Japanische Weinbeere

Japanische Weinbeere schneiden: So geht’s richtig

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Die Japanische Weinbeere, auch Kiwibeere genannt, benötigt einen regelmäßigen Schnitt, um gesund und ertragreich zu bleiben. Dieser Artikel erklärt detailliert, wie Sie Ihre Pflanze fachgerecht schneiden, vermehren und pflegen.

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Japanische Weinbeeren werden meist am Spalier erzogen

Schnittzeitpunkt der Japanischen Weinbeere

Der optimale Zeitpunkt für den Schnitt der Japanischen Weinbeere variiert je nach Region. In milden Winterregionen empfiehlt es sich, den Schnitt direkt nach der letzten Ernte ab Ende September vorzunehmen, um Krankheiten und Schädlinge zu verhindern. In Gegenden mit strengen und langen Frostperioden sollten Sie jedoch bis zum zeitigen Frühjahr warten, um Frostschäden an den Trieben zu vermeiden.

Lesen Sie auch

Übersicht der Schnittzeiten nach Klimaregion

  • Milde Winterregionen: Spätherbst nach der letzten Ernte
  • Strenge Frostzonen: Spätes Winterende bis zeitiges Frühjahr

Der richtige Schnittzeitpunkt trägt zur Gesundheit und zum Ertrag der Pflanze bei, indem abgestorbene und fruchttragende Triebe entfernt werden, um Platz für neues Wachstum zu schaffen.

Auswahl des geeigneten Schnittwerkzeugs

Für einen erfolgreichen Schnitt der Japanischen Weinbeere benötigen Sie spezielles Werkzeug, das sowohl scharf als auch sauber ist, um gesundes Pflanzenwachstum zu fördern und Schädlingen sowie Krankheiten vorzubeugen.

Empfohlene Werkzeuge

  • Astschere: Eignet sich hervorragend für dickere, verholzte Triebe und ermöglicht kräftesparende Schnitte.
  • Gartenschere: Perfekt für dünnere und mitteldicke Zweige, achten Sie darauf, dass die Klingen sauber sind.
  • Handschutz: Verwenden Sie robuste Handschuhe, um Ihre Hände vor den Dornen der Pflanze zu bewahren.

Reinigung und Pflege der Werkzeuge

  • Desinfektion: Reinigen Sie die Schneidewerkzeuge nach jeder Verwendung mit alkoholhaltigen Lösungen, um die Übertragung von Krankheiten zu verhindern.
  • Schliff: Schärfen Sie die Klingen regelmäßig, um präzise Schnitte durchführen zu können und das Quetschen der Triebe zu vermeiden.

Mit diesen Werkzeugen und der entsprechenden Pflege sorgen Sie dafür, dass Ihre Japanische Weinbeere gesund bleibt und reichlich Früchte trägt.

Grundregeln des Schnitts

Für den erfolgreichen Schnitt der Japanischen Weinbeere sollten folgende Grundregeln beachtet werden:

  1. Abgetragene Ruten entfernen: Schneiden Sie nach der Ernte alle fruchttragenden Ruten bodennah ab. Diese Triebe sterben nach der Fruchtbildung ab und behindern das Wachstum neuer Triebe.
  2. Förderung junger Triebe: Behalten Sie 4 bis 6 kräftige Jungtriebe pro Pflanze bei, da diese im folgenden Jahr Früchte tragen. Zu viele Triebe belasten den Strauch und mindern den Ertrag.
  3. Lange Triebe kürzen: Kürzen Sie lange Triebe im Herbst leicht ein, um die Verzweigung zu fördern und einen kompakteren Wuchs zu erzielen.
  4. Auslichten zur Belüftung: Entfernen Sie regelmäßig schwache oder zu dicht stehende Triebe, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten und Krankheiten vorzubeugen.
  5. Rankhilfe nutzen: Führen Sie die Triebe fächerförmig an einem Spalier entlang, um eine bessere Belichtung der Ruten zu erzielen.

Durch die Einhaltung dieser Grundregeln unterstützen Sie die Gesundheit Ihrer Japanischen Weinbeere und fördern eine reiche Ernte.

