Luzerne

Luzerne anbauen: Welche Saatstärke ist optimal?

Die Wahl der richtigen Saatstärke ist entscheidend für einen ertragreichen Luzerneanbau. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Einflussfaktoren und gibt Empfehlungen für verschiedene Anbausysteme.

Saatstärke Luzerne: Einflussfaktoren und Empfehlungen

Die optimale Saatstärke für Luzerne wird von mehreren Faktoren beeinflusst, die Sie bei der Planung Ihrer Aussaat berücksichtigen sollten. Hier sind die wichtigsten Einflussfaktoren und Empfehlungen im Detail:

Einflussfaktoren

1. Aussaatverfahren:

  • Bei der Reinsaat sind geringere Mengen erforderlich als bei der Kombination mit Deckfrüchten.

2. Saatgutqualität:

  • Verwenden Sie Saatgut mit hoher Keimfähigkeit und prüfen Sie, ob es mit Knöllchenbakterien beimpft wurde, besonders bei längerem Luzerne-Anbau-Zwischenraum.

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3. Bodenbeschaffenheit und Standort:

  • Optimal sind gut entwässerte, leicht erwärmbare Böden mit einem pH-Wert im neutralen Bereich. Anbau auf schweren oder verdichteten Böden kann höhere Saatstärken erfordern.

4. Anbaurisiko und Witterungsbedingungen:

  • Bei später Aussaat oder unsicheren Witterungsbedingungen erhöhen Sie die Saatstärke, um mögliche Ausfälle zu kompensieren.

5. Ploidiegrad der Sorten:

  • Tetraploide Sorten können mehr Saatgut erfordern als diploide Sorten.

Empfehlungen nach Verwendungsart

1. Reinsaat:

  • Für die reine Aussaat ohne Deckfrüchte wird eine Saatstärke von 25–30 kg/ha empfohlen.

2. Ansaat mit Deckfrucht:

  • Bei der Ansaat mit einer Deckfrucht wie Hafer können 50–100 kg/ha Deckfrucht plus 15–18 kg/ha Luzerne sinnvoll sein.

3. Untersaat in Sommergetreide:

  • Für die Untersaat in Sommergerste sind Saatstärken von 15-18 kg/ha angebracht.

4. Ökologischer Anbau:

  • Im ökologischen Anbau werden 20-30 kg/ha verwendet, um den Anforderungen an einen robusten und konkurrenzfähigen Bestand gerecht zu werden.

Praktische Hinweise

  • Aussaatzeit: Optimal ist eine Aussaatzeit von Mitte März bis Mai oder im August.
  • Saattiefe: Die Saattiefe sollte bei 1 bis 1,5 cm liegen, um eine gute Keimung zu gewährleisten.
  • Nachsaat: Falls sich nach der ersten Aussaat Lücken zeigen, kann eine Nachsaat erforderlich sein, um die Bestandsdichte zu erhöhen und Unkräuter zu unterdrücken.

Durch die Berücksichtigung dieser diversen Faktoren und Empfehlungen können Sie die Saatstärke optimal an Ihre jeweiligen Bedingungen anpassen und so den Ertrag und die Qualität Ihrer Luzerne verbessern.

Zeitpunkt der Aussaat

Um die besten Ergebnisse bei der Aussaat von Luzerne zu erzielen, ist es entscheidend, den optimalen Zeitpunkt zu wählen. Die Aussaat kann je nach klimatischen Bedingungen und regionalen Gegebenheiten erfolgen:

  • Frühjahrs-Aussaat: Beginnen Sie ab Mitte März, sobald die Bodentemperatur mindestens 5 °C erreicht hat. Der ideale Zeitraum erstreckt sich bis Ende April. Zu diesem Zeitpunkt können sich die Pflanzen gut etablieren und ein widerstandsfähiges Wurzelsystem entwickeln.
  • Sommer-Aussaat: Eine Aussaat ist bis Anfang August möglich. Spätere Termine bergen jedoch das Risiko von Winterschäden, insbesondere in kälteren Gebieten. Achten Sie darauf, dass die Aussaat vor Mitte August abgeschlossen ist, um jungen Pflanzen genügend Zeit zur Entwicklung vor dem Winter zu geben.

Besondere Hinweise:

  • Bei späten Aussaaten entfällt der Herbstschnitt, da die Pflanzen Zeit zum Heranwachsen benötigen.
  • Für Regionen mit häufigen Frösten sollte die Keimtemperatur mindestens 5 °C betragen, um optimale Wachstumsbedingungen zu gewährleisten.
  • Achten Sie auf eine ausreichende Niederschlags- oder Bewässerungssicherheit, vor allem wenn nach der Sommer-Aussaat nicht genügend Regen fällt.

Durch die Berücksichtigung dieser Zeitfenster und spezifischen Empfehlungen stellen Sie sicher, dass Ihre Luzerne-Pflanzen optimal gedeihen und sich gut etablieren.

Saattiefe

Die korrekte Saattiefe ist für die erfolgreiche Keimung von Luzerne entscheidend. Pflanzen Sie die Samen in eine Tiefe von 1 bis 1,5 cm, um optimale Bedingungen für das Keimen zu gewährleisten. Eine flachere Aussaat kann dazu führen, dass die Samen austrocknen, während eine tiefere Aussaat das Durchbrechen der Keimlinge erschwert.

