Liguster

Flachwurzler Liguster: Was müssen Sie im Garten beachten?

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Liguster ist eine beliebte Wahl für Hecken aufgrund seines dichten Wuchses und seiner Anpassungsfähigkeit. Doch wie jede Pflanze hat auch der Liguster Vor- und Nachteile, die vor der Pflanzung berücksichtigt werden sollten. Dieser Artikel beleuchtet die Eigenschaften des Ligusters als Flachwurzler, gibt Tipps zur Pflanzung und Pflege und zeigt Möglichkeiten zur Vermehrung auf.

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Liguster gehören zu den Flachwurzlern

Vorteile des Ligusters als Flachwurzler

Das flache Wurzelwerk des Ligusters bietet Ihnen im Garten einige Vorteile:

  • Schonung von Baustrukturen: Da die Wurzeln des Ligusters nicht in die Tiefe wachsen, minimieren Sie das Risiko von Schäden an Mauern oder Gehwegen. So können Sie ihn auch in der Nähe von Gebäuden pflanzen.
  • Anpassungsfähigkeit: Liguster gedeiht in verschiedenen Bodentypen, sogar in kalkhaltigen und sandigen Böden. Diese Flexibilität macht ihn zu einer geeigneten Wahl für viele Gartensituationen.
  • Effiziente Nährstoffaufnahme: Das dichte Wurzelgeflecht des Ligusters ermöglicht eine schnelle Aufnahme von Wasser und Nährstoffen aus der oberen Bodenschicht. Dies trägt zu seinem kräftigen Wachstum bei und macht ihn besonders attraktiv als Heckenpflanze.
  • Förderung der Biodiversität: Neben seiner ästhetischen Funktion bietet Liguster Lebensraum für Insekten und Vögel. Seine dichte Struktur, Blüten und Beeren dienen vielen heimischen Tieren als Nahrungsquelle und Unterschlupf.

Nachteile des Ligusters als Flachwurzler

Bevor Sie sich für einen Liguster entscheiden, sollten Sie auch seine Nachteile bedenken:

  • Geringe Trockenheitstoleranz: Bei anhaltender Trockenheit kann der Liguster aufgrund seines flachen Wurzelwerks Schwierigkeiten haben, genügend Wasser aufzunehmen. Regelmäßiges Gießen, besonders in trockenen Sommern, ist daher empfehlenswert.
  • Ausbreitung durch Wurzelausläufer: Liguster breitet sich mithilfe von Wurzelausläufern schnell aus. Ohne Maßnahmen wie eine Wurzelsperre kann er mehr Platz beanspruchen als geplant.
  • Wettbewerb um Ressourcen: Das dichte Wurzelwerk des Ligusters konkurriert mit benachbarten Pflanzen um Wasser und Nährstoffe. Achten Sie daher auf einen ausreichenden Pflanzabstand, um anderen Pflanzen genügend Raum zur Entwicklung zu geben.
  • Schattenanfälligkeit: Im Schatten wächst Liguster weniger dicht und kann verkahlen. Wählen Sie daher einen sonnigen bis halbschattigen Standort, um ein üppiges Wachstum zu fördern.
  • Geringe Giftigkeit: Liguster ist leicht giftig. Berücksichtigen Sie dies bei der Pflanzung, besonders wenn Kinder oder Haustiere Zugang zum Garten haben.

Pflanzanleitung für Liguster

Die beste Pflanzzeit für Liguster ist von September bis November. In diesen Monaten begünstigen die Bodenfeuchtigkeit und -wärme das Anwachsen der Pflanzen.

Beachten Sie für eine erfolgreiche Pflanzung folgende Schritte:

  1. Standortwahl: Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Obwohl Liguster verschiedene Böden toleriert, bevorzugt er einen kalkhaltigen, gut durchlässigen Boden.
  2. Bodenvorbereitung: Lockern Sie den Boden tiefgründig und entfernen Sie Unkraut und Steine. Kompost und Hornspäne verbessern die Bodenqualität und unterstützen das Anwachsen.
  3. Pflanzabstand: Der Pflanzabstand hängt von der gewünschten Heckenoptik und der Ligustersorte ab und variiert zwischen 40 und 90 cm. Für dichtere Hecken wählen Sie den geringeren Abstand.
  4. Pflanzloch: Heben Sie ein Pflanzloch aus, das mindestens doppelt so groß ist wie der Wurzelballen. So haben die Wurzeln ausreichend Platz, sich auszubreiten.
  5. Einpflanzen: Setzen Sie die Ligusterpflanzen in das Pflanzloch und füllen Sie es mit einer Mischung aus Erde und Kompost auf. Achten Sie darauf, dass die Oberfläche des Wurzelballens bündig mit dem Erdboden abschließt.
  6. Wässerung: Gießen Sie die frisch gepflanzten Liguster gründlich an. Formen Sie einen Gießrand um jede Pflanze, um das Wasser gezielt zu den Wurzeln zu leiten. Wiederholen Sie den Vorgang, bis das Wasser vollständig versickert ist.

