Nordmanntanne

Nordmanntanne: Wurzelsystem, Vorteile und Umpflanztipps

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Auch zur Nordmanntanne gehört unverzichtbar ein gesundes Wurzelwerk. Für unsere Augen unsichtbar entfaltet und breitet es sich im Boden aus. Vermutungen, ob es sich reich verzweigt und weit in die Tiefe vordringt, ersetzen wir durch Fakten.

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Die Wurzeln der Nordmanntanne (Abbildung links) gehen sowohl in die Tiefe als auch in die Breite
AUF EINEN BLICK
Wie ist das Wurzelsystem der Nordmanntanne aufgebaut?
Die Wurzeln der Nordmanntanne bestehen aus einer tiefen Pfahlwurzel, die Stabilität und Nährstoffversorgung bietet, sowie seitlichen Wurzeln, die sich mit der Zeit entwickeln. Eine Umpflanzung ist schwierig, da die Pfahlwurzel leicht beschädigt werden kann.

Früh zeigt sich eine Pfahlwurzel

Die Nordmanntanne entwickelt in ihren jungen Jahren zunächst eine Pfahlwurzel. Das ist eine unmittelbar unter dem Stamm senkrecht in die Tiefe wachsende und mit den Jahren immer länger werdende Wurzel. Sie kann sich flexibel auf den vorgefundenen Untergrund anpassen, und so das eine oder andere Hindernis umschiffen. Beispielsweise größere Steine, die ihr den geraden Weg versperren.

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Vorteile der tiefen Verwurzelung

Mit der langen Wurzel hat die Tanne sich gleich zwei Vorteile geschaffen: Sie ist dadurch besser mit dem Boden verbunden, sodass kein Sturm sie so einfach entwurzeln kann. Auch erleichtert die tiefe Wurzel die Wasser- und Nährstoffversorgung, weswegen eine ausgewachsene Nordmanntanne meist gut ohne Gießen und Düngen auskommen kann.

Seitliche Wurzeln folgen etwas später

Die Pfahlwurzel hat zweifelsohne eine entscheidende Bedeutung für die Nordmanntanne, doch allein kann sie den Nadelbaum nicht versorgen. Deswegen entwickeln sich mit der Zeit zusätzlich noch viele Seitenwurzeln. Dadurch dringt die Tanne in weite Bereiche des Bodens vor, und sichert sich so ihr Überleben.

Pfahlwurzeln erschweren Umpflanzung

Einen Nachteil hat die Pfahlwurzel der Tanne, der jedoch im Idealfall nicht zum Tragen kommen muss. Sie erschwert das Ausgraben des Baumes sehr, wenn es wie beim Umpflanzen darum geht, das Wurzelwerk nicht zu beschädigen.

  • von Anfang an für sie einen Dauerstandort finden
  • Tanne nach Möglichkeit nicht mehr umpflanzen
  • nur junge Bäume lassen sich einfach ausgraben (bis ca. 1,6 m Höhe)
  • bei größeren Exemplaren ggf. Spitze abschneiden

Weihnachtbäume mit gekappten Wurzeln

Eine Nordmanntanne, die zuvor als Weihnachtsbaum im Wohnzimmer stand, sollten Sie lieber nicht in den Garten pflanzen. Tannen die im Topf angeboten werden sind zwar eine Zeit lang vital, haben aber keine Chance dauerhaft am Leben zu bleiben. Der Grund ist der, dass beim Einpflanzen in den Topf das lange Wurzelwerk aus Platzgründen eingekürzt wird. Eine intakte Pfahlwurzel ist für das Fortbestehen des Baumes jedoch unverzichtbar. Sie kann sich nicht mehr erholen und wächst auch nicht neu nach.

Mögliche Schäden durch das Wurzelwerk

Die lange Pfahlwurzel und die kräftigen Seitenwurzeln können eine Kraft entwickeln, die in ihrem Ausbreitungsbereich Leitungen, Mauerwerk oder Gehwege beschädigen können. Achten Sie deswegen auf genügend Pflanzabstand.

Bilder: Nosyrevy / Shutterstock