Nashi-Birne

Nashi-Birne: Anbau, Pflege und Verwendung im Überblick

Artikel zitieren

Die Nashi-Birne ist ein gefragter Newcomer im Obstregal. Das wirft kulinarische Fragen auf zu Verzehrqualität, Geschmack und Verwendung. Hobbygärtner interessiert primär, wie man Nashis selber anbauen und ernten kann. Kompakte Antworten, ein Steckbrief mit Erläuterungen und viele grüne Tipps bringen Licht ins Dunkel. Lesen Sie hier ein Kurzporträt über die Nashi-Birne. Wie Sie Nashis kulinarisch verwenden und selber anbauen, erfahren Sie hier.

nashi
Die Nashi-Birne hat die Farbe einer Birne und die Form eines Apfels
AUF EINEN BLICK
Wie verwendet und züchtet man Nashi-Birnen?
Die Nashi-Birne, auch Apfelbirne genannt, wird vorwiegend roh verzehrt oder als Saft, Obstsalat und Shake genossen. Sie kann zudem als Kompott, Marmelade oder Beilage zu Wildgerichten gekocht werden. Die winterharte, asiatische Birnen-Art kann im Hobbygarten angebaut und ab September geerntet werden.

Nashi-Birne-Verwendung – Überblick, Fragen & Antworten

Die Nashi-Birne wird treffend auch Apfelbirne genannt. Eine dünne, gelbgrüne Schale umhüllt die apfelförmige Frucht. Das saftige Fruchtfleisch ist knackig-körnig, wie beim Apfel und überrascht mit einem süß-säuerlichen Birnengeschmack. Im Inneren einer Nashi Birne befindet sich ein Kerngehäuse, wie wir es von heimischen Birnen und Äpfeln kennen. Warum Nashis hierzulande in aller Munde sind, stellt folgendes Video unter Beweis.

Lesen Sie auch

Video: Nashis schmecken Groß und Klein - Testessen bei Detlef Römisch

Wie isst man eine Nashi-Birne?

Beim Anblick einer Nashi-Birne läuft Obstfreunden das Wasser im Munde zusammen. Ein Biss ins knackig-saftige Fruchtfleisch lässt die Ideen sprudeln für leckere Genuss-Variationen. Folgende Tabelle gibt einen Überblick, wie man Nashis roh und gekocht am besten isst:

Roh Gepresst Gekocht
ganze Frucht als Snack Saft Kompott/Fruchtmus
geschnitten als Obstsalat mit Milch als Shake Konfitüre/Marmelade
Beilage zu Käse/Parmaschinken als Zutat für Speiseeis Beilage zu Wildgerichten

Muss man eine Nashi-Birne schälen?

Sie können eine Nashi-Birne schälen, müssen es aber nicht unbedingt. In der Tat enthält die dünne, gelblich-grüne oder bronzefarbene Schale die meisten Nährstoffe, Vitamine und Mineralien. Geschälte Nashis oxidieren innerhalb weniger Minuten an der Luft und das nunmehr gelbbraune Fruchtfleisch verdirbt den Appetit.

Eignen sich Nashi-Birnen für Kompott?

Nashis werden am liebsten roh verspeist. Frisch geerntet passen die Früchte hervorragend zu Obstsalat oder verleihen Rohkostsalaten eine erfrischende Note. Gekocht sind Nashi-Birnen auch als Kompott ein schmackhafter Gaumenschmaus.

Wann ist eine Nashi Birne reif?

Anfang September beginnt die Erntezeit für gelbe Nashi-Sorten. Eine erntereife Frucht ist zu erkennen an einer hellgelben Schale mit verführerischen Sonnenbäckchen. Ende September/Anfang Oktober sind die bronzefarbenen Sorten reif. Letzte Zweifel an der Genussreife räumt ein vorsichtiger Drucktest aus dem Weg. Wenn das zuvor noch feste Fruchtfleisch auf Fingerdruck nachgibt, ist die Nashi-Birne reif.

Ist die Nashi Birne gesund?

Die Nashi Birne ist ein gesunder Genuss für die ganze Familie. Wertvolles Vitamin C, Kalium, Kalzium, Phosphor und Eisen stärken das Immunsystem, fördern Knochenaufbau und Stoffwechsel. Weil die Apfelbirne wenig Säure im Fruchtfleisch enthält, wirkt regelmäßiger Verzehr beruhigend auf Magen und Darm.

Steckbrief

  • Wissenschaftlicher Name: Pyrus pyrifolia
  • Gattung: Birnen (Pyrus)
  • Herkunft: China, Japan
  • Wuchstyp: Baum
  • Blüte: weiß, schalenförmig
  • Blütezeit: April bis Mai
  • Frucht: apfelförmig, gelbgrün, bronzefarben
  • Geschmack: süßliches Birnenaroma
  • Brennwert: 32 Kalorien/100 g
  • Erntezeit: September bis Oktober
  • Genussreife: hellgelb mit Sonnenbäckchen
  • Winterhärte: winterhart

Geschmack

Die Früchte der Ursprungsart Pyrus pyrifolia begeistern mit feinem Birnengeschmack. Mitunter schwärmen Obstgärtner von einer milden Melonennote. Edel verwöhnen Premium-Sorten den Gaumen mit leichtem Champagnergeschmack oder erinnern an das Aroma heimischer Apfelsorten.

