Kirsche

Kirschbaum im Garten: Anbau, Pflege & Ernte 🍒

Der Kirschbaum ist ein beliebter Obstbaum, der nicht nur durch seine Schönheit, sondern auch durch seine schmackhaften Früchte besticht. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für den Anbau und die Pflege von Kirschbäumen im eigenen Garten.

Blüte

Die Kirschblüte ist für ihre Schönheit bekannt und erscheint meist im April bis Mai. Die weißen Blüten haben einen Durchmesser von etwa 2,5 bis 3,5 cm und stehen auf etwa 5 cm langen Stielen in Büscheln an vorjährigen Kurztrieben. Sie verströmen einen angenehmen Duft und werden stark von Insekten wie Bienen und Hummeln angeflogen. Kirschblüten bieten diesen Bestäubern wertvolle Nahrung und tragen somit zur ökologischen Vielfalt bei.

Einige charakteristische Merkmale der Kirschblüte sind:

  • Blütenfarbe: Weiß
  • Blütengröße: Etwa 2 bis 3 cm im Durchmesser
  • Blütenart: 2- bis 3-blütige Dolden
  • Bestäubung: Durch Bienen, Hummeln und Schwebfliegen

Die Blüten treiben meist gleichzeitig mit den Blättern aus und bieten einen ästhetischen Anblick und eine wichtige ökologische Funktion.

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Früchte

Die Früchte des Kirschbaums, oft Vogelkirsche genannt (Prunus avium), sind kleine, kugelförmige Steinfrüchte, die von rot bis schwarz glänzen und etwa einen Zentimeter dick werden. Sie besitzen einen glatten Steinkern und schmecken bittersüß und aromatisch. Es gibt eine Vielzahl von Kirschsorten, darunter Süßkirschen und Sauerkirschen, die sich in Geschmack und Reifezeit unterscheiden.

Frühreifende Kirschsorten sind:

  • Süßkirsche ‚Früheste der Mark‘
  • Süßkirsche ‚Kesterter Schwarze‘
  • Süßkirsche ‚Souvenir de Charmes‘
  • Süßkirsche ‚Zum Felde frühe Schwarze‘

Spätreifende Sorten, die im August geerntet werden können, sind:

Kirschen sind nicht nur bei Menschen beliebt, sondern auch bei Vögeln wie Drosseln, die die Samen verbreiten. Die Früchte können frisch verzehrt oder zu Marmeladen, Säften oder Desserts verarbeitet werden.

Welcher Standort ist geeignet?

Kirschbäume bevorzugen einen vollsonnigen Standort, idealerweise in Südlage, um eine ertragreiche Ernte zu gewährleisten. Ein geeigneter Standort schützt zudem vor Ernteausfällen durch schlechte Wetterbedingungen. Ein halbschattiger Standort wird weniger empfohlen, kann aber toleriert werden.

Der Boden sollte folgende Eigenschaften aufweisen:

  • Humusreich und nährstoffreich: Fördert das Wachstum.
  • Locker und durchlässig: Verhindert Staunässe und fördert eine gute Wurzelbelüftung.
  • Sandig-lehmig und kalkhaltig: Bietet eine optimale Balance zwischen Feuchtigkeit und Nährstoffaufnahme.

Vermeiden Sie Standorte, die spätfrostgefährdet sind, um die Blüten vor Schäden zu schützen. Eine luftige Lage verringert das Risiko von Krankheiten.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Kirschbäume haben spezifische Anforderungen an den Boden. Süßkirschbäume bevorzugen schwere, tiefgründige und lehmige Böden mit hohem Kalkgehalt, die gut durchlässig und nicht zu sauer sind. Sauerkirschen sind in ihrer Bodenwahl weniger anspruchsvoll, bevorzugen jedoch ebenfalls nährstoffreiche und ausreichend feuchte Erde.

