Verstärktes Wachstum hierzulande
Die Nordmanntanne stammt ursprünglich aus dem Kaukasus und der Region rund um das Schwarze Meer. Auch wenn sie inzwischen auch hier heimisch geworden ist, so sind die neuen Lebensbedingungen doch ein wenig anders. Der Baum benötigt nicht zwingend einen Formschnitt. Es hat sich jedoch gezeigt, dass die Nordmanntanne in hiesigen Böden zu einem stärkerem Spitzenwachstum neigt. Bei den Besitzern findet das meist keinen Gefallen.
Die schnellwachsende Spitze ausbremsen
Der Trieb, der für das Höhenwachstum verantwortlich ist, wird als Terminaltrieb bezeichnet. Um sein starkes Wachstum einzudämmen, wird er nicht zurückgeschnitten, sondern rechtzeitig zu Beginn der Vegetationsperiode in seiner Wachstumskraft gehemmt. Dafür wird der Saftstrom unterbrochen. Im Handel sind spezielle Scheren bzw. Zangen erhältlich, mit der die Spitze an mehreren Stellen eingeschnitten, jedoch nicht ganz durchtrennt wird.
- je nach Vegetationsbeginn in Mai oder Juni
- im verholzten Teil der Spitze schneiden
- knapp unterhalb des neuen Austriebs
Diese Maßnahme soll bewirken, dass der Jahreszuwachs um etwa 30 % schwächer ausfällt. Um dauerhaft die Entwicklung der Spitze zu regulieren, sollte diese Maßnahme nach Möglichkeit jedes Jahr wiederholt werden.
Tipp
Wenn Sie kein zu starkes Wachstum wünschen, dann sollten Sie auf das Düngen verzichten. Eine gelegentliche Gabe von Bittersalz genügt, damit braune Nadeln verhindert werden.
Große Triebspitze kappen
Wenn eine Nordmanntanne für ihren Standort zu groß geworden ist oder unerwünscht viel Schatten wirft, kann sie wegen ihrem weit in die Tiefe reichenden Wurzelsystem schlecht ausgegraben und umgepflanzt werden.
Wenn das Fällen die einzige Option zu sein scheint, so kann das Kappen der Spitze gewagt werden, wenn auch der Erfolg der Maßnahme unter Fachleuten umstritten ist. Nachdem der Schnitt in gewünschter Höhe ausgeführt wurde, sollten zwei kräftige Leitäste nach oben gebogen und festgebunden werden. Nach 1-2 Jahren wir der schwächere Ast entfernt, während der andere die neue Spitze bildet.
Hinweis:
Erkundigen Sie sich zuvor beim Umweltamt, ob das Einkürzen einer großen, alten Tanne überhaupt erlaubt ist bzw. holen Sie bei Bedarf eine entsprechende Genehmigung ein.