Brennwert

Nashis sind reich an gesunden Nährstoffen und arm an Kalorien. Folgende Übersicht nennt wichtige Werte für je 100 Gramm Nashi-Birne:

  • Brennwert: 32 kcal (134 kJ)
  • Vitamin C: 2 mg
  • Magnesium: 35 mg
  • Fett: 0
  • Kohlenhydrate: 8 g
  • Ballaststoffe: 2 g
  • Broteinheiten: 0,7 g

Winterhärte

Am sonnigen, warmen Standort mit geschütztem Mikroklima ist die Nashi-Birne im Beet zuverlässig winterhart. Günstig auf die Winterhärte wirkt sich aus, wenn Sie die Apfelbirne in locker-humoser, frisch-feuchter Erde pflanzen mit einem störungsfreien Wasserabzug ohne drohende Staunässe.

Nashi pflanzen – Tipps für Hobbygärtner

Die Nashi-Birne stellt vergleichbare Ansprüche einheimischer Kultur-Birnen. Am richtigen Standort spricht nichts gegen eine Pflanzung im Hobbygarten. Alle wichtigen Rahmenbedingungen beleuchten folgende Pflanz-Tipps:

Nashi-Birne selber züchten

Mit jedem Kerngehäuse halten Sie das Saatgut für einen Nashi-Baum in Händen. Die Keimhemmung von Nashi-Samen überwinden Sie mit einer Stratifikation. So züchten Sie eine Nashi-Birne selber:

  • Samen in einer Tüte mit feuchtem Substrat für 3 Monate in den Kühlschrank legen
  • Stratifizierte Nashi Kerne einpflanzen in einen Topf mit Kokoserde
  • Samen dünn übersieben mit Sand oder Kokoserde
  • Saaterde andrücken und anfeuchten mit feiner Brause
  • Saatgefäß abdecken mit transparenter Haube
  • Am warmen, hellen Standort regelmäßig anfeuchten
  • Bei einsetzender Keimung die Haube entfernen

Verwenden Sie bitte frische Samen aus dem Kerngehäuse einer Nashi-Ursprungsart Pyrus pyrifolia. Für die Anzucht einer Nashi-Sorte empfehlen wir den Erwerb von zertifiziertem Saatgut aus dem Fachhandel.

Standort wählen

Reservieren Sie für Ihre Nashi-Birne im Garten einen sonnigen, warmen, windgeschützten Standort. Bescheidene Bodenansprüche machen die Standortwahl leicht. Ein Nashi-Birnbaum gedeiht vital und ertragreich in jeder normalen Gartenerde. Reich an Nährstoffen, locker-humos und ohne Gefahr von Staunässe sollte der Boden sein.

Pflanzen

Pflanzzeit für einen Nashi-Baum ist im Frühling. Selbst gezogene oder fertig gekaufte Nashi-Birnen pflanzen Sie in eine geräumige Grube mit einem Pflanzabstand von zwei Metern zueinander oder zum geeigneten Befruchter. Zwecks Schutz gegen Windwurf schlagen Sie einen Stützpfahl in den Boden. Mit Schlauchbindern verbinden Sie Stamm und Pfosten unterhalb der Krone und im unteren Bereich. Treten Sie die Erde fest und schlämmen die Baumscheibe ein mit Regenwasser.

Exkurs

Nashi-Birne benötigt Befruchter

Ein Nashi Birnbaum ist in der Regel nicht selbstfruchtbar. Für die Befruchtung der Blütenstände ist eine zweite Nashi-Birne erforderlich. Als Befruchter eignen sich fernerhin heimische Birnbäume, die zur gleichen Zeit blühen. Hierzu zählen bekannte Sommerbirnen-Sorten, wie ‚Williams Christ‘ oder ‚Gute Luise‘. Bei Platzmangel erfüllt auch eine Säulen-Sommerbirne die Funktion als Befruchter.

Nashi-Birne pflegen – Tipps

Anspruchslos gibt sich die Nashi-Birne in Bezug auf die Wasser- und Nährstoffversorgung. Gärtnerische Herausforderungen sind Vermehrung und Schnittpflege. So pflegen Sie eine Apfelbirne vorbildlich:

Gießen und düngen

Eine gleichmäßige Bodenfeuchte ohne Staunässe ist durch regelmäßiges Gießen problemlos sicherzustellen. Wachstum, Blütenfülle, Ertrag und Winterhärte profitieren von einer organischen Nährstoffversorgung. Im April und Juni arbeiten Sie reife Komposterde in den Boden ein und gießen nach. Nashi-Birne und Befruchter sind gegen Frost besser gewappnet nach der Gabe von Kalium-reicher Beinwelljauche im August.