Um den Boden-Schluss zu verbessern und die Keimbedingungen zu optimieren, sollten Sie die Fläche nach der Aussaat leicht walzen. Dies ist besonders wichtig, wenn in den Tagen nach der Aussaat kein Regen vorhergesagt wird.

Beachten Sie hierbei:

  • Saattiefe: 1 bis 1,5 cm
  • Walzen nach der Aussaat: Fördert den Samen-Boden-Kontakt

Diese Maßnahmen helfen dabei, eine gleichmäßige Keimung und ein schnelles Auflaufen der Luzerne zu unterstützen.

Bodenvorbereitung

Die Bodenvorbereitung ist eine entscheidende Phase für den erfolgreichen Anbau von Luzerne, da sie die Keimung und das Auflaufen der Pflanze deutlich beeinflusst. Beginnen Sie mit einer Bodenprobe, um den pH-Wert und Nährstoffgehalte zu bestimmen. Luzerne gedeiht am besten auf Böden mit einem pH-Wert von mindestens 6. Falls erforderlich, sollten Sie eine Kalkung durchführen, um den pH-Wert anzupassen.

Schritte zur Bodenvorbereitung:

1. Unkrautbekämpfung:

Entfernen Sie Unkräuter gründlich, da Luzerne langsam wächst und anfangs konkurrenzschwach ist. Eine intensive Unkrautbekämpfung vor der Saat ist daher essentiell.

2. Bodenbearbeitung:

  • Pflügen oder Grubbern: Lockern Sie den Boden bis in eine Tiefe von etwa 20-30 cm. Dies verbessert die Wasserinfiltration und Wurzelentwicklung.
  • Feinkrümelige Struktur: Die oberste Bodenschicht sollte eine feinkrümelige Struktur aufweisen, um den Luzerne-Samen das Auflaufen zu erleichtern.

3. Ebnung des Saatbetts:

  • Die Oberfläche sollte eben und gut abgesetzt sein, sodass eine gleichmäßige Saattiefe möglich ist. Dies hilft, eine gleichmäßige Keimung sicherzustellen.

4. Düngung:

  • Düngen Sie den Boden gemäß den Ergebnissen der Bodenprobeanalyse. Luzerne benötigt vor allem Phosphor und Kalium in ausreichenden Mengen. Vermeiden Sie eine Stickstoffdüngung, außer auf sehr stickstoffarmen Böden, da Luzerne Stickstoff selbst fixieren kann.

5. Verdichtung vor der Saat:

  • Eine leichte Verdichtung der Oberfläche, beispielsweise durch den Einsatz einer Walze vor oder nach der Saat, verbessert den Bodenschluss des Saatguts und fördert die Keimung, besonders wenn trockene Wetterbedingungen erwartet werden.

Indem Sie diese Schritte sorgfältig befolgen, schaffen Sie optimale Bedingungen für eine erfolgreiche Etablierung Ihrer Luzerne. Achten Sie darauf, besonders gründlich vorzugehen, da eine gute Bodenvorbereitung eine der besten Vorraussetzungen für einen gesunden und ertragreichen Bestand ist.

Bewässerung

Luzerne gilt als relativ trockenheitstolerant, doch gerade in Trockenperioden kann eine gezielte Bewässerung das Pflanzenwachstum und den Ertrag erheblich verbessern. Um optimale Bedingungen für die Luzerne zu gewährleisten, sollten einige grundlegende Bewässerungsstrategien beachtet werden:

  • Mäßige Bewässerung: Luzerne benötigt in der Regel keine übermäßige Wasserversorgung. Gießen Sie die Pflanzen in gleichmäßigen Intervallen und vermeiden Sie dabei Staunässe, da diese der Luzerne schaden kann. Eine mäßige, aber kontinuierliche Wasserzufuhr fördert eine tiefreichende Wurzelbildung.
  • Trockenperioden: Während langer Trockenperioden ist eine zusätzliche Bewässerung entscheidend, um das Wachstum der Pflanzen aufrechtzuerhalten. Achten Sie darauf, die Bewässerung langsam und tief durchzuführen, um das Wasser bis zu den tieferliegenden Wurzelschichten zu bringen.
  • Rückschnitt vor dem Winter: Vor dem Wintereinbruch sollten Sie die Luzerne auf etwa 10 cm Höhe zurückschneiden. Dies hilft, die Pflanzen für die kommende Saison zu stärken und das Risiko von Winterschäden zu minimieren.
  • Unkrautmanagement: Bei starkem Unkrautaufkommen in der Wachstumsphase kann ein Schröpfschnitt (ein früher Schnitt zur Unkrautregulierung) sinnvoll sein. Achten Sie darauf, die Schneidewerkzeuge so einzustellen, dass junge Luzernepflanzen nicht beschädigt werden.

Durch die Berücksichtigung dieser Bewässerungsstrategien schaffen Sie ideale Wachstumsbedingungen für Ihre Luzerne und sichern sowohl die Pflanzenentwicklung als auch den Ertrag.

Bilder: Orest lyzhechka / Shutterstock