Kletterrosen

Kletterrosen überwintern: Wichtige Schutzmaßnahmen erklärt

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Kletterrosen benötigen einen guten Winterschutz, um unbeschadet durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Dieser Artikel erklärt, wie Sie Ihre Kletterrosen optimal auf den Winter vorbereiten und welche Schutzmaßnahmen je nach Standort notwendig sind.

Kletterrosen im Winter
Den meisten Kletterrosensorten macht Frost nichts aus

Warum ist Winterschutz für Kletterrosen notwendig?

Kletterrosen benötigen einen umfassenden Winterschutz, um ihre Widerstandskraft gegen harsche Winterbedingungen zu stärken. Obwohl viele Sorten als winterhart gelten, können sie extremen Frost, starke Winde und Temperaturschwankungen nicht ohne zusätzlichen Schutz überstehen. Besonders gefährlich sind wiederholte Wechsel zwischen Frost und Tauwetter, weil diese die Pflanzenzellen schädigen können. Auch starke Wintersonne kann durch Trockenstress und vorzeitiges Austreiben negativen Einfluss haben. Ohne geeigneten Schutz können die Triebe austrocknen oder sogar absterben. Daher ist es essenziell, sowohl die Triebe als auch die Wurzeln und die empfindliche Veredlungsstelle vor Kälte und Wind zu schützen. Solche Maßnahmen helfen, die Rosen gesund zu halten und im nächsten Frühjahr kräftig auszutreiben.

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Vorbereitungen für die Überwinterung

Bevor Sie mit dem eigentlichen Winterschutz beginnen, sind einige vorbereitende Maßnahmen notwendig, um Ihre Kletterrosen optimal auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten.

Gießverhalten anpassen

Stellen Sie das Gießen Ihrer Kletterrosen ab Ende Oktober ein. Dadurch verhindern Sie, dass die Pflanzen übermäßig viel Wasser aufnehmen, was sie anfälliger für Frostschäden machen könnte. Gießen Sie nur an frostfreien Tagen, um Kahlfrost vorzubeugen, jedoch keinesfalls mit angewärmtem Wasser.

Abgefallenes Laub entfernen

Entfernen Sie sämtliches abgefallenes Laub rund um Ihre Kletterrosen. Dies verhindert, dass Schädlinge und Krankheitserreger die kalte Jahreszeit überdauern und im nächsten Frühjahr die Pflanzen befallen.

Kali-Düngung im Spätsommer

Ab Mitte August können Sie eine gezielte Düngung mit Kalium (z.B. Patentkali) vornehmen. Kalium stärkt die Zellwände der Pflanzen und erhöht ihre Frostresistenz. Eine Düngung mit Stickstoff sollten Sie hingegen ab Ende Juli einstellen, um weiche Triebe zu vermeiden, die besonders frostempfindlich sind.

Abdeckung der Wurzeln

Bedecken Sie den Wurzelbereich Ihrer Kletterrosen mit einer dicken Schicht Mulch, Laub oder Kompost. Dies schützt die Wurzeln vor Frost und reduziert das Risiko von Frosttrocknis. Verwenden Sie keine Plastikfolien, da diese zu Feuchtigkeitsansammlungen und Fäulnis führen können.

Bindung der Triebe

Binden Sie die Triebe Ihrer Kletterrosen locker zusammen, um sie vor Windbruch zu schützen. Dies erleichtert auch das spätere Einwickeln mit schützenden Materialien wie Jute oder Vlies. Achten Sie darauf, keine scharfen Bindematerialien zu verwenden, die die Triebe beschädigen könnten.

Winterschutzmaßnahmen für Kletterrosen

Kletterrosen benötigen besondere Winterschutzmaßnahmen, um unbeschadet durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Insbesondere sollten Sie Augenmerk auf die empfindlichen Pflanzenteile wie Triebe, die Veredelungsstelle und die Wurzeln legen. Hier sind einige bewährte Methoden, um Ihre Kletterrosen optimal zu schützen:

Schutz der Triebe

Die Triebe der Kletterrosen sind frostempfindlich und sollten daher ausreichend geschützt werden. Verwenden Sie Sackleinen, Matten aus Schilfrohr oder robuste Weidengeflechte, um die Triebe vollständig zu bedecken. Tannenzweige und Fichtenzweige, die schichtweise an den Pflanzen angebracht sind, bieten ebenfalls wertvollen Schutz vor Wind und Sonnenstrahlen und mildern die negativen Effekte wechselnder Temperaturen ab.

Schutz der Veredelungsstelle

Die Veredelungsstelle ist besonders frostempfindlich und verlangt sorgfältige Pflege. Häufeln Sie eine mindestens 20 cm dicke Schicht Erde oder Kompost über der Veredelungsstelle an und decken Sie diese zusätzlich mit Tannenzweigen oder Nadelreisig ab. Diese Maßnahmen bieten einen effektiven Schutz gegen Frost.

Schutz der Wurzeln

Schützen Sie die Wurzeln Ihrer Kletterrosen, indem Sie den Wurzelbereich mit einer dicken Schicht Laub, Rindenmulch oder ähnlichen Materialien bedecken. Wenn Sie Kletterrosen im Kübel kultivieren, stellen Sie die Pflanzgefäße auf eine Styroporplatte und wickeln den Topf mit isolierenden Materialien wie Jute oder Vlies ein.