Vermehren

Wer sich mit der Veredelung von Obstgehölzen auskennt, vermag Nashi-Sorten selber zu vermehren. Techniken, wie Kopulation und Okulation sollten dem Hobbygärtner geläufig sein. Premium-Sorten auf dem europäischen Markt gedeihen auf Sämlingsunterlagen einheimischer Kultur-Birnen, wie ‚Pyrodwarf‘, ‚Kirchensaller Mostbirne‘ oder ‚Quitte‘. Unkomplizierter gelingt die Vermehrung mit Stecklingen einer wurzelechten Apfelbirne.

Nashi Birne schneiden

Die sachkundige Schnittpflege trägt maßgeblich dazu bei, dass eine Nashi-Birne gesund und ertragreich gedeiht. Konsultieren Sie zu diesem Pflegeaspekt bitte unsere ausführlichen Tutorials mit detaillierten Anleitungen und Bildern zum Erziehungs-, Erhaltungs- und Fruchtholzschnitt an Apfelbäumen und Birnbäumen.

Krankheiten

In Bezug auf den gefürchteten Birnengitterrost kann an dieser Stelle Entwarnung gegeben werden. Nashi-Birnen haben sich im europäischen Anbau als überraschend resistent erwiesen gegen die Pilzinfektion.

Beliebte Sorten

Meistverkauft in Deutschlands Baumschulen ist die Nashi-Ursprungsart Pyrus pyrifolia, gefolgt von veredelten Sorten, die sich hervorragend eignen für den Hobbygarten:

  • Hosui: frühe Ernte ab Ende August, bronzefarbene, apfelförmige Früchte für viele Verwendungsmöglichkeiten.
  • Nijiseiki: selbstfruchtbar, pflegeleicht, mittelgroße, gelbgrüne Früchte mit Champagnergeschmack.
  • Kosui: weiße Blüte ab Anfang April, große Früchte, gelbbraun bis bronzefarben, genussreif ab Anfang September.
  • Komui: sehr robust und winterhart, braune Schale, weißes Fruchtfleisch mit süß-aromatischem Geschmack.

FAQ

Kann man Nashi-Birnen einkochen?

Nashi Birnen eignen sich ausgezeichnet zum Einkochen als Kompott. Damit die wertvollen Vitamine in der Schale nicht verloren gehen, gehen Sie am besten so vor: 1 kg Nashis schälen und Kerngehäuse herausschneiden. Schale, Kerngehäuse, 1 Nelke und 1 Zimtstange in 350 ml Wasser 10 Minuten kochen. Sud abseihen und als Kochwasser für die gewürfelten Nashi-Birnen verwenden. Unter Zugabe von 150 g Zucker und einer Prise Vanille etwa 5 Minuten kochen und in saubere Einweckgläser füllen.

Nashi-Birne zu Saft verarbeiten. Wie geht das?

Mit einem Entsafter können Sie aus Nashis im Handumdrehen einen erfrischenden Saft herstellen. Verwenden Sie reife Früchte mit saftig-weichem Fruchtfleisch. Idealweise schälen Sie die Nashi-Birnen nicht, weil die Schale viele gesunde Vitamine enthält. Die gewaschenen Früchte schneiden Sie in handliche Stücke, die Sie in den Entsafter einfüllen. Auf Knopfdruck werden die Fruchtstücke entsaftet. Sie genießen einen urgesunden Saft. Übrigens soll Nashi-Saft wahre Wunder wirken gegen Kater.

Braucht jede Nashi-Sorte einen zusätzlichen Befruchter?

Baumschulen und Gartencenter halten auch selbstfruchtbare Nashi-Sorten für Sie bereit. Hierzu zählt die Asiatische Apfelbirne ‚Nijiseiki‘, die für eine Bestäubung nicht zwingend angewiesen ist auf benachbarte Nashi-Sorten oder Birnbäume als Befruchter. Allerdings ist am solitären Nijiseiki-Baum häufig ein spärlicher Fruchtbehang zu beklagen. Ein zusätzlicher Befruchter ist daher immer vorteilhaft.

Für welche Rezepte eignen sich Nashi-Birnen?

Fruchtige Nashi-Birnen eignen sich für alle Rezepte, die Birnen oder Äpfel in den Zutaten aufführen. Hierzu zählen viele fruchtige Leckereien, wie Kompott, Fruchtmus, Marmelade, Birnensaft, Apfelsaft, Milchshakes, Birnenkuchen, Apfelkuchen oder Speiseeis. Die Mengenangaben für heimische Birnen- und Apfelsorten können Sie bedenkenlos auf Nashis übertragen.

Was ist zu beachten bei der Nashi-Birnen-Lagerung?

Reife Nashis können Sie bei Zimmertemperatur bis zu zwei Wochen lagern. Zwecks Vorbeugung gegen gelbbraune Druckstellen, legen Sie die Früchte nebeneinander und nicht übereinander. Eine Lagerung im Kühlschrank ist nicht zu empfehlen, weil die kühlen Temperaturen Geschmack und Aroma erheblich beeinträchtigen.

Bilder: Christian Jung / Shutterstock