Kannenpflanze

Kannenpflanze überwintern: So gelingt es Ihnen problemlos

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Kannenpflanzen benötigen auch im Winter spezielle Pflege, um gesund zu bleiben. Dieser Artikel erklärt die wichtigsten Aspekte der Überwinterung, von Standort und Luftfeuchtigkeit bis hin zum Gießen und Düngen.

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Welche Bedingungen die Kannenpflanze zur Winterzeit benötigt, hängt von der Art dieser ab

Licht & Standort

Für die optimale Überwinterung Ihrer Kannenpflanze ist ein heller, aber nicht vollsonniger Standort entscheidend. Platzieren Sie die Pflanze in der Nähe eines Fensters, wo sie ausreichend Licht erhält, ohne direkt der intensiven Mittagssonne ausgesetzt zu sein. Ein Fenster in Richtung Osten oder Westen ist ideal, da die direkte Sonneneinstrahlung vermieden wird, die die empfindlichen Blätter und Kannen schädigen könnte.

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In den Wintermonaten reicht das natürliche Licht oft nicht aus, daher kann es sinnvoll sein, eine Pflanzenlampe zu verwenden. Platzieren Sie die Pflanzenlampe so, dass die Pflanze gleichmäßig beleuchtet wird, und lassen Sie sie täglich etwa 10-12 Stunden lang eingeschaltet. Vermeiden Sie, die Lichtquelle zu dicht an der Pflanze zu platzieren, um Verbrennungen zu verhindern.

Vermeiden Sie Zugluft, da sie für Kannenpflanzen schädlich ist. Ein geschützter Standort mit konstanter Temperatur ist ideal. Hochland- und Tieflandarten haben unterschiedliche Temperaturbedürfnisse: Hochlandarten bevorzugen nächtliche Temperaturen von 10-16 Grad Celsius, während Tieflandarten konstante Temperaturen von 20-30 Grad Celsius benötigen. Durch die Beachtung dieser Bedürfnisse sichern Sie das Winterüberleben der verschiedenen Kannenpflanzenarten.

Luftfeuchtigkeit

Die Luftfeuchtigkeit spielt eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden Ihrer Kannenpflanze. Idealerweise liegt sie zwischen 60 und 80 %. Einige Arten benötigen sogar eine Luftfeuchtigkeit von bis zu 90 %, um optimal zu gedeihen. In beheizten Räumen kann die Luft im Winter jedoch sehr trocken sein, daher ist es wichtig, die Umgebung Ihrer Kannenpflanze feucht zu halten.

Zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit können folgende Maßnahmen hilfreich sein:

  • Blähton-Untersetzer: Stellen Sie die Pflanze auf einen mit Blähton gefüllten Untersetzer und gießen Sie regelmäßig Wasser hinein. Durch die Verdunstung erhöht sich die Luftfeuchtigkeit.
  • Luftbefeuchter: Verwenden Sie einen Luftbefeuchter zur Aufrechterhaltung einer konstant hohen Luftfeuchtigkeit.
  • Terrarium: Platzieren Sie die Pflanze in einem Terrarium. Geschlossene Umgebungen helfen, eine hohe Luftfeuchtigkeit zu halten.
  • Regelmäßiges Besprühen: Besprühen Sie die Pflanze regelmäßig mit kalkfreiem Wasser, idealerweise mehrmals täglich während besonders trockener Perioden.

Vermeiden Sie direkte Nähe zu Heizkörpern, um die trockene Luft zusätzlich zu vermeiden. Diese Maßnahmen stellen sicher, dass Ihre Kannenpflanze auch in trockenen Wintermonaten gut versorgt bleibt.

