Linde

Lindenstamm: Krankheiten erkennen & behandeln – So geht’s!

Linden sind stattliche Bäume, die jedoch anfällig für verschiedene Krankheiten und Schädlinge sein können. Dieser Artikel beleuchtet die häufigsten Probleme am Lindenstamm und gibt Tipps zur Vorbeugung und Behandlung.

Pilzkrankheiten am Lindenstamm

Pilzkrankheiten können die Gesundheit von Linden erheblich gefährden

Pilzkrankheiten am Lindenstamm

Pilzkrankheiten stellen eine erhebliche Bedrohung für Linden dar und können zu schweren Schäden führen. Die bekanntesten Pilzerkrankungen am Lindenstamm sind im Folgenden beschrieben.

Hallimasch

Der Hallimasch (Armillaria sp.) ist einer der gefährlichsten Pilze für Linden. Er breitet sich über das Wurzelwerk aus und führt zu intensiver Wurzelfäule. Symptome eines Befalls sind das Absterben einzelner Äste und eine allgemeine Schwächung des Baumes. Charakteristisch sind Myzelmatten unter der Rinde.

Zunderschwamm

Der Zunderschwamm (Fomes fomentarius) befällt zumeist ältere und geschwächte Linden und verursacht Weißfäule, die das Innere des Stammes zersetzt und die Standfestigkeit des Baumes mindert. Äußerlich erkennen Sie den Befall an hutförmigen Fruchtkörpern, die an der Stammbasis oder an größeren Ästen erscheinen.

Flacher Lackporling

Der Flache Lackporling (Ganoderma applanatum) tritt durch widerstandsfähige Fruchtkörper an der Rinde in Erscheinung und zersetzt das Holz im Inneren des Baumes, was die Stabilität erheblich beeinträchtigen kann.

Schuppiger Porling

Der Schuppige Porling (Polyporus squamosus) zeigt sich durch nieren- bis fächerförmige Konsolen mit gelben Schuppen. Ein Befall schwächt das Holzgewebe und erhöht die Anfälligkeit der Linde für Windbruch.

Brandkrustenpilz

Der Brandkrustenpilz (Kretschmaria deusta) bildet schwer erkennbare, beulige und kohleartige Fruchtkörper auf der Rinde älterer Linden. Der Pilz befällt oft die Wurzeln und den unteren Stamm und führt zu einer schnellen Instabilität des Baumes, was ihn besonders gefährlich macht.

Regelmäßige Überprüfungen und optimale Wachstumsbedingungen sind entscheidend, um Pilzkrankheiten zu verhindern oder rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Insektenschädlinge am Lindenstamm

Honigtau-Ausscheidungen der Lindenzierlaus können Parkplätze stark verschmutzen und beeinträchtigen.

Insektenschädlinge am Lindenstamm

Insekten können ebenfalls erheblichen Schaden an Lindenstämmen anrichten. Die bedeutendsten Schädlinge sind:

Lindenspinnmilbe

Lindenspinnmilben befallen insbesondere Linden in städtischen Bereichen und saugen den Saft der Blätter, was zu Blattsprenkelung und Schwächung des Baumes führt. Bei starkem Befall kann die Krone bereits im Juli vollständig entlaubt sein.

Kleine Lindenblattwespe

Die Larven der Kleinen Lindenblattwespe verursachen Schabefraßstellen auf den Blättern, die den Baum bei wiederholtem Befall über Jahre hinweg schwächen können.

Großer Lindenprachtkäfer

Der Große Lindenprachtkäfer befällt vor allem schwächere oder bereits geschädigte Linden. Die Larven fressen sich in und unter der Rinde und können zum Absterben ganzer Äste oder des gesamten Baumes führen.

Lindengallmilbe

Die Lindengallmilbe verursacht Gallen auf den Blättern, die hauptsächlich ästhetisch stören und den Baum in der Regel nicht wesentlich schwächen.

Lindenzierlaus

Die Lindenzierlaus führt durch ihren Saftentzug zu erheblichen Honigtau-Ausscheidungen, die darunter geparkte Autos verschmutzen. Diese Läuse tragen auch zur allgemeinen Schwächung des Baumes bei.

Maßnahmen zur Bekämpfung

Maßnahmen zur Bekämpfung

Regelmäßige Pflege schützt Linden effektiv vor Insektenschäden und Krankheitserregern

Durch regelmäßige Pflege, das Überprüfen von Bodenfeuchtigkeit und Nährstoffzufuhr sowie das frühzeitige Entfernen befallener Äste können Sie Insektenschäden vorbeugen, indem Sie die Linde schneiden. Bei starkem Befall sollten Sie einen Fachmann zur Schädlingsbekämpfung hinzuziehen.

Abiotische Schäden am Lindenstamm

Neben biotischen Faktoren wie Pilzen und Insekten können auch abiotische Faktoren erhebliche Schäden an Linden hervorrufen.

Risse durch Frost und Temperaturschwankungen

Frost und starke Temperaturschwankungen verursachen senkrechte Risse in der Rinde, sogenannte Frostrisse, die besonders nach kalten Wintern auftreten. Diese Risse bieten Eintrittsstellen für Pilze und andere Schädlinge. Ein Weißanstrich (18,00€ bei Amazon*) am Stamm kann helfen, Temperaturschwankungen abzumildern.

Trockenheit und Hitze

Linden reagieren empfindlich auf längere Trockenperioden, die besonders im Sommer auftreten. Trockenstress äußert sich in vertrockneten Blättern und absterbender Rinde. Regelmäßiges Wässern während heißer Sommer und bei Wassermangel ist ratsam.

Mechanische Beschädigungen durch Wind und Hagel

Starke Windböen und Hagel können die Rinde beschädigen oder Äste abbrechen. Diese Verletzungen schwächen den Baum und erleichtern das Eindringen von Parasiten. Bei solchen Schäden sollten Sie beschädigte Äste zeitnah entfernen und größere Wunden an der Rinde desinfizieren und schützen.

Bodenschäden und Verdichtung

Bodenschäden und Verdichtung

Regelmäßiges Belüften schützt den Boden vor Verdichtung und Nährstoffmangel

Verdichtete Böden, wie sie in städtischen Gebieten häufig vorkommen, können das Wurzelwachstum beeinträchtigen und zu Nährstoffmangel führen. Symptome sind Blattvergilbungen und eine verringerte Wuchskraft. Regelmäßiges Belüften und Mulchen des Bodens kann hier vorbeugen.

Durch gezielte Schutzmaßnahmen und regelmäßige Pflege können Sie die Widerstandskraft Ihrer Linden gegen abiotische Schäden deutlich erhöhen.

Bilder: Carmen Hauser / Shutterstock