Mimose pflegen: So blüht die Sinnpflanze richtig auf
Die Mimose (Mimosa pudica) fasziniert mit ihren Bewegungen und ihrer zarten Blütenpracht. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Kultivierung dieser außergewöhnlichen Pflanze und beleuchtet ihre besonderen Ansprüche an Standort und Pflege.
- Wuchs
- Blätter
- ✂️ Auf in den Frühling! Schnittkalender von A-Z
- Blüte
- Früchte
- Welcher Standort ist geeignet?
- Welchen Boden braucht die Pflanze?
- Mimose pflegen
- Mimose richtig pflanzen
- Mimose richtig schneiden
- Mimose vermehren
- Krankheiten & Schädlinge
- Sorten & Arten
- So kommt die Pflanze über den Winter
- Häufig gestellte Fragen
Steckbrief
Wuchs
Die Mimose, auch Schamhafte Sinnpflanze genannt, ist ein kleiner, verholzender Halbstrauch, der eine Höhe von 30 bis 50 Zentimetern erreicht. Sie wächst flach und fügt sich gut in niedrigere Pflanzungen ein. Ihr Stamm verholzt im Alter und ist häufig von einzelnen Stacheln besetzt. Diese Dornen schützen die Pflanze vor Fressfeinden. In der Regel wird die Mimose als krautige oder halb verholzte Pflanze kultiviert und kann ein- bis mehrjährig gehalten werden. Junge Pflanzen sind besonders empfindlich gegenüber physischen Einwirkungen, da ihre Strukturen noch weich und nicht verholzt sind.
Blätter

Foto: Pancrat | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia
Die langgestielten, handförmig angeordneten, doppelt gefiederten Laubblätter der Mimose entfalten bei mechanischen Reizen wie Berührungen oder Erschütterungen eine beeindruckende Bewegungsfähigkeit. Sie werden unmittelbar zusammengeklappt und richten sich nach etwa 20 bis 30 Minuten wieder auf. Auch bei Nacht nehmen die Blätter eine Schlafstellung ein. Diese Bewegungen basieren auf Turgorveränderungen in den Pulvini, den motorischen Geweben der Blätter, die durch den Verlust und anschließenden Rückgewinn von Wasser ausgelöst werden.
Blüte

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Von Mai bis September blühen die auffälligen, rosa- bis lilafarbenen Blüten der Mimose. Die kugeligen, flaumigen Köpfchen ähneln Pusteblumen und erscheinen an den Zweigenden. Jede Blüte bleibt ein bis zwei Tage bestehen, aber die Pflanze bildet durchgehend neue Blüten, was zu einer langanhaltenden Blütezeit führt. Die Blüten sind klein und meist vierzählig mit einer doppelten Blütenhülle. Die Staubblätter überragen die Kronblätter und verleihen der Blüte ihre charakteristische flaumige Erscheinung.
Früchte

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Nach der Blütezeit entwickeln sich kleine, hellgrüne Hülsenfrüchte an der Mimose. Diese flachen, ledrigen Früchte sind in zwei bis fünf Glieder unterteilt und lösen sich bei Reife vom verbleibenden Rahmen. Jede einzelne Hülse ist etwa 12 bis 20 mm lang und bis 5 mm breit. Die Samen, rundlich bis eckig und hart, weisen eine Größe von etwa 3 bis 4 mm auf und ermöglichen die Fortpflanzung der Pflanze.
Welcher Standort ist geeignet?

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Für einen optimalen Standort wählen Sie einen hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung. Die Mimose benötigt Temperaturen um 20 Grad Celsius am Tag und etwa 18 Grad Celsius in der Nacht. Auch das Substrat sollte mindestens 18 Grad warm sein. Im Sommer kann die Pflanze in den Garten gestellt werden, allerdings sollte sie vor direkter Sonne, Wind und Zugluft geschützt werden.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Die Mimose gedeiht am besten in einem lockeren, humusreichen Substrat. Eine Mischung aus Zimmerpflanzenerde und Sand oder Perlite sorgt für optimale Drainage, was Staunässe verhindert. Wichtig ist, dass die Erde gleichmäßig feucht, jedoch nicht nass gehalten wird. Lassen Sie die oberste Erdschicht zwischen den Wassergaben leicht antrocknen.
Mimose pflegen
Für eine gesunde Mimose ist eine gleichmäßige Bodenfeuchte wichtig. Vermeiden Sie Staunässe und lassen Sie die oberste Erdschicht vor jedem Gießen leicht antrocknen. Der Fingertest kann helfen, den Wasserbedarf zu ermitteln. Besprühen Sie die Pflanze regelmäßig mit weichem Wasser, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
Düngen
Während der Wachstumsperiode, von Frühling bis Spätsommer, düngen Sie die Mimose alle zwei bis drei Wochen mit einem niedrig dosierten Grünpflanzendünger (9,00€ bei Amazon*).
Mimose richtig pflanzen
Ein Umtopfen der Mimose ist meist nur bei mehrjähriger Kultivierung notwendig und sollte im Frühjahr erfolgen. Auch neu gekaufte Pflanzen sollten zügig in größere Töpfe umgesetzt werden. Verwenden Sie dabei eine Mischung aus lockerer, humusreicher Erde und Sand oder Perlite.
Mimose richtig schneiden
Ein Rückschnitt der Mimose ist in der Regel nicht erforderlich. Besonders junge Pflanzen sollten nicht zurückgeschnitten werden. Bei mehrjährigen Pflanzen kann ein Rückschnitt im Frühjahr die Verzweigung fördern. Schneiden Sie dabei lange, hängende Äste zurück.
Mimose vermehren

