Liguster: Wie giftig ist diese Heckenpflanze?
Der Liguster ist eine beliebte Heckenpflanze, die jedoch in allen Teilen Giftstoffe enthält. Dieser Artikel informiert über die Giftigkeit des Ligusters und gibt Tipps zum Umgang mit der Pflanze.
Giftigkeit des Ligusters
Der Liguster (Ligustrum) gilt als gering giftige Pflanze. Jegliche Pflanzenteile, insbesondere die Beeren, enthalten die Giftstoffe Ligustrosid, Oleuropein und Syringin, welche bei Verzehr gesundheitliche Probleme verursachen können. Vor allem die Beeren sind für Kinder reizvoll, deren Verzehr bereits in kleinen Mengen Vergiftungserscheinungen hervorrufen kann. Erwachsene benötigen in der Regel größere Mengen, um Symptome zu entwickeln. Betroffen sind die Beeren, Blätter und die Rinde des Ligusters. Bei Verzehr sollten Sie daher Vorsicht walten lassen und insbesondere Kinder über die potenzielle Gefahr aufklären.
Symptome einer Ligustervergiftung
Der Verzehr von Teilen des Ligusters kann zu verschiedenen Vergiftungserscheinungen führen, abhängig von der Menge und der Empfindlichkeit der betroffenen Person. Typische Symptome bei Menschen sind:
- Übelkeit
- Erbrechen
- Durchfall
- Kopfschmerzen
- Magenkrämpfe
- Kreislaufstörungen
- In ernsten Fällen Kreislauflähmung oder Herzrasen
Hautkontakt kann bei empfindlichen Personen zu sogenannten Liguster-Ekzemen führen. Bei Tieren wie Hunden, Katzen, Kaninchen und Pferden ähneln die Symptome denen bei Menschen, da diese ebenfalls mit erweiterten Pupillen, Schleimhautreizungen, Atemnot und erhöhter Körpertemperatur reagieren können. Sollten Sie den Verdacht haben, dass ein Mensch oder Tier Liguster verzehrt hat, ist rasches Handeln und das Aufsuchen medizinischer Hilfe unerlässlich.
Schutzmaßnahmen und Gefährdung von Menschen
Besondere Vorsicht ist bei Kindern geboten, da die glänzend schwarzen Beeren leicht mit essbaren Früchten verwechselt werden können. Bereits der Verzehr von wenigen Beeren kann bei Kindern Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen. Bei Erwachsenen treten solche Symptome meist erst bei größeren Mengen auf. Personen mit geschwächtem Immunsystem oder Senioren sollten ebenfalls vorsichtig sein, da sie empfindlicher auf die Giftstoffe reagieren können. Beim Schneiden oder Bearbeiten der Pflanze sollten empfindliche Personen Handschuhe tragen, um Hautirritationen zu vermeiden.
Gefährdung von Tieren durch Liguster
Auch Tiere können durch den Verzehr von Ligusterblättern oder -beeren gefährdet werden. Besonders empfindlich reagieren Nagetiere wie Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster sowie Pferde, Hühner, Schafe und Schweine. Typische Vergiftungssymptome bei Tieren umfassen:
- Erweiterte Pupillen
- Schleimhautreizungen
- Erhöhte Körpertemperatur
- Atemnot
- Verstärkter Speichelfluss
- Durchfall
Insbesondere junge Hunde, die gerne an verschiedenen Gegenständen nagen, sollten von Liguster ferngehalten werden. Bieten Sie alternativen Kauspielzeug an, um eine ungewollte Aufnahme zu verhindern.
Maßnahmen bei Verdacht auf eine Ligustervergiftung
Bei Verdacht auf eine Ligustervergiftung sind folgende Schritte zu unternehmen:
- Entfernen Sie bei betroffenen Tieren alle Pflanzenreste aus dem Maul und spülen Sie es gründlich mit klarem Wasser aus.
- Geben Sie der betroffenen Person reichlich stilles Wasser zu trinken, um die Giftstoffe zu verdünnen.
- Herbeiführen von Erbrechen sollte vermieden werden, da es die Situation verschlimmern kann.
- Aktivkohle kann innerhalb der ersten zwei Stunden nach Verzehr eingenommen werden, um die Giftstoffe zu binden und auszuleiten.
- Suchen Sie bei Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Kreislaufstörungen unverzüglich einen Arzt oder Tierarzt auf.
- Bewahren Sie eventuell gefundene Pflanzenreste in einer verschlossenen Plastiktüte auf und nehmen Sie diese mit zu den medizinischen Fachkräften, um die Identifizierung der Vergiftung zu erleichtern.
- Notieren Sie den Zeitpunkt des Vorfalls sowie Informationen zum Betroffenen, wie Alter, Geschlecht und ungefähres Gewicht, um diese den Fachkräften bereitzuhalten.
Ein sofortiger Anruf bei einer Vergiftungszentrale kann zudem wertvolle Hinweise zur weiteren Vorgehensweise geben.