Palisanderbaum: So gelingt die Überwinterung in Deutschland
Der Palisanderbaum fasziniert mit seinen lavendelblauen Blüten, benötigt aber besondere Pflege in unseren Breitengraden. Dieser Artikel liefert alle wichtigen Informationen zur Kultivierung, Überwinterung und Gesunderhaltung des exotischen Gehölzes.
Winterhärte des Palisanderbaums
Der Palisanderbaum (Jacaranda mimosifolia) ist in den gemäßigten Klimazonen Südamerikas beheimatet und daher empfindlich gegenüber Kälte. Er verträgt kurzfristige Temperaturminima bis -5 °C, in Ausnahmefällen bis -7 °C. Längere Frostperioden oder Temperaturen darunter können erhebliche Schäden verursachen oder zum Absterben des Baums führen.
Für eine erfolgreiche Kultivierung in Regionen mit kalten Wintern ist es zwingend erforderlich, den Palisanderbaum während der kalten Monate in einen frostfreien, hellen Raum zu bringen. Die ideale Überwinterungstemperatur liegt zwischen 7 und 10 °C. Bei höheren Temperaturen um 15 °C bleibt der Baum vital und wächst langsamer weiter. Geeignete Plätze sind Wintergärten, beheizte Gewächshäuser oder helle, frostfreie Zimmer. Achten Sie darauf, dass die Pflanze auch in der Winterruhe ausreichend Licht bekommt, um Blattverluste zu minimieren.
Berücksichtigen Sie folgende Punkte bei der Überwinterung:
- Minimale Temperatur: nicht unter -5 °C
- Optimale Überwinterungstemperatur: 7 bis 10 °C, maximal 15 °C
- Standort: Hell und frostfrei, idealerweise Wintergarten oder beheiztes Gewächshaus
- Lichtbedarf: Ausreichend Licht, auch im Winter
Mit diesen Maßnahmen sichern Sie die Vitalität und Gesundheit Ihres Palisanderbaums während der kalten Jahreszeit.
Kultivierung in Deutschland
Wenn Sie den Palisanderbaum in Deutschland kultivieren möchten, empfiehlt sich die Haltung als Kübelpflanze. Dies ermöglicht es, flexibel auf die unterschiedlichen Jahreszeiten zu reagieren und den Baum optimal zu pflegen.
Standortwahl und Vorbereitung
Wählen Sie im Sommer einen sonnigen bis halbschattigen Standort im Freien, beispielsweise auf Balkon oder Terrasse. Sorgen Sie dafür, dass der Standort windgeschützt ist, um Beschädigungen durch starke Windböen zu vermeiden.
Substrat und Bewässerung

Eine regelmäßige und angepasste Bewässerung fördert gesundes Wachstum und Vitalität
Der Palisanderbaum bevorzugt nährstoffreiche, gut durchlässige Böden. Eine hochwertige Kübelpflanzenerde ist ideal. Halten Sie das Substrat stets leicht feucht und vermeiden Sie Staunässe ebenso wie Trockenheit. Während der Sommermonate müssen Sie regelmäßig gießen, während im Winter die Gießmenge angepasst werden sollte.
Düngung und Pflege

Regelmäßige Düngergaben unterstützen das Wachstum und die Blütenbildung des Palisanderbaums
Während der Wachstumsperiode von März bis September benötigt der Baum alle 10 bis 14 Tage eine Düngergabe. Verwenden Sie hierzu einen hochwertigen Volldünger (8,00€ bei Amazon*) für blühende Kübelpflanzen. Achten Sie darauf, den Baum auch im Winter regelmäßig, aber sparsamer, zu wässern, um ihn vital zu halten.
Sommerlicher Standort
Während der Sommermonate sollte der Palisanderbaum an einem möglichst hellen, jedoch nicht vollständig sonnigen Platz im Freien stehen. Ein teilweiser Schutz vor der intensiven Mittagssonne ist empfehlenswert, um Verbrennungen der Blätter zu vermeiden.
Der Palisanderbaum schätzt eine feuchte Umgebung. An besonders heißen Tagen sollten Sie die Blätter mehrmals besprühen, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Ein standfestes Pflanzgefäß ist notwendig, um zu verhindern, dass der Baum durch Windböen umkippt. Schwere Töpfe aus Materialien wie Terrakotta können hier hilfreich sein.
Achten Sie darauf, dass der Pflanztopf ausreichend groß ist, um dem Wurzelsystem genügend Platz zu bieten. Eine regelmäßige Kontrolle des Feuchtigkeitsgehalts und eine angepasste Bewässerung sind essenziell, um ein gesundes Wachstum zu fördern und Wurzelfäule zu vermeiden.
Überwinterung
Sobald die Temperaturen im Herbst dauerhaft unter 10 °C sinken, sollten Sie den Palisanderbaum in sein Winterquartier bringen. Ein geeigneter Überwinterungsort ist ein heller Raum, idealerweise bei Temperaturen um 15 °C. Ein leicht beheizter Wintergarten oder ein nicht zu warmes, aber ausreichend beleuchtetes Zimmer eignen sich hervorragend.
Wichtig ist, dass die Bodenfeuchtigkeit auch im Winter konstant bleibt. Gießen Sie den Baum weiterhin mäßig, wenn die oberste Bodenschicht trocken ist, um ein Austrocknen zu verhindern. Staunässe sollten Sie jedoch vermeiden. Verzichten Sie außerdem während der Ruhephase auf Düngergaben.
Zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit, die besonders in beheizten Räumen niedrig sein kann, empfiehlt es sich, die Blätter regelmäßig leicht zu besprühen. Dies reduziert Stress für den Palisanderbaum und sorgt für ein gesundes Mikroklima während der Überwinterung.
Alternative: Ganzjährige Kultivierung im Wintergarten
Für Besitzer eines Wintergartens besteht die Möglichkeit, den Palisanderbaum das gesamte Jahr über an einem geschützten Ort zu kultivieren. In einem mild temperierten Wintergarten herrschen konstante Bedingungen, die dem natürlichen Habitat des Baums ähneln.
Standort und Temperatur
Stellen Sie den Palisanderbaum an einen Ort, an dem er viel indirektes Licht erhält, aber nicht direkt der Sonne ausgesetzt ist. Im Wintergarten sollten die Temperaturen idealerweise zwischen 12 und 15 °C liegen.
Bewässerung und Luftfeuchtigkeit
Gießen Sie den Palisanderbaum regelmäßig, aber mäßig, um Staunässe zu vermeiden. Höhere Luftfeuchtigkeit kann durch das regelmäßige Besprühen der Blätter erreicht werden, was vor allem in den trockenen Wintermonaten wichtig ist.