Gießen

Auch im Winter benötigt die Kannenpflanze eine angemessene Wasserversorgung, jedoch mit einigen Anpassungen:

  • Verminderte Wassergaben: Gießen Sie im Winter weniger häufig, lassen Sie das Substrat jedoch niemals vollständig austrocknen.
  • Kalkfreies Wasser: Verwenden Sie Regenwasser oder destilliertes Wasser, da kalkhaltiges Wasser die Pflanze schädigen kann.
  • Gießen von unten: Stellen Sie einen Untersetzer unter den Topf und füllen Sie diesen mit Wasser, sodass die Pflanze das benötigte Wasser selbst aufnehmen kann. Achten Sie darauf, dass das Wasser im Untersetzer nicht dauerhaft stehen bleibt.
  • Feuchtes Substrat: Das Substrat sollte stets leicht feucht sein, aber nicht nass. Lassen Sie es zwischen den Wassergaben ein wenig antrocknen.
  • Anzeichen von Wassermangel: Beobachten Sie die Pflanze regelmäßig. Welkende Kannen oder schlaffe Blätter weisen auf Wassermangel hin.

Diese Maßnahmen verhindern Probleme mit Staunässe oder Wassermangel und sorgen dafür, dass Ihre Kannenpflanze gut durch den Winter kommt.

Düngen

Kannenpflanzen haben einen sehr geringen Nährstoffbedarf und beziehen die benötigten Nährstoffe primär aus ihrem Substrat und durch den Fang von Insekten. Im Winter sollten Sie auf das Düngen der Kannenpflanze komplett verzichten. Die Pflanze befindet sich in einer Ruhephase, und überschüssige Nährstoffe könnten ihr schaden.

Während der Wachstumsperiode im Frühjahr und Sommer kann bei Bedarf sparsam gedüngt werden:

  • Häufigkeit: Düngen Sie maximal zwei- bis dreimal pro Wachstumsperiode.
  • Düngerwahl: Verwenden Sie einen stark verdünnten Flüssigdünger, der dem Gießwasser beigefügt wird.

Grundsätzlich kommt die Kannenpflanze jedoch besser ohne zusätzliche Düngergaben aus, da zu viele Nährstoffe ihre typische Wachstumsform und Funktion stören könnten.

Temperatur

Die optimalen Überwinterungsbedingungen für Ihre Kannenpflanze hängen stark von der spezifischen Art ab, die Sie besitzen:

  • Tieflandarten: Diese Kannenpflanzen bevorzugen ganzjährig konstante Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad Celsius.
  • Hochlandarten: Diese Kannenpflanzen benötigen nächtliche Abkühlungen auf 10 bis 16 Grad Celsius und tagsüber Temperaturen von etwa 20 bis 25 Grad Celsius.

Für Hybriden, die häufig in Zimmerkultur vorkommen, sind keine speziellen Überwinterungstemperaturen erforderlich. Unabhängig von der Art sollte die Pflanze nicht Frost ausgesetzt werden, und starke Temperaturschwankungen sollten vermieden werden. Ein konstant temperierter Raum ohne Zugluft ist ideal.

Weitere Tipps

Entfernen Sie regelmäßig vertrocknete Kannen und Blätter, um Schimmelbildung zu vermeiden und die Energie der Pflanze auf das Wachstum neuer Triebe zu konzentrieren.

Falls ein Rückschnitt nötig ist, führen Sie diesen im Frühjahr durch. Dies fördert das Wachstum frischer Triebe und sorgt für eine buschige Form. Verwenden Sie stets saubere und scharfe Werkzeuge, um die Pflanze nicht zu verletzen.

Untersuchen Sie die Blätter und Stängel regelmäßig auf Schädlingsbefall wie Blattläuse oder Spinnmilben. Bei einem Befall ergreifen Sie schnell geeignete Maßnahmen, um die Schädlinge zu bekämpfen.

Umtopfen sollten Sie nur im Frühjahr oder Sommer während der Wachstumsphase durchführen. Warten Sie, bis die Pflanze wieder aktiv wächst, um den Stress des Umtopfens besser zu verkraften. Verwenden Sie ein größeres Gefäß und belassen Sie das alte Substrat an den Wurzeln, um die Pflanze nicht zusätzlich zu belasten.

Bilder: tang90246 / iStockphoto