Japanische Weinbeere

Japanische Weinbeere schneiden: So geht’s richtig

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Seit Jahrzehnten ist schon bekannt, dass die Japanische Weinbeere auch in unseren Breitengraden gut gedeiht. Dennoch ist sie in Hausgärten selten anzutreffen. Vielleicht schreckt das mangelnde Wissen um ihre Pflege ab. In Punkto Schneiden leisten wir jetzt Aufklärung.

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Japanische Weinbeeren werden meist am Spalier erzogen
AUF EINEN BLICK
Wie schneidet man eine Japanische Weinbeere richtig?
Beim Schneiden einer Japanischen Weinbeere sollten abgeerntete Triebe bodennah entfernt, junge Triebe ausgewählt und am Gerüst befestigt sowie schwache Triebe abgeschnitten werden. Im Frühjahr Ruten einkürzen und Seitentriebe auf 10 cm zurückschneiden.

Unterschiedliche Ruten

Bei der Japanischen Weinbeere treiben alljährlich neue Ruten aus, während einige der bereits bestehenden Ruten absterben. So herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. Das Schneiden hilft, in diesem Wirrwarr Ordnung zu schaffen. Das sollten Sie wissen:

  • Japanische Weinbeeren tragen an Vorjahrestrieben
  • gleichzeitig treiben sie neue Triebe aus
  • diese werden erst im Folgejahr tragen
  • bereits abgeerntete Ruten tragen nicht mehr
  • sie sterben ab

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Erziehungsschnitt

Japanische Weinreben bilden lange Triebe, die sich ab einer bestimmten Länge unter der eigenen Last und mangels Stabilität nach unten biegen. Damit das nicht passiert, werden Japanische Weinbeeren meist als Spalier erzogen.

Die Erziehung mit fünf bodenbürtigen Trieben ist ideal. Die kräftigsten werden belassen und die schwächsten bodennah abgeschnitten.

Abgeerntete Triebe

Abgeerntete Ruten, die niemals mehr tragen werden, sind aus Sicht des Gärtners nutzlos. Sie können nach der letzten Ernte bodennah abgeschnitten werden, etwa um den Spätherbst herum. In milden Regionen des Landes können Sie zu dieser Zeit problemlos zur Schere (10,00€ bei Amazon*) greifen. In rauen Lagen empfiehlt es sich dagegen erst das Frühjahr abzuwarten.

Junge Triebe

Junge Triebe sind die Zukunft, denn sie werden die nächste Ernte tragen. Mit ihnen verfahren Sie im Herbst wie folgt:

  • gut entwickelte Triebe auswählen
  • an das Gerüst festbinden
  • schwache Triebe bodennah abschneiden
  • pro Meter sollten nicht mehr als 10 Triebe verbleiben

Im Frühjahr, im März oder April, sind weitere Schnittmaßnahmen notwendig:

  • Ruten auf 2-3 m einkürzen
  • bzw. etwas oberhalb ihrer Rankhilfe
  • Seitentriebe auf 10 cm zurückschneiden

Tipp

Wenn Sie eine junge Rute so biegen, dass sie den Boden berührt, wurzelt sie an der Berührungsstelle an. So können Sie diese Beerensorte einfach vermehren.

Verjüngungschnitt

Auch bei bester Pflege kann eine ältere Japanische Weinbeere Erschöpfungszustände zeigen. Sie können ihr wieder jugendlichen Schwung verleihen, indem Sie beim Schneiden keine Rute verschonen. Sie werden allerdings ein Jahr ohne die roten Früchte auskommen müssen.

  • mit Radikalschnitt verjüngen
  • alle Triebe bodennah abschneiden

Bilder: theapflueger / Shutterstock