Die begrenzte Erntezeit des Waldmeisters
Viele Kräuter und Würzpflanzen lassen sich fast das ganze Jahr über frisch von der Pflanze auf der Fensterbank oder im Garten ernten. Waldmeister sollte dagegen idealerweise im Frühjahr noch vor der Blütezeit von etwa Mitte April bis Mitte Mai geerntet werden. Er entfaltet im März und April sein stärkstes Aroma, sodass dies die beste Zeit zum Sammeln der schlanken Stengel mit ihren lanzenförmigen Blättern ist. Für eine längerfristige Lagerung können Sie den Waldmeister entweder trocknen oder einfrieren, da er bei beiden Lagervarianten sein Aroma nicht nur behält, sondern sogar noch steigert. Für ein ideales Geschmackserlebnis empfiehlt sich sogar eine Kombination beider Varianten.
Den Waldmeister ernten und anwelken lassen
Bei der Ernte werden die zarten Stengel mit einem sauberen Messer oder einer Kräutersichel knapp über dem Boden abgeschnitten. Dabei sollten Sie immer nur vereinzelte Stengel von einem Standort entnehmen, damit sich der Waldmeister bei guter Pflege bis zum darauffolgenden Jahr wieder erholen kann. Bündeln Sie die geschnittenen Stengel zu kleinen Büscheln und hängen Sie diese an einem trockenen und dunklen Platz für etwa eine Nacht oder einen Tag kopfüber auf. Erst bei diesem Anwelken bildet sich das kräftige Aroma des Waldmeisters durch die Aufspaltung des enthaltenen Cumarins. Das Einfrieren im Ganzen oder portionsweise verpackt hat zwar in etwa die gleiche Wirkung auf die Geschmacksintensität, die Kombination beider Verfahren kann aber die besten Ergebnisse liefern.
Gefrorenen Waldmeister verwenden
Die Verwendung von gefrorenem Waldmeister in der Küche ist relativ unkompliziert, da er in der Regel bei Zimmertemperatur oder in Flüssigkeiten eingelegt sehr schnell auftaut. Er kann beispielsweise für folgende Rezepte verwendet werden:
- Berliner Weisse
- Maibowle
- Waldmeisterlimonade
- Wackelpeter
Tipps & Tricks
Beachten Sie stets, dass es sich bei natürlichem Waldmeister nicht nur um eine Aromapflanze, sondern aufgrund des enthaltenen Cumarins auch um eine Arzneipflanze handelt. Lassen Sie daher die Stengel nicht länger als maximal eine halbe Stunde in der Maibowle oder ähnlichen Rezepten einweichen, da die sonst mögliche Überdosierung des Cumarins zu Unwohlsein oder bei regelmäßigem Konsum sogar zu Leberschäden führen kann.
WK