Birne

Birnbaum: Braune Blätter – Ursachen & Lösungen

Artikel zitieren

Braune Blätter an Ihrem Birnbaum können verschiedene Ursachen haben, von Krankheiten und Schädlingen bis hin zu Nährstoffmangel oder ungünstigen Standortbedingungen. Dieser Artikel hilft Ihnen, die Ursache zu identifizieren und die passenden Maßnahmen zu ergreifen, um Ihren Birnbaum zu schützen und seine Gesundheit wiederherzustellen.

Birnbaum braune Blätter

Krankheiten als Verursacher brauner Blätter

Verschiedene Krankheitserreger können bei Birnbäumen zu braunen Blättern führen. Zu den häufigsten zählen:

  • Birnengitterrost: Dieser Rostpilz befällt ab Mai die Blätter und bildet zunächst braun-rote Punkte, die sich später zu krustigen, braunen Warzen entwickeln. Als Zwischenwirt dient ihm die Blaue Wacholderart.
  • Feuerbrand: Verantwortlich für diese bakterielle Erkrankung ist der Erreger Erwinia amylovora. Er lässt Äste rasch absterben. Die Blätter verfärben sich zuerst braun, dann schwarz. Besonders auffällig ist Feuerbrand im Frühjahr: Blüten werden plötzlich braun und dann schwarz, Äste welken schnell und nehmen eine dunkle Färbung an.
  • Birnenschorf: Dieser Pilz verursacht schwärzlich verschimmelte, aufgerissene Früchte, von Pilzrasen bedeckte Blattunterseiten sowie verschorfte Triebe und Zweige. Er tritt besonders in feucht-warmem Wetter stark auf.
  • Mehltau: Dieser Pilz bildet eine weißliche, mehlartige Schicht auf Blättern und Knospen. Er ist bei warm-feuchtem Wetter im Frühjahr besonders verbreitet und beeinträchtigt die Wachstumskraft des Baumes erheblich.
  • Monilia-Spitzendürre und Fruchtfäule: In feuchten Jahren tritt diese Pilzerkrankung vermehrt auf. Es bildet sich weißer Schimmel auf den Früchten und Blättern, die betroffenen Pflanzenteile können vollständig absterben.

Lesen Sie auch

Die Bekämpfung dieser Krankheiten erfordert ein zügiges Handeln. Entfernen und vernichten Sie befallene Blätter und Äste umgehend, um eine weitere Ausbreitung der Krankheitserreger zu verhindern. Bei starkem Befall kann der Einsatz von geeigneten biologischen Mitteln erforderlich sein.

Schädlinge als Ursache für braune Blätter

Auch Schädlinge können erhebliche Probleme für Birnbäume darstellen und braune Blätter verursachen. Zu den häufigsten zählen:

  • Blattläuse: Diese Schädlinge, oftmals grau gefärbt und mit einem feinen Wachspuder bedeckt, saugen den Saft aus den Blättern. Dadurch verfärben sich die Blätter gelb, rollen sich ein und vertrocknen schließlich. In manchen Jahren kann es zu Massenwanderungen auf Stamm und Zweigen kommen, wobei länger andauernde Trockenheit oder überdüngte Pflanzen besonders betroffen sind. Natürliche Feinde wie Marienkäfer spielen eine Rolle in der Kontrolle ihrer Population.
  • Birnenpockenmilbe: Diese Milbenart verursacht kleine Pusteln auf der Blattunterseite, die im Laufe der Zeit ihre Farbe von Grün über Rot zu Schwarz wechseln. Bei starkem Befall können auch die Blätter betroffen sein und braun werden.
  • Birnenblattsauger: Diese Schädlinge schädigen junge Blätter und Blüten durch ihre Saugtätigkeit. Dies führt zu Missbildungen an Trieben und der Verunstaltung der Pflanzen durch Honig- und Rußtau. Es gibt mehrere Arten, die sich in ihrer Lebensweise ähneln. Vor allem der Gemeine Birnenblattsauger bildet mehrere Generationen pro Jahr und verursacht die größten Schäden.
  • Birnengallmücke: Die Larven dieser Schädlinge bohren sich durch die Blüte bis zum Fruchtknoten und bewirken durch ihren Speichel ein gestörtes Wachstum der Früchte. Befallene Früchte können verkrüppelt und geschwärzt zu Boden fallen. Die befallenen Früchte verfärben sich braun bis schwarz und werden schon im Juni abgeworfen.
  • Wühlmäuse: Diese Nager schädigen die Wurzeln des Baumes, wodurch die Nährstoff- und Wasserversorgung beeinträchtigt wird. Dies kann zu braunen Blättern und schließlich zum Absterben des Baumes führen. Befall erkennt man oft daran, dass der Baum plötzlich locker im Boden steht und sich leicht bewegen lässt.