Wichtige Bodeneigenschaften:

  • Nährstoffreich und humushaltig: Bietet die notwendigen Ressourcen für Wachstum und Fruchtbildung.
  • Durchlässig: Verhindert Staunässe.
  • Lockerer Boden: Unterstützt die Wurzelbelüftung.

Die Bodenbeschaffenheit ist entscheidend für das Wachstum und den Ertrag der Kirschbäume.

Kirschbaum pflegen

Regelmäßige Pflege ist essentiell für gesunde Kirschbäume und eine reiche Ernte. Ein jährlicher Rückschnitt sollte idealerweise nach der Ernte im September erfolgen, um das Wachstum zu kontrollieren und die Gesundheit des Baumes zu fördern.

Wichtige Pflegemaßnahmen:

  • Bewässerung: Junge Bäume regelmäßig gießen, ältere Bäume nur bei extremer Trockenheit.
  • Mulchen: Eine Schicht Kompost oder Mulch um den Stamm fördert die Feuchtigkeit im Boden.
  • Schutz vor Frost: Kalken Sie die Stämme im Winter, um sie vor Frostrissen zu schützen.
  • Düngung: Eine Gabe von Kompost im Frühjahr unterstützt das Wachstum.

Überprüfen Sie den Baum regelmäßig auf Anzeichen von Krankheiten oder Schädlingen und entfernen Sie abgestorbene oder kranke Äste sofort.

Pflanzung

Die ideale Pflanzzeit für Kirschbäume im Freiland liegt zwischen Oktober und April. Containergehölze können jedoch das ganze Jahr über gepflanzt werden. Im Frühjahr und Herbst ist das Pflanzen dennoch am günstigsten.

Folgende Schritte sind bei der Pflanzung zu beachten:

  1. Bereiten Sie ein Pflanzloch vor, das mindestens doppelt so groß und tief wie der Wurzelballen des Baumes ist.
  2. Nehmen Sie den Baum aus dem Topf und lockern Sie den Wurzelballen leicht auf.
  3. Stellen Sie den Kirschbaum in das Pflanzloch und richten Sie ihn gerade aus.
  4. Füllen Sie das Pflanzloch mit der ausgehobenen Erde auf und drücken Sie diese fest an.
  5. Gießen Sie den frisch gepflanzten Baum kräftig.

Berücksichtigen Sie den zukünftigen Platzbedarf, da ein ausgewachsener Kirschbaum mehrere Meter hoch und breit werden kann.

Kirschbaum richtig schneiden

Regelmäßiges Schneiden ist für Kirschbäume wichtig, um ihre Gesundheit und Ertragsleistung zu erhalten. Der Hauptschnitt sollte nach der Ernte im September durchgeführt werden.

Unterscheiden Sie beim Schneiden zwischen verschiedenen Kirschsorten:

  • Süßkirschen: Diese Sorten wachsen stark und sollten nur wenig geschnitten werden, um eine kompakte Krone zu erhalten.
  • Sauerkirschen: Diese benötigen einen stärkeren Rückschnitt, da sie nur am einjährigen Holz fruchten.
  • Strauchkirschen: Diese Sorten bleiben kompakt und benötigen nur gelegentliches Auslichten.

Nach dem Schnitt sind Wundbehandlung, Bewässerung und regelmäßige Kontrolle wichtig, um Infektionen zu vermeiden und die Gesundheit des Baumes zu fördern.

Sorten & Arten

Die Vielfalt der Kirschbaum-Sorten ist vielfältig und bietet für jeden Garten die passende Auswahl. Hier ein Überblick über beliebte Sorten:

Süßkirschen:

  • ‚Burlat‘: Rote Knorpelkirsche, reift im Mai oder Juni.
  • ‚Dönissens Gelbe Knorpelkirsche‘: Gelbe Früchte, Erntezeit im Juli oder August.
  • ‚Große Schwarze Knorpel‘: Schwarz-rote Früchte, Ernte ab Juli.

