie eine Wuchshöhe von 15 bis 20 Zentimeter erreicht haben.
  • Alternativ lassen Sie die Melde hoch werden und ernten bis zur Blütenbildung ausschließlich die Blätter und Triebspitzen.
  • Lassen Sie stets die unterste Blattachsel stehen, dadurch treiben die Pflanzen immer wieder nach.

Nach der Blütenbildung entwickelt die Melde Bitterstoffe und wird ungenießbar. Von den Blüten können Sie jedoch Ihr eigenes, biologisches Saatgut gewinnen.

Krankheiten und Schädlinge

Bei feuchtem oder kaltem Wetter tritt gelegentlich Falscher Mehltau auf. Auf der Blattoberseite zeigen sich dann gelbbraune Flecken. Die Blattunterseite weist einen weiß-grauen Belag, das eigentliche Pilzmyzel, auf.

Befallene Pflanzen sind leider nicht mehr genießbar und müssen entsorgt werden.

Tipp

Kinder, die den Geschmack von Spinat häufig nicht als sehr angenehm empfinden, mögen Melde durchaus gerne.

Bilder: greenair / Shutterstock