Mammutblatt: Pflege, Standort & Überwinterung der Riesenstaude
Das Mammutblatt (Gunnera manicata) beeindruckt mit seinem imposanten Wuchs und den riesigen Blättern. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Kultivierung, von den Standortvorlieben bis zur Überwinterung.
- Wuchs
- 🍂 Herbst-Spezial: Schnittkalender
- Blätter
- Welcher Standort ist geeignet?
- Blüte
- Welchen Boden braucht die Pflanze?
- Früchte
- Pflanzung
- So kommt die Pflanze über den Winter
- Verwendung
- Mammutblatt richtig schneiden
- Mammutblatt vermehren
- Krankheiten & Schädlinge
- Häufig gestellte Fragen
- Gemüsebeet-Planer
Wuchs
Gunnera manicata, auch bekannt als Riesen-Rhabarber, ist eine sommergrüne, mehrjährige Staude, die aus kräftigen, unterirdischen Rhizomen austreibt. Sie entwickelt große Horste und kann eine Höhe von bis zu 3 Metern erreichen, wobei sie auch in die Breite bis zu 2 Metern wächst.
Im Frühjahr beginnt das Mammutblatt nach der Frostperiode neu auszutreiben. Innerhalb von 6 bis 8 Wochen schieben sich die kräftigen Stängel, die bis zu 2,5 Meter hoch werden können, aus dem Boden. Diese Stängel sind mit kleinen, weichen, hellroten Stacheln besetzt, die als Schutz gegen Fressfeinde dienen.
Im Herbst sterben die oberirdischen Teile der Pflanze ab. Dieser Prozess ist wichtig, da die Rhizome dadurch Energie für den Neuaustrieb im kommenden Frühling speichern können.
Blätter
Die großen Blätter der Gunnera manicata wachsen an bis zu 250 Zentimeter langen Stielen, die gelblich-grün gefärbt und mit weichen, hellroten Stacheln besetzt sind. Die Blätter selbst sind rundlich bis nierenförmig, gelappt und unregelmäßig gezähnt und können einen Durchmesser von bis zu 200 Zentimetern erreichen.
Bemerkenswert an den Blättern ist die starke Ähnlichkeit zu Rhabarberblättern, obwohl keine botanische Verwandtschaft besteht. Die kräftigen Rippen und Verstrebungen auf der Unterseite stützen das hohe Gewicht der Blätter und ermöglichen es ihnen, auch bei widrigen Wetterbedingungen standzuhalten.
Welcher Standort ist geeignet?
Das Mammutblatt bevorzugt einen halbschattigen bis schattigen Standort im Garten. Ein Platz in der Nähe von Gewässern wie Teichen oder Bächen ist ideal, da diese Umgebungen eine höhere Luftfeuchtigkeit bieten, die das Mammutblatt benötigt. Ein geschützter Platz unter großen Bäumen kann ebenfalls vorteilhaft sein.
Für die Kübelhaltung sollten Sie einen großen und stabilen Kübel wählen. Achten Sie darauf, dass der Standort schattig und gut zugänglich ist, besonders im Hinblick auf die Überwinterung.
Blüte
Im Juli und August erscheinen die bis zu 120 Zentimeter hohen Blütenkolben des Mammutblatts. Diese kegelförmigen bis schmal eiförmigen Kolben bestehen aus zahlreichen kleinen, unscheinbaren Einzelblüten, die leuchtend braunrot sind und einen faszinierenden Kontrast zu den grünen Blättern bilden. Die Blüten sind eingeschlechtlich und selbstbestäubend.
Nach der Bestäubung entwickeln sich kleine, unscheinbare Früchte, die die Samen enthalten.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Das Mammutblatt gedeiht am besten in einem humus- und nährstoffreichen, tiefgründigen und leicht sauren Boden. Der Boden sollte konstant feucht, aber gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Bereiten Sie den Boden vor der Pflanzung durch tiefgründiges Lockern und großzügige Kompostzugabe vor.
Früchte
Nach der Blütezeit bildet Gunnera manicata kleine, unscheinbare Früchte, die zunächst leuchtend rot und später grün sind. Diese Früchte sind nicht essbar und bieten keinen ernährungsphysiologischen Nutzen.
Pflanzung
Der ideale Zeitpunkt für die Pflanzung des Mammutblatts ist nach den Eisheiligen im Mai, wenn keine Spätfröste mehr zu erwarten sind. Halten Sie einen Pflanzabstand von mindestens zwei Metern ein und lockern Sie den Boden gründlich. Nach der Pflanzung sollten Sie das Mammutblatt regelmäßig und ausgiebig bewässern.
