Sind Blätter oder andere Teile vom Lorbeer giftig oder nicht?

Schon seit Jahrhunderten wird der Echte Lorbeer (Laurus nobilis) in der Küche als Gewürz und zu Heilzwecken eingesetzt. Wie bei vielen anderen Pflanzen birgt vor allem die Verwechslung mit ähnlich aussehenden Arten eine potentielle Gefahr für Vergiftungen.

Lorbeer giftig

Ist Lorbeer giftig?

Der Echte Lorbeer ist nicht giftig. Die getrockneten Blätter verfeinern Wildgerichte, Rindersteaks, Eintöpfe und Tomatensaucen. Frische Blätter schmecken bitter. Die Früchte sind nicht zum Verzehr geeignet, aber ebenfalls ungefährlich. Gefahr besteht lediglich bei Verwechslung, zum Beispiel mit Kirschlorbeer.

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Der wichtige Unterschied zwischen Gewürzlorbeer und anderen für die Lorbeerhecke genutzten Arten

Eine Lorbeerhecke aus echtem Lorbeer (Laurus nobilis) stellt im Garten oder am Balkon kein Sicherheitsrisiko dar. Die Früchte des Lorbeers sind zwar nicht unbedingt zum Verzehr geeignet, sie sind aber auch nicht hochgradig giftig. Die Blätter des Echten Lorbeers sind entgegen oftmals anders lautender Behauptungen im frischen und im getrockneten Zustand gleichermaßen essbar. Eine Gefahr besteht im Zusammenhang mit Lorbeer dann, wenn andere Pflanzenarten für den Echten Lorbeer gehalten werden. So sind beispielsweise die Blätter des oft für Hecken genutzten Kirschlorbeers ziemlich giftig, sodass es bei Pferden und Weidevieh durchaus auch schon zu Todesfällen durch Kirschlorbeer gekommen sein soll. Sollten Sie in südlichen Ländern auf lorbeerartige Sträucher treffen, so sollten Sie deren Blätter nicht ohne den Rat botanisch kundiger Personen vor Ort zum Kochen verwenden.

Die Dosis frischer und getrockneter Lorbeerblätter

Das Gerücht bezüglich der Giftigkeit frisch geernteter Lorbeerblätter hat sich wohl daraus ergeben, dass diese mehr Bitterstoffe enthalten als bereits getrocknete Lorbeerblätter. Somit schmecken auch damit gewürzte Gerichte wie die folgenden etwas markanter nach Lorbeer und durchaus bitter:

  • Wildgerichte
  • Rindersteaks
  • Eintöpfe
  • Tomatensauce

Giftig sind frische Lorbeerblätter deshalb aber nicht, Sie müssen nur aufgrund der höheren Geschmacksintensität deutlich sparsamer dosiert werden als getrocknete Blätter. Außerdem werden Lorbeerblätter vor dem Servieren in der Regel aus den Speisen entfernt, da sie aufgrund ihres intensiven Geschmacks und ihrer zähen Konsistenz nicht wirklich essbar sind.

Tipps & Tricks

Aus den Blättern des Echten Lorbeers kann in Salbenform auch Antiparasitikum und Insektenrepellent hergestellt werden. Hierbei ist aber Vorsicht geboten, da bei der Anwendung beim Menschen häufig eine allergische Kontaktdermatitis auftritt.

Text: Alexander Hallsteiner