Durchführung des Schnitts

Um den Schnitt erfolgreich durchzuführen, folgen Sie diesen Schritten:

  1. Abgetragene Ruten entfernen: Schneiden Sie nach der Ernte oder im zeitigen Frühjahr alle fruchttragenden Ruten bodennah ab. Diese erkennen Sie an ihrer verholzten und dunkleren Farbe.
  2. Junge Triebe erhalten: Lassen Sie 4 bis 6 kräftige Jungtriebe pro Pflanze stehen. Diese Triebe tragen im nächsten Jahr Früchte.
  3. Schwache und überzählige Triebe entfernen: Überprüfen Sie die Anzahl der Triebe und entfernen Sie gegebenenfalls die schwächsten, um eine gute Belichtung der Pflanze zu gewährleisten.
  4. Lange Triebe kürzen: Schneiden Sie im Herbst besonders lange Triebe etwas oberhalb der Rankhilfe ab, um die Verzweigung und einen kompakten Wuchs zu fördern.
  5. Rankhilfe nutzen: Führen Sie die jungen Triebe an einem Spalier entlang, um eine gleichmäßige Belichtung zu gewährleisten.

Diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass die Japanische Weinbeere gesund bleibt und im nächsten Jahr reichlich Früchte trägt.

Vermehrung durch Stecklinge

Die Vermehrung der Japanischen Weinbeere durch Stecklinge ist eine einfache Methode, um neue Pflanzen zu gewinnen. Schneiden Sie dazu etwa 10-15 cm lange, junge Triebe von gesunden Ruten ab. Achten Sie auf folgende Schritte:

  1. Vorbereitung des Stecklings: Schneiden Sie die Stecklinge schräg ab und entfernen Sie die unteren Blätter.
  2. Einpflanzen: Setzen Sie die Stecklinge in feuchte Anzuchterde oder ein Gemisch aus Sand und Torf. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, ohne Staunässe zu verursachen.
  3. Standort: Platzieren Sie die Stecklinge an einem warmen, geschützten Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung.
  4. Pflege: Decken Sie die Stecklinge eventuell mit einer Plastikhaube ab, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Lüften Sie regelmäßig, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Nach etwa zwei bis vier Wochen sollten sich die ersten Wurzeln gebildet haben, und die Stecklinge können an den gewünschten Standort verpflanzt werden.

Vermehrung durch Absenker

Die Vermehrung durch Absenker ist ebenfalls eine effektive Methode, die das ganze Jahr über möglich ist. Wählen Sie hierfür lange, kräftige Triebe und entfernen Sie die Blätter im unteren Bereich. Biegen Sie die Triebe bogenförmig zum Boden und bedecken Sie einen Abschnitt mit Erde. Fixieren Sie diesen Abschnitt mit einem Drahtbügel. An den Kontaktstellen mit der Erde bilden sich neue Wurzeln.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Vorbereitung: Entfernen Sie die unteren Blätter des Triebs.
  2. Biegung: Biegen Sie den Trieb bogenförmig zum Boden.
  3. Bedecken: Bedecken Sie einen mittleren Abschnitt des Triebs mit Erde.
  4. Fixieren: Befestigen Sie den Trieb im Boden.
  5. Abstechen: Im Frühjahr oder Herbst trennen Sie die bewurzelten Triebe von der Mutterpflanze.
  6. Umpflanzen: Pflanzen Sie den neuen Trieb an den gewünschten Standort ein.

Diese Methode ermöglicht eine stetige Versorgung der neuen Pflanzen durch die Mutterpflanze, was das Austrocknen der Triebe verhindert.

Vermehrung durch Wurzelausläufer

Die Japanische Weinbeere vermehrt sich auch durch Wurzelausläufer, die sich häufig rund um die Mutterpflanze bilden. Diese Ausläufer können im Herbst oder Frühjahr von der Mutterpflanze abgetrennt und an einem neuen Standort eingepflanzt werden.

Vorgehensweise

  1. Länge der Ausläufer: Achten Sie darauf, dass die Wurzelausläufer eine gewisse Länge haben.
  2. Abstechen der Ausläufer: Stechen Sie die Ausläufer nach dem Laubfall oder vor dem Neuaustrieb vorsichtig mit einem Spaten ab.
  3. Einpflanzen: Pflanzen Sie die abgetrennten Ausläufer in gut vorbereitete, lockere Erde ein.
  4. Wässern: Gießen Sie die frisch gepflanzten Ausläufer gut an, um das Anwachsen zu fördern.

Durch diese Methode nutzen Sie den natürlichen Vermehrungsdrang der Pflanze und können leicht neue, kräftige Sträucher heranziehen.

Bilder: theapflueger / Shutterstock