Kannenpflanze

Wie oft sollte man Kannenpflanzen gießen? Anleitung & Tipps

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Die Wahl des richtigen Wassers und einer geeigneten Gießtechnik sind entscheidend für das Wohlbefinden Ihrer Kannenpflanze. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Wasserqualität, Gießmethoden und Anzeichen für eine falsche Wasserversorgung, um Ihre Kannenpflanze optimal zu pflegen.

Nepenthes gießen
Die Kannenpflanze braucht regenwaldähnliche Bedingungen

Bedeutung der Wasserqualität

Kannenpflanzen (Nepenthes) sind äußerst empfindlich gegenüber Mineralien und Chemikalien im Wasser. Verwenden Sie daher stets kalkfreies Wasser. Idealerweise eignet sich Regenwasser, das in Behältern gesammelt werden kann. Alternativ können Sie destilliertes oder demineralisiertes Wasser aus dem Handel nutzen. Leitungswasser ist meist ungeeignet, da es oft zu kalkhaltig ist und Schäden an den Pflanzen verursachen kann.

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Für die Bewässerung im Haus empfiehlt es sich, kalkfreies Wasser sowohl zum Gießen als auch zum Besprühen der Pflanzen zu verwenden, um die notwendige hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Sollten Sie entkalktes Leitungswasser verwenden, stellen Sie sicher, dass dieses durch einen geeigneten Filter vollständig entkalkt wurde.

Zusammengefasst:

  • Nutzen Sie idealerweise Regenwasser zum Gießen.
  • Alternativ eignen sich destilliertes oder demineralisiertes Wasser.
  • Vermeiden Sie kalkhaltiges Leitungswasser, falls nicht vollständig entkalkt.

Gießmethoden und -häufigkeit

Die richtige Bewässerung ist essenziell für das Wohlbefinden Ihrer Kannenpflanze. Zwei Hauptmethoden haben sich bewährt: das Gießen von oben und das Gießen von unten.

  • Gießen von oben: Befeuchten Sie das Substrat vorsichtig mit kalkfreiem Wasser, vorzugsweise Regenwasser. Das Wasser sollte durch die Abflusslöcher abfließen können, um Staunässe zu vermeiden. Lassen Sie überschüssiges Wasser im Untersetzer maximal einen Tag stehen, um Wurzelfäulnis zu verhindern.
  • Gießen von unten: Stellen Sie den Pflanzentopf in einen mit Wasser gefüllten Untersetzer. Die Pflanze nimmt das Wasser durch die Abflusslöcher auf. Sobald das Substrat feucht ist, entfernen Sie das restliche Wasser aus dem Untersetzer, um Staunässe zu verhindern.

Die Häufigkeit des Gießens hängt von Umgebungstemperatur, Luftfeuchtigkeit und der Größe des Pflanzgefäßes ab. Das Substrat sollte stets leicht feucht, aber nie vollständig trocken oder dauerhaft nass sein. Bei höheren Temperaturen und niedrigerer Luftfeuchtigkeit, wie im Sommer oder durch Heizungsluft im Winter, müssen Sie die Kannenpflanze häufiger gießen. Achten Sie darauf, dass die Kannen nicht austrocknen.

Ein Indikator für den Wasserbedarf Ihrer Kannenpflanze sind ihre Blätter und Kannen. Wenn sie anfangen zu welken oder schlaff herunterhängen, ist dies ein Zeichen für Wassermangel. Passen Sie dann die Wassergaben an, um die Gesundheit der Pflanze sicherzustellen.

Anzeichen für Wassermangel und Staunässe

Kannenpflanzen zeigen deutliche Symptome bei zu wenig oder zu viel Wasser. Diese Signale sollten sorgfältig beobachtet werden, um die Gesundheit der Pflanzen zu gewährleisten.

