Korkenzieherweide

Korkenzieherweide umpflanzen: So gelingt der Standortwechsel

Die Korkenzieherweide besticht durch ihre außergewöhnlich gewundenen Zweige und ihren robusten Charakter. Dieser Artikel liefert eine umfassende Anleitung zum Umpflanzen, Pflegen und Schneiden von Korkenzieherweiden und beleuchtet ihre besonderen Eigenschaften.

Zeitpunkt des Umpflanzens

Die optimale Zeit, eine Korkenzieherweide umzupflanzen, liegt zwischen Oktober und November oder im Frühjahr, bevor die Sommerwärme einsetzt. In diesen Phasen hat die Pflanze keine Blätter und ist weniger extremen Witterungsbedingungen ausgesetzt.

Wählen Sie einen frostfreien Tag mit bedecktem Himmel, um die Belastung für die Pflanze zu minimieren. Stellen Sie sicher, dass der Boden nicht gefroren ist und sich tiefgründig aufgetaut hat.

Pflanzen bis zu einem Alter von etwa fünf Jahren lassen sich besser verpflanzen, da ältere Exemplare ein höheres Ausfallrisiko und mehr Stress beim Umzug haben. Umpflanzen Sie rechtzeitig, bevor neue Triebe erscheinen.

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Vorbereitende Maßnahmen

Bevor Sie die Korkenzieherweide ausgraben, sollten Sie einige Vorbereitungen treffen, um den Umpflanzvorgang so schonend wie möglich zu gestalten:

  1. Rückschnitt: Schneiden Sie die Weide etwa um ein Drittel zurück, um die Verdunstungsfläche zu reduzieren und den Verlust an Wurzelmasse zu kompensieren.
  2. Wurzelabstechen: Stechen Sie die Wurzeln rundum ab. Der Durchmesser sollte etwa zwei Drittel der Wuchshöhe der Pflanze betragen.
  3. Wurzelballen lockern: Lockern Sie den Wurzelballen vorsichtig mit einer Grabegabel (48,00€ bei Amazon*), um ihn leichter heben zu können.
  4. Astwerk zusammenbinden: Binden Sie das Astwerk mit einem Seil zusammen, um den Umgang mit dem Busch zu erleichtern und die Zweige vor Beschädigungen zu schützen.
  5. Schutz des Wurzelballens: Wickeln Sie den Wurzelballen in Sackleinen, besonders wenn ein längerer Transport bevorsteht. Dies schützt die Wurzeln vor dem Austrocknen.

Vorbereitung des neuen Standortes

Der neue Standort muss gründlich vorbereitet werden. Heben Sie eine Pflanzgrube aus, die etwa doppelt so groß ist wie der Wurzelballen der Weide. Lockern Sie den Boden am Grund der Grube, um die Durchlässigkeit zu erhöhen und Staunässe zu vermeiden. Mischen Sie den Aushub mit ungefähr einem Drittel Kompost und einer Handvoll Hornspäne, um die Bodenstruktur und die Nährstoffversorgung zu verbessern.

Setzen Sie die Korkenzieherweide nicht tiefer in den Boden als zuvor. Ein Stützpfahl gibt dem jungen Gehölz Halt und schützt es vor Windwurf. Treten Sie die Erde gut fest und wässern großzügig, um den Bodenkontakt zu verbessern. Ein Gießrand um die Pflanzstelle hilft, das Wasser gezielt zu den Wurzeln zu führen.

Einpflanzen der Korkenzieherweide

Setzen Sie die Korkenzieherweide vorsichtig in die vorbereitete Pflanzgrube. Achten Sie darauf, dass die Pflanze nicht tiefer eingesetzt wird als am vorherigen Standort. Stabilisieren Sie die Pflanze mit einem Holzpfahl, der vor dem Einsetzen eingeschlagen wird. Treten Sie die Erde um die Pflanze fest, um Luftlöcher zu vermeiden und einen guten Bodenkontakt zu gewährleisten. Wässern Sie die Weide anschließend großzügig. Ein Gießrand erleichtert die Bewässerung in den ersten Wochen nach dem Einpflanzen.

