Liebstöckel

Liebstöckel ernten: So geht’s richtig!

Liebstöckel ist ein vielseitiges Kraut, dessen Blätter, Samen und Wurzeln kulinarisch und medizinisch genutzt werden können. Dieser Artikel gibt Auskunft über die Ernte, Verwendung und Haltbarmachung der verschiedenen Pflanzenteile.

Die Ernte von Liebstöckelblättern: Zeitpunkt und Technik

Die Blätter des Liebstöckels können während der gesamten Wachstumsphase von Frühjahr bis Herbst geerntet werden. Der ideale Zeitpunkt für eine besonders aromatische Ernte liegt vor der Blütezeit, im Mai oder Juni. Das Aroma ist zu dieser Zeit am intensivsten, da die Pflanzen ihre Energie noch nicht in die Blütenbildung gesteckt haben.

Ernten Sie die Blätter an einem trockenen Vormittag, sobald der Tau getrocknet ist. Nutzen Sie eine scharfe Schere, um die Blätter in einem 45-Grad-Winkel nahe dem Stielansatz abzuschneiden. Regelmäßiges Ernten fördert das Wachstum neuer Triebe. Schneiden Sie jedoch nie mehr als ein Drittel der Pflanze ab, um das Wachstum nicht zu beeinträchtigen.

Die Samenernte: Zeitpunkt und Vorgehen

Die Samen des Liebstöckels werden geerntet, wenn sie im Spätsommer braun werden. Der optimale Zeitpunkt für die Ernte liegt in den frühen Morgenstunden, wenn die Luft noch feucht ist, wodurch die Samen leichter zu handhaben sind. Trocknen Sie die geernteten Samen gründlich, um Schimmelbildung zu verhindern, und bewahren Sie sie in einem luftdichten Behälter an einem kühlen, dunklen Ort auf.

Die Wurzelernte: Zeitpunkt und Methode

Ab dem dritten Standjahr können auch die Wurzeln des Liebstöckels geerntet werden. Die beste Zeit dafür ist der Spätherbst, nachdem die oberirdischen Pflanzenteile abgestorben sind. Gehen Sie dabei folgendermaßen vor:

  1. Graben Sie die Wurzeln mit einem Spaten vorsichtig aus.
  2. Reinigen Sie die Wurzeln gründlich.
  3. Schälen und zerkleinern Sie die gereinigten Wurzeln.

Die Wurzeln können in der Küche verwendet oder getrocknet und als Heilmittel eingesetzt werden.

Die Verwendung von Liebstöckelblättern: Frische und getrocknete Aromen

Frisch geerntete Liebstöckelblätter sollten sofort verarbeitet werden, um ihr Aroma zu bewahren

Die Verwendung von Liebstöckelblättern: Frische und getrocknete Aromen

Frisch geerntete Liebstöckelblätter behalten ihr volles Aroma am besten, wenn sie unmittelbar verarbeitet werden. Sie können Suppen, Eintöpfen, Salaten und Soßen eine intensive Würze verleihen. Verwenden Sie die Blätter sparsam aufgrund ihres kräftigen Geschmacks. Junge Triebe und Blattstiele eignen sich auch blanchiert als Gemüse.

Getrocknete Liebstöckelblätter sind eine praktische Möglichkeit, das Aroma des Krauts zu bewahren. Trocknen Sie die Blätter an einem warmen, dunklen Ort und bewahren Sie sie anschließend in einem luftdichten Behälter auf. Sie eignen sich sowohl zum Würzen von Gerichten als auch für die Zubereitung eines wohltuenden Tees.

Die Verwendung von Liebstöckelsamen: Würze und Heilmittel

Die getrockneten Samen des Liebstöckels können gemörsert und als Gewürz verwendet werden. Sie bereichern Brot- und Gebäckteige, Salate, Dressings und Reisgerichte mit einer feinen Sellerienote. Ein Tee aus den Samen wirkt verdauungsfördernd, harntreibend und kann bei Blasenentzündungen hilfreich sein.

Die Verwendung von Liebstöckelwurzeln: Kulinarik & Medizin

Frische Liebstöckelwurzeln können Suppen, Eintöpfen und Pürees eine erdige, leicht bittere Note verleihen. Getrocknete Wurzeln finden traditionell in der Naturheilkunde Anwendung. Ein Tee aus getrockneten Wurzeln wirkt harntreibend, entzündungshemmend und verdauungsfördernd. Er kann zur Linderung von Verdauungsbeschwerden, Harnwegsinfektionen und Menstruationsbeschwerden beitragen.

Liebstöckel haltbar machen: Trocknen und Einfrieren

Getrockneter und eingefrorener Liebstöckel behält sein Aroma und wertvolle Inhaltsstoffe lange

Liebstöckel haltbar machen: Trocknen und Einfrieren

Um das Aroma und die wertvollen Inhaltsstoffe des Liebstöckels zu konservieren, bieten sich verschiedene Methoden an:

  • Trocknen: Binden Sie mehrere Triebe zu Bündeln zusammen und hängen Sie diese an einem trockenen, mäßig warmen und lichtgeschützten Ort auf. Alternativ können die Triebe im Backofen oder Dörrautomaten bei niedriger Temperatur getrocknet werden. Auch die Samen und Wurzeln können auf diese Weise haltbar gemacht werden. Bewahren Sie den getrockneten Liebstöckel in einem luftdichten Behälter an einem dunklen und trockenen Ort auf.
  • Einfrieren: Frisch geerntete Liebstöckelblätter oder -triebe können in einem luftdichten Behälter oder Beutel eingefroren werden. So bleiben Aroma und Inhaltsstoffe bis zu einem Jahr erhalten. Der eingefrorene Liebstöckel kann direkt in Gerichten verwendet werden, ohne ihn vorher aufzutauen, um Matschigkeit zu vermeiden.
Bilder: maunzel / iStockphoto