Gießen Sie den Liguster in den ersten Wochen nach der Pflanzung regelmäßig, besonders bei Trockenheit. Eine Mulchschicht hilft, den Boden feucht zu halten und Unkrautwachstum zu reduzieren.

Pflegetipps für Liguster

Pflegetipps für Liguster

Regelmäßige Bewässerung ist entscheidend für das Wohl und Wachstum des Ligusters

Mit der richtigen Pflege sorgen Sie für gesundes Wachstum und eine üppige Hecke:

  • Gießen: Frisch gepflanzte Liguster benötigen regelmäßiges Gießen. Auch in den ersten Jahren nach der Pflanzung profitieren sie an trockenen Tagen von zusätzlicher Bewässerung. Später ist Gießen nur bei extremer Trockenheit notwendig. Achten Sie darauf, Staunässe zu vermeiden.
  • Düngen: Eine Gabe Kompost im Frühjahr unterstützt das Wachstum der Hecke. Alternativ können Sie Hornspäne oder Kaffeesatz verwenden. Diese fördern nicht nur das Wachstum, sondern helfen auch bei der Schädlingsvorbeugung.
  • Schneiden: Ein regelmäßiger Schnitt ist wichtig für eine dichte und formschöne Hecke. Schneiden Sie den Liguster einmal jährlich zurück, am besten nach der Blüte im Sommer oder im frühen Herbst. Beachten Sie dabei das Bundesnaturschutzgesetz, das radikale Schnitte von Hecken zum Schutz nistender Vögel zwischen dem 1. März und dem 30. September untersagt.

Vermehrung von Liguster

Liguster lässt sich am besten durch Stecklinge oder Steckhölzer vermehren. Beide Methoden ermöglichen es Ihnen, in wenigen Schritten junge Ligusterpflanzen heranzuziehen.

Vermehrung durch Stecklinge

Vermehrung durch Stecklinge

Der beste Zeitraum für das Schneiden von Stecklingen liegt zwischen Juni und August

  1. Zeitpunkt: Der beste Zeitpunkt für das Schneiden von Stecklingen ist zwischen Juni und August.
  2. Stecklinge schneiden: Schneiden Sie etwa 20 cm lange Stecklinge von den diesjährigen Triebspitzen ab. Lassen Sie drei bis vier Blätter an der Triebspitze stehen.
  3. Vorbereitung: Kürzen Sie die Triebe auf sechs bis acht Zentimeter und entfernen Sie die unteren Blätter.
  4. Stecklinge pflanzen: Setzen Sie die Stecklinge zwei bis drei Zentimeter tief in Töpfe mit Anzuchterde und gießen Sie sie gut an.
  5. Wurzelbildung fördern: Eine durchsichtige Folie über Topf und Steckling erhöht die Luftfeuchtigkeit und begünstigt das Wurzelwachstum. Stellen Sie die Töpfe an einen halbschattigen Ort und gießen Sie regelmäßig.
  6. Überwinterung: Überwintern Sie die Stecklinge an einem frostfreien Ort, bevor Sie sie im nächsten Frühjahr in den Garten pflanzen.

Vermehrung durch Steckhölzer

  1. Zeitpunkt: Schneiden Sie Steckhölzer im Winter aus etwa bleistiftlangen Triebstücken.
  2. Einsetzen: Setzen Sie die Steckhölzer so in die Erde, dass das oberste Knospenpaar sichtbar bleibt. Sie können sie direkt im Garten oder in einem Sandbeet zur Bewurzelung platzieren.
  3. Pflege: Halten Sie die Steckhölzer feucht und schützen Sie sie vor starker Kälte.
  4. Umpflanzen: Sobald sich im Frühjahr Wurzeln gebildet haben und die ersten Triebe erscheinen, können Sie die jungen Pflanzen an ihren endgültigen Standort pflanzen.

Mit diesen Anleitungen zur Pflanzung, Pflege und Vermehrung können Sie Ihren Liguster erfolgreich in Ihrem Garten etablieren und seine Schönheit genießen.

Bilder: LianeM / Shutterstock