Duo-Kirschen:

  • ‚Napoleon & Regina‘: Zwei Sorten auf einem Stamm, bieten eine hohe Ernte.
  • ‚Sunburst & Kordia‘: Dunkelrote Früchte mit verschiedenen Reifezeiten.

Sauerkirschen:

‚Jade‘: Hohe Erträge und dunkelrote Früchte, widerstandsfähig gegen Spätfröste.

Säulenkirschen:

  • ‚Claudia‘: Dunkelrote, mittelgroße Früchte, ideal für kleinere Gärten.
  • ‚Helene‘: Herzförmige, dunkelrote Früchte, spätere Blüte zur Frostvermeidung.

Strauchkirschen:

  • ‚Carmine Jewel‘: Frühe Reife, dunkelrote Früchte, ideal zur Verarbeitung.
  • ‚Crimson Passion‘: Kompakter Wuchs, sehr süße Früchte.

Zierkirschen:

  • ‚Plena‘: Schneeweiße Blüten im April, wird bis zu zwölf Meter hoch.
  • ‚Landscape Bloom‘: Schmal kegelförmige Krone, hellgrüne Blätter und reinweiße Blüten.

Süßkirschen benötigen oft eine Befruchtersorte in der Nähe, Duo-Kirschen sind ideal, da sie sich gegenseitig befruchten.

Durch die Auswahl der passenden Sorte können Sie Ihren Garten optimal gestalten und eine reiche Ernte genießen.

Häufig gestellte Fragen

Welche Unterschiede gibt es zwischen Süß- und Sauerkirschen?

Süßkirschen und Sauerkirschen unterscheiden sich nicht nur im Geschmack, sondern auch in ihrer Pflege und Nutzung. Süßkirschen sind in der Regel größer und saftiger, haben ein süßes Aroma und werden oft frisch verzehrt. Sorten wie ‚Burlat‘ oder ‚Große Schwarze Knorpel‘ sind beliebt aufgrund ihres Geschmacks und ihrer frühen Reifezeit. Sauerkirschen wie ‚Morellenfeuer‘ oder ‚Safir‘ haben einen eher säuerlichen Geschmack und sind aufgrund ihres höheren Zuckergehalts besser für die Verarbeitung zu Marmelade oder Saft geeignet.

Wie kann ich sicherstellen, dass mein Kirschbaum erfolgreich bestäubt wird?

Die meisten Süßkirschen sind nicht selbstbestäubend und benötigen eine zweite Sorte in der Nähe, um Früchte zu tragen. Es ist daher ratsam, mindestens zwei verschiedene Sorten von Kirschbäumen zu pflanzen, die zur gleichen Zeit blühen, oder auf Duo-Kirschbäume zurückzugreifen. Beispiele für geeignete Pollenspender sind ‚Hedelfinger‘ oder ‚Van‘. Dies stellt sicher, dass Bienen eine optimale Bestäubung durchführen können.

Was sind Duo-Kirschbäume und welche Vorteile bieten sie?

Duo-Kirschbäume sind Bäume, bei denen zwei verschiedene Kirschsorten auf einem Stamm veredelt wurden. Dies hat den Vorteil, dass die beiden Sorten sich gegenseitig bestäuben und somit auch auf kleinem Raum ein hoher Ertrag gewährleistet ist. Ein Beispiel ist der Duo-Kirschbaum ‚Napoleon & Regina‘, der sowohl die Frühreife der einen Sorte als auch die Robustheit der anderen kombiniert.

Warum ist Veredelung für Zierkirschen wichtig?

Die meisten Zierkirschen, insbesondere japanische Sorten, werden durch Veredelung vermehrt, um sortentypische Eigenschaften beizubehalten. Die vegetative Vermehrung stellt sicher, dass die charakteristischen Blütenfarben und -formen nicht durch genetische Variationen verloren gehen, die bei der Vermehrung über Samen auftreten könnten. Dies ist entscheidend für die Erhaltung der besonderen ästhetischen Merkmale der Zierkirschen.

Bilder: Daniel Berkmann / stock.adobe.com