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Lehm finden: Wo gibt es lehmhaltige Böden in Deutschland?

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Lehm setzt sich aus Sand und Ton zusammen. Das Substrat ist durch natürliche Verwitterung von Urgestein entstanden. Durch Gletscherbewegungen wurden Steine abgeschliffen. Im Garten hat ein sandiger Lehmboden wertvolle Eigenschaften.

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Lehm ist bei uns zulande oft im Boden zu finden
AUF EINEN BLICK
Wo kann ich Lehm finden?
Um Lehm zu finden, sollten Sie in Deutschland das Alpenvorland, die Magdeburger Börde oder das Urstromtal der Elbe besuchen, da diese Gebiete reich an Lehmböden sind. Ideal wäre es, den Lehmgehalt Ihres Gartenbodens durch einen Test nach einem Regenereignis zu bestimmen – gering versickernde Pfützen deuten auf lehmigen Boden hin.

Lehmvorkommen in Deutschland

Lehmhaltige Böden sind in ganz Mitteleuropa zu finden. Sie sind typisch für ehemalige Urstromtäler und Endzonen von Gletschern der Eiszeit. In Deutschland gibt es kaum Regionen ohne Lehm. Im Alpenvorland, der Magdeburger Börde oder dem Urstromtal der Elbe dominiert Lehmboden. Zu den Gebieten mit den geringsten Lehmanteilen im Untergrund zählen die Mittelgebirge sowie Mittelrhein und Randzonen der Alpen. In den Heiden sind die Böden sehr locker und sandhaltig. Sie weisen verschwindend geringe Lehmkonzentrationen auf.

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Bodentest auf Lehmgehalt

Warten Sie bis zum nächsten Regen, um den Bodentyp zu bestimmen. Wenn sich Pfützen auf der Oberfläche bilden, die über lange Zeit nicht versickern, handelt es sich um einen lehmhaltigen Boden. Das Material hat eine verdichtete Struktur und lässt kaum Wasser durch. Sie können etwas Gartenerde im feuchten Zustand mit der Handfläche formen, um die Bodenart zu bestimmen:

  • Lehm: lässt sich zu einer glatten und klebrigen Wurst formen
  • Schluff: glatte Wurst, deren Enden sich nicht verbinden lassen
  • Sand: zerfällt beim Versuch des Formens in Krümel

Lehm kaufen

Kiesgruben sind die ersten Ansprechpartner für naturbelassenen Lehm. Sie bieten den Aushub im Durchschnitt für rund zehn Euro pro Tonne anbieten. Die Kosten variieren je nach Region. Baulehm gibt es beim Naturbauhof.

Grubenlehm

Zu diesem Rohstoff zählt Lehmboden, der aus der Grube entnommen und nicht aufbereitet wurde. In dieser Form findet das Substrat Verwendung als Grundstoff für Lehmbautechniken oder in der Herstellung von Lehmbauprodukten. Es fällt als Nebenprodukten in Kiesgruben an.

Baulehm

Aufbereiteter und von Steinen befreiter Grubenlehm wird als Baulehm bezeichnet. Dieser kann direkt zum Bauen oder im Garten verwendet werden. In dieser Form wird das Material erdfeucht in Big Bags gefüllt, die je nach Hersteller zwischen 500 und 1.000 Kilogramm beinhalten. Lehmpulver wurde zusätzlich gesiebt, getrocknet und gemahlen. Es ist in Großpackungen oder 25-Kilo-Säcken erhältlich und kann wie Kalk oder Zement verwendet werden.

Bilder: yanin kongurai / Shutterstock