Nährstoffmangel – eine weitere Ursache

Auch ein Nährstoffmangel kann braune Blätter verursachen. Je nach fehlendem Nährstoff zeigen sich unterschiedliche Symptome:

  • Stickstoffmangel: Neue Blätter bleiben klein und ihre Farbe ist blassgrün. Ältere Blätter können sich vom Stiel oder der Spitze her rotviolett verfärben. Bei starkem Mangel fallen Blätter frühzeitig ab.
  • Eisenmangel: Die Blätter werden gelb, während die Blattadern grün bleiben. Dieses Phänomen tritt besonders häufig auf kalkhaltigen Böden auf.
  • Manganmangel: Gelbe Flecken auf den Blättern, bei denen die Blattadern und das angrenzende Blattgewebe dunkelgrün bleiben, deuten auf Manganmangel hin. Dieser Mangel wird oft durch starke Regenfälle auf sandigen Böden ausgelöst.
  • Magnesiummangel: Zwischen den Blattadern bilden sich kleine, zunächst gelbe Flecken, die schnell größer werden und sich braun verfärben. Die betroffenen Blätter können abfallen.
  • Kaliumangel: Braune Blattränder an älteren Blättern, die vertrocknen und sich einrollen, weisen auf Kaliummangel hin.

Ungünstige Standortbedingungen als Stressfaktor

Die richtige Wahl des Standorts ist entscheidend für die Gesundheit und das Wachstum von Birnbäumen. Folgende Faktoren können ungünstige Standortbedingungen darstellen:

  • Trockenheit: Birnbäume gedeihen am besten, wenn sie regelmäßig Wasser erhalten. Ein Wasserdefizit führt dazu, dass die Blätter braun werden und abfallen können. Eine ausreichende Bewässerung bei trockenem Wetter ist daher unerlässlich.
  • Staunässe: Genauso schädlich wie zu wenig Wasser ist Staunässe für Birnbäume. Sie kann Wurzelfäule verursachen und die Aufnahme von Nährstoffen beeinträchtigen, was letztlich zu einer Braunfärbung der Blätter führt. Eine gute Drainage ist somit von großer Bedeutung, um Staunässe zu vermeiden.
  • Kälte und Wind: Obwohl Birnbäume winterhart sind, können sie bei zu starkem Wind oder ungewöhnlich tiefen Temperaturen leiden. Die Blätter können in solchen Fällen braun werden und der Baum kann im Wachstum zurückbleiben. Es ist daher ratsam, Birnbäume an geschützten Standorten zu pflanzen, um sie vor extremen Wetterbedingungen zu schützen.

Maßnahmen gegen braune Blätter

Die passenden Maßnahmen sind abhängig von der Ursache der braunen Blätter:

Krankheiten

  • Birnengitterrost: Entfernen Sie durchgehend ab Mai befallene Blätter. Wichtig ist zudem die Entfernung des benachbarten Wacholders, da er als Zwischenwirt fungiert.
  • Birnenschorf: Regelmäßiger Schnitt des Baumes fördert die Luftzirkulation und verhindert Feuchtigkeitsstau. Befallene Blätter und Früchte sollten umgehend entfernt werden. Bei starkem Befall können biologische Mittel eingesetzt werden.
  • Feuerbrand: Befallene Äste müssen sofort geschnitten und vernichtet werden, um eine Ausbreitung zu verhindern.
  • Mehltau: Befallene Bereiche zurückzuschneiden und bei Bedarf mit biologischen Mitteln zu behandeln hilft gegen diese Pilzkrankheit.
  • Monilia Krankheiten: Das Entfernen von befallenen Früchten und Ästen sowie ein regelmäßiger Baumschnitt sind entscheidend. Bei Bedarf empfiehlt sich der Einsatz von biologischen Mitteln.

Schädlinge

  • Blattläuse: Diese Schädlinge sprühen Sie am besten mit einer Mischung aus Wasser, Öl und einigen Tropfen Schmierseife ab. Raubmilben und Marienkäfer sind natürliche Feinde, die ebenfalls helfen können.
  • Birnenpockenmilbe: Entfernen Sie befallene Blätter und gegebenenfalls biologische Mittel einsetzen.
  • Birnengallmücke: Entfernen Sie befallene Früchte und wenden Sie im Folgejahr vorbeugend biologische Mittel an.
  • Wühlmäuse: Die Verwendung von Wühlmauskörben bereits bei der Pflanzung schützt die Wurzeln.

Nährstoffmangel

  • Eisenmangel: Verwenden Sie sauren Dünger zur Absenkung des pH-Werts im Boden.
  • Magnesiummangel: Setzen Sie einen biologischen Dünger ein.
  • Kaliummangel: Verwenden Sie biologischen Volldünger oder speziellen kaliumreichen Dünger.

Ungünstige Standortbedingungen

  • Trockenheit: Regelmäßige Bewässerung ist essentiell bei anhaltender Trockenheit.
  • Staunässe: Sorgen Sie für eine gute Drainage, um Staunässe und Wurzelfäule zu verhindern.
  • Kälte und Wind: Jungen Bäumen bietet ein Winterschutz wie Vlies einen guten Schutz vor Frost und starkem Wind.
Bilder: jojoo64 / iStockphoto