So kommt die Pflanze über den Winter
Obwohl das Mammutblatt aus subtropischen Gebieten stammt, kann es mit entsprechendem Winterschutz in unseren Breiten überleben. Die Frosthärte liegt bei etwa -10 Grad Celsius. Schützen Sie die Rhizome vor Frost und übermäßiger Feuchtigkeit, indem Sie sie mit einer Schicht aus Laub, Tannenreisig oder Stroh bedecken. Für im Kübel gehaltene Pflanzen ist eine Überwinterung in einem frostfreien, kühlen Raum zu empfehlen.
Verwendung
Das Mammutblatt eignet sich hervorragend für die Einzelstellung in großen Gärten und Parkanlagen. Es wirkt besonders harmonisch an halbschattigen Plätzen in der Nähe von Wasserstellen, wo die erhöhte Luftfeuchtigkeit seinem Wachstum zugutekommt.
Mammutblatt richtig schneiden
Schneiden Sie das Mammutblatt im Frühjahr, wenn keine starken Fröste mehr zu erwarten sind. Kürzen Sie abgestorbene und welke Pflanzenteile etwa handhoch über dem Boden. Verwenden Sie die abgeschnittenen Teile als Mulchmaterial, um die Nährstoffversorgung im Garten zu unterstützen.
Mammutblatt vermehren
Die Vermehrung des Mammutblatts kann durch Teilung oder Aussaat erfolgen.
Teilung
Graben Sie nach dem Winter die Pflanze vorsichtig aus, trennen Sie einen Spross mit ausreichend Wurzeln ab und pflanzen Sie diesen an einem neuen Standort oder in einen Topf mit feuchter Gartenerde. Die Mutterpflanze kann an ihren alten Platz zurückgesetzt werden.
Aussaat
Sammeln Sie im Herbst die Samen und säen Sie sie in Töpfen mit feuchter Blumenerde aus. Halten Sie die Erde konstant feucht und sorgen Sie für eine hohe Luftfeuchtigkeit, indem Sie transparente Folien über die Töpfe stülpen. Die Keimung erfolgt nach wenigen Tagen bis Wochen.
Krankheiten & Schädlinge
Das Mammutblatt ist grundsätzlich widerstandsfähig, kann jedoch von Schnecken und Wühlmäusen befallen werden. Schnecken können junge Blätter und Triebe schädigen, während Wühlmäuse die Rhizome anknabbern. Zum Schutz vor Wühlmäusen kann ein Geflecht aus Kaninchendraht in den Boden eingegraben werden.
Vorbeugende Maßnahmen
- Vermeiden Sie Staunässe durch gutes Wassermanagement.
- Kontrollieren Sie die Pflanze regelmäßig auf Schädlinge.
- Halten Sie den Boden um die Pflanze locker und humusreich.
- Setzen Sie biologische Schädlingsbekämpfungsmittel oder natürliche Barrieren gegen Schädlinge ein, um die Gesundheit des Mammutblatts zu gewährleisten.
Häufig gestellte Fragen
Welche besonderen Eigenschaften weist der Blattstiel des Mammutblatts auf?
Der Blattstiel des Mammutblatts ist einzigartig aufgrund seiner gelblich-grünen Farbe und den weichen, hellroten Stacheln, die als Schutzmechanismus gegen Fressfeinde dienen.
Wie lange dauert es, bis das Mammutblatt seine volle Höhe erreicht hat?
Nach der Frostperiode im Frühjahr dauert es etwa 6 bis 8 Wochen, bis das Mammutblatt seine beträchtliche Höhe von bis zu 2,5 Metern erreicht hat.
Kann das Mammutblatt mit Gerbsäure in seinen Wurzeln für andere Zwecke verwendet werden?
Ja, in seinen Heimatländern werden die kriechenden Wurzelstöcke des Mammutblatts aufgrund des hohen Gerbsäureanteils zum Gerben genutzt.
Wie wirkt sich die Symbiose mit Blaualgen auf das Wachstum des Mammutblatts aus?
Die Blaualgen besiedeln Zellen an der Basis der Blattstiele des Mammutblatts, liefern der Pflanze Stickstoff und erhalten im Austausch Kohlenstoff-Verbindungen, was das Wachstum und die Gesundheit der Pflanze unterstützt.