Blattgemüse

Meerkohl anbauen: So gelingt der Anbau im heimischen Garten

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Völlig zu Unrecht ist der Meerkohl (Crambe maritima) etwas in Vergessenheit geraten und wird nur noch selten in unseren Gärten kultiviert. Das zu den Kreuzblütlern zählende Gemüse ist robust, absolut winterhart und unkompliziert zu kultivieren. Zudem wirkt es durch die überschäumenden Blütendolden ausgesprochen attraktiv.

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Meerkohl ist fast in Vergessenheit geraten

Wie sieht Meerkohl aus?

Die mehrjährige Pflanze bildet bis zu sechzig Zentimeter hohe, reich verzweigte Stiele aus. An diesen sitzen die zehn bis zwanzig Zentimeter langen, blaugrünen Blätter, die wie Kohl zubereitet werden können.

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Der Meerkohl schmückt sich mit großen, weißen Doldenblüten. Nektarreich und sehr angenehm nach Honig duftend bieten diese Bienen und anderen Insekten wertvolle Nahrung. Deshalb zählt der Meerkohl zu jenen Gemüsepflanzen, die gerne in naturnahen Gärten angebaut werden.

Der richtige Standort für den Meerkohl

Meerkohl sollte alleine im Beet stehen, wo er sonnige bis halbschattige Plätze bevorzugt. Bezüglich des Substrats ist der Strandkohl anspruchslos. Ihm behagen sowohl sandig steinige als auch lehmige Untergründe. Das ausdauernde Gewächs darf bis zu zehn Jahre am gleichen Standort kultiviert werden.

Meerkohl selbst aussäen

Die Samen des Meerkohls bleiben nur ein Jahr keimfähig. Da es sich um einen Kaltkeimer handelt, müssen diese im Vorfeld stratifiziert werden. Saatgut aus dem Handel können Sie direkt in die Erde bringen:

  • Säen Sie den Strandkohl im zeitigen Frühjahr in Töpfe oder ins Freiland aus.
  • Lassen Sie die Samen zuvor 24 Stunden in Wasser quellen, dann keimen sie besser.
  • Legen Sie die kleinen Körnchen nicht zu tief in die Erde.
  • Die Keimdauer liegt bei etwa dreißig Tagen. Leider ist die Keimrate nicht allzu hoch. – Nachdem sich zwei bis drei Blattpaare gebildet haben, auf sechzig mal sechzig Zentimeter vereinzeln.

Meerkohl kann sehr unkompliziert durch Wurzel- oder Kopfstecklinge vermehrt werden. Alternativ erhalten Sie vorgezogene Pflanzen im Fachhandel.

Die Pflege des Strandkohls

Der Meerkohl ist eine unkomplizierte, ertragreiche Pflanze, die nur selten von Schädlingen oder Krankheiten befallen wird:

  • Halten Sie die Stauden gut feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe.
  • Gedüngt wird zweimal im Jahr mit gekörntem Mist.

Welche Pflanzenteile können verwertet werden?

Die jungen Blätter des Meerkohls schmecken mild und sind sehr saftig. Ernten Sie erst nach der Blüte, hat sich der Geschmack intensiviert und das Gemüse passt wunderbar zu deftigen Gerichten.

Eine besondere Delikatesse sind die gebleichten Stängel. Diese können Sie roh an Salate geben oder gekocht mit einer feinen Soße wie Spargel servieren.

Meerkohl bleichen

  • Da erste Mal können Sie Strandkohl im dritten Standjahr bleichen.
  • Stülpen Sie im Frühling große Eimer über die Pflanzen und lassen Sie diese einen Monat stehen.
  • Danach können Sie die etwa 20 Zentimeter langen, hellen Triebe schneiden.
  • Erneutes Überstülpen ermöglicht eine zweite Ernte nach drei bis vier Wochen.
  • Im Anschluss kultivieren Sie den Meerkohl wie gehabt weiter.

Tipp

Strandkohl gedeiht wild an der Nord- und Ostseeküste. Hier wurde die typische Salzwiesenpflanze viele Jahre gesammelt und gegessen oder als Futter für das Vieh verwendet. Mittlerweile ist sie jedoch selten geworden, steht unter Naturschutz und darf deshalb nicht mehr abgeerntet werden.

Bilder: Brookgardener / Shutterstock