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Feuerbrand am Birnbaum erkennen: Was tun bei Befall?

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Feuerbrand ist die schlimmste Krankheit, an der ein Birnbaum leiden kann. Denn sie wird ihn vermutlich das Leben kosten. Um das zu vermeiden, darf Feuerbrand erst gar keine Chance bekommen, sich im Garten auszubreiten. Das klappt nicht immer, aber manchmal.

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Von Feuerbrand befallene Baumteile sollten sofort komplett entfernt werden
AUF EINEN BLICK
Was mache ich bei Feuerbrand am Birnbaum?
Melden Sie Feuerbrand unverzüglich an das zuständige Umweltamt. Bei leichtem Befall kann ein tiefer Rückschnitt bis ins gesunde Holz helfen. Einen stark befallenen Birnbaum müssen Sie roden. Desinfizieren Sie Schnittwerkzeuge mit 70-prozentigem Alkohol. Schnittgut sollten Sie möglichst verbrennen, keinesfalls kompostieren.

Was ist Feuerbrand für eine Krankheit?

Feuerbrand ist eine gefährliche Bakterienkrankheit, die Rosengewächse befällt. Sie wird durch das Bakterium Erwinia amylovora ausgelöst, welches durch Blüten und Atemöffnungen auf Blattunterseiten eindringen kann. Es breitet sich über die Leitungsbahnen aus, verstopft sie und blockiert so die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen. Junge Bäume sterben innerhalb weniger Wochen, das Sterben älterer Bäume kann sich über Jahre hinziehen. Neben Apfel, Quitte und Zwergmispel gehört die Birne zu besonders anfälligen Wirtspflanzen. Auch Feuerdorn und Rotdorn werden häufig befallen. Feuerbrand ist hierzulande meldepflichtig.

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Wie erkenne ich Feuerbrand am Birnbaum?

Feuerbrand macht sich mit folgenden Symptomen bemerkbar:

  • Blätter und Blüten verfärben sich schwarz-braun
  • es sind hauptsächlich Triebspitzen betroffen
  • sie beginnen zu welken, hängen herab
  • gehen schließlich ganz ein
  • Bakterienschleim wird sichtbar (kleine Pfropfen)
  • zuerst milchig-weiß, später bräunlich

Endgültige Gewissheit, ob es sich tatsächlich um Feuerbrand handelt, kann nur eine Laboruntersuchung bringen.

Wie kann ich Feuerbrand bekämpfen?

Kontrollieren Sie mit Beginn der Blütezeit Ihren Birnbaum regelmäßig auf Symptome der Krankheit. Schneiden Sie einzelne befallene Triebe sofort tief ins gesunde Holz zurück. Scheren und anderes Schnittwerkzeug (10,00€ bei Amazon*) desinfizieren Sie vor und nach dem Einsatz mit 70-prozentigem Alkohol. Verbrennen Sie das infizierte Schnittgut, sofern Ihnen das möglich ist. Wenn nicht, sprechen Sie das weitere Vorgehen mit dem zuständigen Pflanzenschutzamt ab. Auf keinen Fall darf das Schnittgut kompostiert werden. Führen Sie regelmäßige Nachkontrollen durch, auch im Frühjahr des Folgejahres. Einen stark befallenen Baum müssen Sie sehr wahrscheinlich roden lassen.

Was begünstigt eine Infektion mit Feuerbrand?

Von Frühjahr bis Herbst besteht erhöhte Infektionsgefahr. Temperaturwerte um 18 °C und eine Luftfeuchtigkeit um 70 % begünstigen die Ausbreitung. Auch ein Befall mit Blattläusen und anderen Saugern trägt zur seuchenartigen Ausbreitung und Infizierung benachbarter Rosengewächse bei. Verletzungen an Trieben und Früchten bilden zusätzliche Eintrittspforten für das Bakterium.

Wie kann Feuerbrand vorbeugend verhindert werden?

In einem privaten Hausgarten kann gegen Feuerbrand kaum vorbeugend vorgegangen werden. Versuchen Sie zumindest saugende Schädlinge (Überträger) unverzüglich zu bekämpfen. Der beste Schutz ist jedoch, eine weniger anfälligere Birnensorte zu pflanzen. Zum Beispiel ‚Harrow Delight‘ oder ‚Champagner Bratbirne‘.

Tipp

Melden Sie auch einen Verdachtsfall dem zuständigen Amt

Auch wenn Sie nicht ganz sicher sind, ob Ihr Birnbaum tatsächlich unter Feuerbrand leidet, sollten Sie Ihren Verdacht dem zuständigen Umweltamt melden. Das ist besonders wichtig, wenn Sie in einer Obstregion leben, denn Feuerbrand verbreitet sich auch allein durch Wind rasend schnell. Er kann zu erheblichen Ernteeinbußen führen oder sogar ganze Obstplantagen vernichten.

Bilder: Viesturs Kalvans / stock.adobe.com