Wassermangel:

  • Eingerollte Blätter: Blätter rollen sich ein, wenn die Pflanze durstig ist.
  • Schlappe Blätter und Kannen: Blätter und Kannen hängen schlaff herunter.
  • Vertrocknete Kannen: Kannen welken und vertrocknen, insbesondere bei zu wenig Wasser oder zu niedriger Luftfeuchtigkeit.
  • Kraftlose Pflanze: Die Pflanze wirkt insgesamt nicht vital.

Staunässe:

  • Braune, matschige Wurzeln: Wurzelfäule erkennbar an braunen und matschigen Wurzeln.
  • Ständig feuchter Boden: Die Erde im Topf bleibt dauerhaft feucht, was auf eine unzureichende Drainage hinweist.
  • Unangenehmer Geruch: Fäulnisgeruch aus dem Wurzelbereich.
  • Gelbe Blätter: Nährstoffmangel durch blockierte Nährstoffaufnahme.
  • Schimmelbildung: Schimmel auf der Erdoberfläche.

Überprüfen Sie regelmäßig den Wasserhaushalt der Kannenpflanze und achten Sie darauf, dass das Substrat immer leicht feucht, aber niemals nass ist, um Wurzelschäden zu verhindern.

Vermeidung von Staunässe

Um bei Kannenpflanzen Staunässe zu vermeiden, sind mehrere Maßnahmen notwendig:

  1. Geeignetes Pflanzsubstrat: Verwenden Sie wasserdurchlässiges und luftiges Substrat, z. B. eine Mischung aus Karnivorenerde, Torf, Perlit und Sand.
  2. Pflanzgefäße mit Abflusslöchern: Wählen Sie Töpfe mit großen Abflusslöchern, damit überschüssiges Wasser abfließen kann.
  3. Drainageschicht: Legen Sie am Boden des Pflanzgefäßes eine Drainageschicht aus grobem Material wie Blähton oder Kies an.
  4. Richtiges Gießverhalten: Achten Sie darauf, dass das Substrat gleichmäßig feucht, jedoch nicht durchnässt ist. Gießen Sie von unten und entfernen Sie überschüssiges Wasser aus dem Untersetzer.
  5. Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie den Feuchtigkeitsgehalt des Substrats und das Wasser im Untersetzer regelmäßig. Gießen Sie nur nach Bedarf.

Diese Praktiken stellen sicher, dass Ihre Kannenpflanze optimal mit Wasser versorgt wird, ohne dass Staunässe entsteht, die zu Wurzelfäule führen könnte.

Luftfeuchtigkeit und Kannenfüllung

Kannenpflanzen gedeihen bei hoher Luftfeuchtigkeit zwischen 60 und 90 Prozent, abhängig von Art und Sorte. In Wohnräumen kann die Luft oft zu trocken sein, besonders während der Heizperiode. Um Abhilfe zu schaffen, können Sie die Luftfeuchtigkeit erhöhen, indem Sie:

  • Regelmäßig besprühen: Verwenden Sie zimmerwarmes, kalkarmes Wasser, vorzugsweise Regenwasser.
  • Wasserschalen aufstellen: Stellen Sie Wasserschalen in die Nähe der Kannenpflanze, damit das Wasser verdunstet und die Luftfeuchtigkeit erhöht.
  • Einen Luftbefeuchter nutzen: Ein Luftbefeuchter kann besonders in der Heizperiode die benötigte Feuchtigkeit in der Luft sicherstellen.

Die Kannenpflanze bildet charakteristische Kannen, die Verdauungsflüssigkeit enthalten, um Insekten zu fangen und zu zersetzen. Während des Transports oder bei trockenen Bedingungen kann es vorkommen, dass die Kannen ihre Flüssigkeit verlieren. In solchen Fällen ist es ratsam, die Kannen etwa zu einem Drittel bis zur Hälfte mit kalkarmem Wasser aufzufüllen. Diese Maßnahme hilft, ein Austrocknen der Kannen zu verhindern und unterstützt die Pflanze bei der Verdauung.

Kontrollieren Sie die Kannen regelmäßig und füllen Sie sie nur nach Bedarf auf, um eine Verdünnung der Verdauungsenzyme zu vermeiden.

Bilder: nolamissesyou / iStockphoto