Regelmäßige Düngergaben unterstützen das Wachstum und die Blütenbildung des Palisanderbaums
Blütezeit
Die Blütezeit des Palisanderbaums setzt hauptsächlich im Frühling ein, oft noch bevor die Blätter austreiben. Die trompetenförmigen Blüten sind lavendel- bis himmelblau und versammeln sich in großen, lockeren Rispen, die bis zu 20 cm hoch werden. Die Einzelblüten messen bis zu 5 cm und verströmen einen zarten, honigartigen Duft.
Unter günstigen Bedingungen können die Blütenstände bis zu 18 cm groß werden. Es dauert etwa zehn Jahre, bis ein junger Baum zum ersten Mal blüht. Im Freiland erscheint die Blütenpracht im Spätwinter oder Frühjahr.
Umtopfen
Das regelmäßige Umtopfen des Palisanderbaums ist entscheidend für seine Gesundheit und sein Wachstum. Bei jungen Pflanzen empfiehlt es sich, alle zwei bis drei Jahre im zeitigen Frühjahr umzutopfen. Ältere Pflanzen benötigen seltener einen neuen Topf, etwa alle drei bis vier Jahre.
Vorgehen beim Umtopfen
- Vorbereitung des Wurzelballens: Tauchen Sie den Wurzelballen vor dem Umtopfen mitsamt Topf in Wasser, sodass die Wurzeln sich vollsaugen können.
- Auswahl des richtigen Topfes: Der neue Topf sollte nur geringfügig größer sein als der bisherige. Ein zu großer Topf fördert übermäßiges Wurzelwachstum und kann das Einwurzeln erschweren.
- Substratwahl: Verwenden Sie eine gut durchlässige Kübelpflanzenerde mit grobkörnigen Anteilen wie Lavagestein oder Blähton, um die Luftigkeit und Wasserhaltefähigkeit zu verbessern.
- Umtopfprozess: Stellen Sie sicher, dass der Pflanztopf ein Abflussloch hat. Setzen Sie den Baum vorsichtig in den neuen Topf und füllen Sie die Zwischenräume mit frischer Erde auf. Drücken Sie das Substrat leicht an, um Hohlräume zu vermeiden.
Nach dem Umtopfen sollten Sie den Baum zunächst an einen halbschattigen Standort stellen und nach zwei bis drei Wochen, wenn sich neue Feinwurzeln gebildet haben, an seinen endgültigen Platz bringen.
Schnitt
Ein regelmäßiger Rückschnitt des Palisanderbaums ist nicht erforderlich, kann aber die Gesundheit und das Erscheinungsbild der Pflanze fördern. Führen Sie Korrekturen im zeitigen Frühjahr durch, bevor der Baum mit dem neuen Austrieb beginnt. Entfernen Sie tote Äste und kürzen Sie überstehende Triebe ein. Ein starker Rückschnitt kann die Blütenbildung beeinträchtigen, daher sollten Sie vorsichtig vorgehen.
Bei jungen Pflanzen sollten größere Schnittmaßnahmen in den ersten drei Jahren vermieden werden. Kleinere Anpassungen zur Formkorrektur sind jedoch möglich und fördern eine gesunde Entwicklung der Krone.
Schädlinge und Krankheiten
Der Palisanderbaum gilt als relativ robust, kann jedoch unter bestimmten Bedingungen von Schädlingen und Krankheiten befallen werden. Häufige Schädlinge sind Blattläuse, Weiße Fliegen und Spinnmilben. Diese treten vermehrt bei zu warmer Überwinterung oder niedriger Luftfeuchtigkeit auf.
Schädlinge

Regelmäßiges Abduschen hilft effektiv gegen Blattläuse und Weiße Fliegen.
Blattläuse und Weiße Fliegen lassen sich durch regelmäßiges Abduschen oder Pflanzenschutzmittel bekämpfen. Spinnmilben erkennen Sie an feinen Gespinsten in den Blattachseln. Bei Befall hilft das gründliche Abduschen oder Besprühen mit Wasser. Bei starkem Befall sind spezifische Pflanzenschutzmittel notwendig.
Krankheiten
Wurzelfäule ist eine häufige Krankheit, verursacht durch übermäßige Bewässerung und Staunässe. Achten Sie darauf, dass der Boden stets feucht, aber nicht nass ist, und dass überschüssiges Wasser gut abfließen kann. Gelbe Blätter und Blattfall weisen oft auf Pflegefehler hin, wie unregelmäßiges Gießen oder unzureichende Lichtverhältnisse.
Beachten Sie diese Hinweise zur Pflege, um die Gesundheit und Vitalität Ihres Palisanderbaums zu fördern und Schädlinge sowie Krankheiten zu vermeiden.