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Feuerbrand beim Apfelbaum: Erkennen, bekämpfen & vorbeugen

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Der Feuerbrand ist eine gefährliche, durch Bakterien verursachte Pflanzenkrankheit. Sie gefährdet die Vitalität des Baumes, führt zu erheblichen Ertragsverlusten und kann bei starkem Befall dazu führen, dass ein Gehölz abstirbt.

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Absterbende Blüten, Blätter und Äste sind ein Hinweis auf Feuerbrand
AUF EINEN BLICK
Kann ein Apfelbaum Feuerbrand bekommen?
Da Feuerbrand Pflanzen aus der großen Familie der Rosengewächse befällt, zu denen der Apfelbaum zählt, sind die Obstbäume anfällig für diese Pflanzenkrankheit. Da der Erreger auf ihnen auch überwintern kann, gilt der Feuerbrand sogar als eine der bedrohlichsten Apfelkrankheiten.

Woran erkenne ich, dass der Apfelbaum Feuerbrand hat?

Da der Hauptinfektionsweg die Blüten sind, werden diese zunächst welk und verfärben sich später dunkelbraun. Über den Blütenstiel wandert das Bakterium in Triebe, Äste und den Stamm. Fortgeschrittenen Feuerbrand erkennen Sie schließlich an den fast schwarzen, krückstockartig gebogenen Triebspitzen.

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Ein weiteres Merkmal sind die bei feucht-warmem Wetter austretenden, klebrigen Bakterienschleimtröpfchen an den Zweigen. Diese sind weißlich oder wie heller Bernstein gefärbt. Befallene Rindenpartien sinken ein und es zeigt sich eine deutliche Grenzlinie zwischen erkranktem und gesundem Gewebe.

Warum sind die Schäden durch Feuerbrand so massiv?

Das Bakterium Erwinia amylovora wandert durch die Leitbahnen und verstopft diese mit Ausscheidungen. Durch den verminderten Wassertransport verfärben sich zunächst die Blattadern braun, später verdorren die frischen sowie die bereits verholzten Triebe und deren Spitzen krümmen sich hakenförmig nach unten.

Da die Erkrankung meist an den Blüten beginnt, werden im Frühling die bestäubenden Bienen und Hummeln zum Hauptverteiler. Für gesunde Pflanzen ist der austretende Bakterienschleim sehr gefährlich, da dieser durch Regentropfen, Wind, Insekten und Vögel über weite Gebiete verbreitet wird.

Wie kann ich Feuerbrand beim Apfel bekämpfen?

Leider gibt es derzeit keine zugelassenen Präparate für den Hausgarten, mit denen sich Feuerbrand heilen ließe. Kontrollieren Sie deshalb mit Beginn der Blütezeit den Apfelbaum auf erste Anzeichen der Erkrankung. Stellen Sie einen Befall fest, sollten Sie folgendermaßen vorgehen:

  • Schneiden Sie die betroffenen Triebe bis tief ins gesunde Holz zurück.
  • Desinfizieren Sie alle Werkzeuge im Anschluss gründlich.
  • Sofern erlaubt, erkrankte Pflanzenteile direkt verbrennen oder über den Hausmüll entsorgen.
  • Stark befallenen Apfelbäume müssen gerodet werden.

Wie kann ich Feuerbrand beim Apfelbaum vorbeugen?

Auch beim Feuerbrand gilt: Die beste Vorbeugung ist die Pflanzung von widerstandsfähigen Sorten. Dies sind beispielsweise:

  • Pilot,
  • Glockenapfel,
  • Jakob Fischer,
  • Schöner aus Boskoop,
  • Retina.

Zudem sollten Sie alle blattsaugenden Insekten wie Blattläuse mit ökologischen Maßnahmen bekämpfen, denn kommen die Tiere mit dem Bakterienschleim in Verbindung, übertragen sie die Krankheit auf andere Pflanzenteile.

Zählt Feuerbrand zu den meldepflichtigen Pflanzenkrankheiten?

Feuerbrand ist eine meldepflichtige Quarantänekrankheit. Sie müssen erkrankte Bäume also bei der zuständigen Gemeinde, dem Landratsamt oder der Landesanstalt für Landwirtschaft melden. Die Behörde wird von dem befallenen Apfelbaum Proben nehmen, diese im Labor untersuchen lassen und sich mit Ihnen über die weitere Vorgehensweise abstimmen.

Tipp

Viele Gewächse können Feuerbrand bekommen

Feuerbrand besitzt einen sehr großen Wirtspflanzenkreis. Hierzu zählen neben Kultur- und Wildapfelbäumen auch Birne, Quitte, Weiß- und Rotdorn, Feuerdorn, Vogelbeere, Maulbeere, Zwergmispel und Felsenbirne. Bei Verdacht auf Feuerbrand am Apfelbaum sollten Sie all diese Rosengewächse genauestens unter die Lupe nehmen.

Bilder: Aleksa / stock.adobe.com