Allgemeine Tipps

An windigen Standorten sollten Sie zusätzliche Schutzmaßnahmen wie das Anbringen von Windschutzelementen in Betracht ziehen. Kontrollieren Sie den Winterschutz gelegentlich auf mögliche Schäden durch Schnee oder Tiere und bessern Sie bei Bedarf nach.

Winterschutz für Kletterrosen am Spalier

Kletterrosen an einem Spalier sind besonders anfällig für Wintereinflüsse, da sie oft exponiert stehen. Um die Triebe effektiv vor Frost und Wind zu schützen, sollten Sie diese Maßnahmen ergreifen:

1. Schutz vor starkem Wind:

  • Insbesondere bei Metallspalieren sollten Sie zusätzliche Befestigungen wie Kabelbinder oder robuste Schnüre verwenden, um die schützenden Materialien sicher zu fixieren und ein Verrutschen zu verhindern.

2. Schilfmatten oder Weidenmatten:

  • Befestigen Sie diese Matten an den unteren zwei Metern des Spaliers, um eine zusätzliche Isolationsschicht gegen Frost und Wind zu bieten. Gleichzeitig schützen Sie auch vor direkter Sonneneinstrahlung, die zur Austrocknung führen könnte.

3. Verwendung von Tannenzweigen und Fichtenzweigen:

  • Binden Sie die Zweige schuppenartig an die Triebe der Kletterrosen. Dies schafft eine natürliche Barriere gegen kalten Wind und minimiert Temperaturschwankungen, die durch Sonneneinstrahlung und Frost entstehen.

4. Jute oder Gartenvlies:

  • Wickeln Sie das Spalier und die daran wachsenden Triebe mit atmungsaktiven Materialien wie Jute oder Gartenvlies. Diese Materialien lassen Luft zirkulieren und verhindern Kondenswasseransammlungen, die zu Fäulnis führen könnten.

Winterschutz für Kletterrosen im Kübel

Kletterrosen, die im Kübel kultiviert werden, benötigen besonders sorgfältigen Winterschutz, da ihre Wurzeln stärker durchfriergefährdet sind als bei frei ausgepflanzten Exemplaren. Um Frostschäden zu vermeiden, sollten Sie folgende Maßnahmen beachten:

1. Gießen bei Kahlfrost:

  • Überprüfen Sie regelmäßig die Bodenfeuchtigkeit im Kübel. Gießen Sie an frostfreien Tagen, um Trockenstress zu vermeiden, der durch gefrorenen Boden und fehlende Schneedecke entstehen kann. Dabei sollte jedoch kein angewärmtes Wasser verwendet werden.

2. Standortwahl und Untergrund:

  • Stellen Sie den Kübel auf eine isolierende Unterlage wie Styroporplatten oder Holzblöcke, um ihn von unten zu schützen. Wichtig ist, dass Wasser weiterhin gut abfließen kann, um Staunässe zu vermeiden.

3. Lüftung berücksichtigen:

  • Achten Sie darauf, dass die verwendeten Schutzmaterialien atmungsaktiv sind, um Kondenswasserbildung zu verhindern, die zu Fäulnis führen könnte.

4. Isolation des Kübels:

  • Umschließen Sie den Kübel mit Schichten aus Jute, Noppenfolie oder Luftpolsterfolie. Diese Materialien bieten eine wirksame Isolation gegen Frost und verhindern schnelle Temperaturwechsel.

5. Schattierung:

  • Um Frostschäden durch intensive Wintersonne zu vermeiden, sollte der Kübel an einen schattigeren Platz gestellt werden. Alternativ können Sie die Pflanze und den Topf mit Tannenzweigen oder Vlies schattieren.

6. Wurzel- und Bodenschutz:

  • Bedecken Sie die Oberfläche des Kübels mit Materialien wie Laub, Kokosmatten oder Stroh. Eine 15-20 cm dicke Schicht aus Erde oder Kompost um den Wurzelbereich anzuhäufeln, kann ebenfalls helfen, die Wurzeln vor Frost zu schützen.

Entfernen des Winterschutzes im Frühjahr

Im Frühjahr, wenn die Forsythien blühen, was typischerweise zwischen März und April der Fall ist, ist der geeignete Zeitpunkt gekommen, um den Winterschutz Ihrer Kletterrosen zu entfernen. Beginnen Sie damit an einem bewölkten Tag, um die Pflanzen nicht abrupt der intensiven Sonne auszusetzen. Dies hilft den Rosen, sich schrittweise an die veränderten Bedingungen zu gewöhnen.

Starten Sie mit dem Entfernen von Materialien wie Vlies, Jute, Reisig oder Stroh. Arbeiten Sie dabei behutsam, um die Triebe und Knospen nicht zu beschädigen. Prüfen Sie zugleich die Pflanzen sorgfältig auf mögliche Frostschäden oder Krankheiten.

Achten Sie darauf, auch die angehäufelte Erde rund um die Veredelungsstelle wieder abzutragen. Diese Erde können Sie im Beet verteilen oder bei Bedarf zur Bodenverbesserung nutzen. Abschließend empfiehlt es sich, die Kletterrosen gründlich zu inspizieren und gegebenenfalls abgestorbene oder kranke Pflanzenteile zu entfernen. Dies fördert einen gesunden Austrieb und bereitet Ihre Kletterrosen optimal auf die kommende Wachstumsperiode vor.

Bilder: Nic_Ol / iStockphoto