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Die Vermehrung der Mimose erfolgt am besten durch Aussaat im Februar oder März. Weichen Sie die Samen 24 Stunden in warmem Wasser ein, um die Keimfähigkeit zu erhöhen. Setzen Sie die Samen in Anzuchterde und decken Sie die Töpfe mit Frischhaltefolie ab. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht und stellen Sie die Töpfe an einen hellen, aber nicht sonnigen Ort. Entfernen Sie die Folie, sobald die Keimlinge erscheinen, und pikieren Sie die kräftigsten Exemplare.
Krankheiten & Schädlinge
Die Mimose ist relativ robust, kann jedoch bei niedriger Luftfeuchtigkeit durch Spinnmilben und Blattläuse befallen werden. Regelmäßiges Besprühen der Pflanze und eine erhöhte Luftfeuchtigkeit wirken vorbeugend. Achten Sie auf Anzeichen von Wurzelfäule durch Staunässe und entfernen Sie befallene Pflanzenteile rechtzeitig.
Sorten & Arten
Die Gattung Mimosa umfasst etwa 400 bis 530 Arten, hauptsächlich in der Neotropis verbreitet. Bekannte Arten sind:
Mimosa pudica:
- Herkunft: Tropische Gebiete Südamerikas
- Blüte: Rosa- bis lilafarbene Blütenköpfchen
- Besonderheit: Empfindliche Blätter, die sich bei Berührung zusammenfalten
Mimosa paraibana:
- Verbreitung: Neotropis
- Besonderheit: Einige Arten invasiv
Mimosa tenuiflora:
- Herkunft: Brasilien, Mexiko
- Nutzung: Medizinische Anwendungen
Weitere interessante Arten sind Mimosa bimucronata, Mimosa hamata und Mimosa caesalpiniifolia.
So kommt die Pflanze über den Winter
Während der Überwinterung ist ein heller, kühler Platz ideal für die Mimose. Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius und eine ausreichende Luftfeuchtigkeit sind entscheidend. Reduzieren Sie die Wassergaben und lassen Sie die Erde leicht antrocknen. Im Winter benötigt die Mimose keine zusätzliche Nährstoffgabe.
Häufig gestellte Fragen
Warum reagiert die Mimose empfindlich auf Berührungen und Erschütterungen?
Die Mimose (Mimosa pudica) zeigt eine beeindruckende Reaktionsfähigkeit auf mechanische Reize wie Berührungen oder Erschütterungen, indem sie ihre Blätter zusammenklappt. Diese Bewegung basiert auf Turgorveränderungen in den Pulvini, den motorischen Geweben der Blätter. Bei einem Reiz verlieren die Zellen der Pulvini Wasser, wodurch die Blattgelenke erschlaffen und die Blätter sich zusammenfalten. Dieser Mechanismus dient vermutlich zum Schutz vor Fressfeinden.
Was macht die Überwinterung der Mimose so schwierig?
Die Überwinterung der Mimose ist besonders heikel, da die Pflanze empfindlich auf Temperaturänderungen und niedrige Luftfeuchtigkeit reagiert. Optimal sind helle, kühle Plätze mit Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius und eine hohe Luftfeuchtigkeit, um Spinnmilbenbefall zu vermeiden. Ein Luftbefeuchter oder regelmäßiges Besprühen sind hilfreich, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
Wie kann ich die Keimfähigkeit der Mimosa-Samen erhöhen?
Zur Erhöhung der Keimfähigkeit der Samen der Mimose, sollten diese vor der Aussaat etwa 24 Stunden in warmem Wasser eingeweicht werden. Dies hilft, die harte Samenhaut aufzuweichen und den Keimprozess zu beschleunigen. Im Frühjahr gesät, benötigen die Samen eine konstante warme Umgebung von 20-25°C und gleichmäßige Feuchtigkeit.
Gibt es besondere Pflegehinweise für junge Mimosenpflanzen?
Junge Mimosenpflanzen sind besonders empfindlich und sollten daher sehr vorsichtig behandelt werden. Besonders wichtig ist es, die jungen Triebe nicht zurückzuschneiden, bis sie vollständig herangewachsen sind. Die jungen Pflanzen sollten außerdem vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden, um Verbrennungen zu vermeiden. Ein heller, aber nicht vollsonniger Standort ist ideal.