Stabilisierung und Schutz

Um die umgepflanzte Korkenzieherweide zu schützen, sind einige Maßnahmen erforderlich:

  1. Stützpfahl setzen: Schlagen Sie vor dem Positionieren der Weide einen stabilen Holzpfahl in die Pflanzgrube, ohne den Wurzelballen zu beschädigen. Binden Sie den Hauptstamm locker, aber sicher, an diesen Pfahl.
  2. Wurzelsperre installieren: Um das aggressive Wurzelwachstum unter Kontrolle zu halten, empfiehlt sich eine Wurzelsperre.
  3. Schutz vor Frost: Schützen Sie junge und neu gepflanzte Weiden besonders in den ersten drei Jahren mit einer Schicht aus Laub, Reisig oder Bastmatten.

Rückschnitt nach dem Umpflanzen

Nach dem Umpflanzen ist ein gezielter Rückschnitt wichtig, um das Gleichgewicht zwischen Wurzeln und oberirdischer Biomasse wiederherzustellen:

  1. Abgestorbene und kranke Äste entfernen: Entfernen Sie alle abgestorbenen, beschädigten oder kranken Zweige vollständig.
  2. Krone auslichten: Entfernen Sie etwa ein Drittel der ältesten und schwächsten Triebe nahe am Hauptstamm oder Boden.
  3. Verjüngungsschnitt bei älteren Pflanzen: Kürzen Sie alle Triebe auf eine Handbreit über dem Boden, um neuen, kräftigen Austrieb zu fördern und die Korkenzieherweide zu vermehren.

Führen Sie den Rückschnitt bevorzugt an einem frostfreien Tag im zeitigen Frühjahr durch.

Besondere Merkmale der Korkenzieherweide

Die Korkenzieherweide (Salix matsudana ‚Tortuosa‘) besticht durch ihre markant verdrehten und spiralförmig gewundenen Zweige, die durch eine genetische Mutation entstehen. Die lanzettlichen, hellgrünen Blätter verfärben sich im Herbst in leuchtende Gelb- und Goldtöne. Im Frühjahr bildet sie männliche und weibliche Blüten in Form von Kätzchen.

Standort und Bodenverhältnisse

Wählen Sie einen sonnigen bis leicht halbschattigen Standort ohne Gebäudestrukturen und Versorgungsleitungen in der Nähe. Die Pflanze ist anpassungsfähig und gedeiht auf verschiedenen Bodenarten, solange diese gut durchlässig sind. Ein nährstoffreicher, humoser Boden, der im Sommer Feuchtigkeit speichert, ist besonders vorteilhaft.

Pflege

Nachdem Ihre Korkenzieherweide eingewurzelt ist, erfordert sie minimalen Pflegeaufwand:

Bewässerung

  • Gründlich wässern, besonders in den ersten Wochen nach dem Umpflanzen und während längerer Trockenperioden.
  • Kübelpflanzen regelmäßig gießen, damit die Erde leicht feucht bleibt.

Düngung und Mulchen

  • Einmalige Gabe von Kompost oder organischem Dünger im Frühjahr.
  • Mulchschicht aus Laub oder Rasenschnitt im Herbst schützt vor Frost und Trockenheit.

Winterschutz

Bedecken Sie junge Weiden und Kübelpflanzen im Winter mit Laub oder Reisig.

Umtopfen

Kübelpflanzen im Sommer umtopfen, wenn die Wurzeln sichtbar sind. Wählen Sie ein größeres Gefäß.

Schnitt

Für die Vitalität und Form der Korkenzieherweide ist ein regelmäßiger Schnitt notwendig:

Vorgehen beim Schnitt

  • Entfernen Sie die ältesten Haupttriebe alle zwei Jahre knapp über dem Boden.
  • Entfernen Sie abgestorbene, kranke oder beschädigte Triebe vollständig.
  • Schneiden Sie kreuzende Triebe und lichten Sie die Krone aus, indem Sie ein Drittel der ältesten Triebe nahe am Hauptstamm schneiden.

Besondere Hinweise für Kübelpflanzen

Auch Korkenzieherweiden in Kübeln benötigen regelmäßige Schnitte im Frühjahr. Kürzen Sie bei Bedarf den Wurzelballen und wechseln Sie das Substrat, um das Wachstum zu fördern.

Verwendung

Die außergewöhnlichen, spiralförmigen Zweige der Korkenzieherweide sind in der Floristik geschätzt. Aufgrund ihres schnellen Wachstums eignet sie sich eher für größere Gärten, wo sie als markanter Blickfang dient. Eine geeignete Alternative für kleinere Gärten ist die kompakter wachsende Korkenzieherhasel (Corylus avellana ‚Contorta‘), die ebenfalls dekorative, verdrehte Äste bietet.

Bilder: Terry Wilson / iStockphoto