Blähton

Drainage mit Blähton im Hochbeet – Vorteile und Tipps

Blähton ist ein beliebtes Drainagematerial für Hochbeete, doch er bietet noch viele weitere Anwendungsmöglichkeiten im Garten. Dieser Artikel beleuchtet die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Blähton, von der effektiven Drainage bis hin zur Verwendung als Pflanzsubstrat in Hydrokulturen und Aquaponik-Systemen.

Blähton als Drainagematerial

Blähton ist ein vielseitiges Material, das im Hochbeet als Drainageschicht besonders geschätzt wird. Die kleinen, porösen Tonkügelchen, die durch das Brennen von Ton bei hohen Temperaturen entstehen, haben bemerkenswerte Eigenschaften. Blähton kann Wasser aufnehmen und gleichzeitig eine ausgezeichnete Wasserdurchlässigkeit bieten, wodurch Staunässe effektiv verhindert wird. Diese Eigenschaft sorgt dafür, dass überschüssiges Wasser abgeführt wird, ohne die Feuchtigkeit vollständig aus dem Beet zu entfernen, was zur Sauerstoffversorgung der Pflanzenwurzeln beiträgt.

Chemisch und biologisch neutral, beeinflusst Blähton den pH-Wert nicht und bietet keinen Nährboden für Schädlinge oder Pilze. Seine poröse Struktur unterstützt einen stabilen Wasserhaushalt im Hochbeet, speichert Wasser und gibt es bei Bedarf wieder ab. Für die Drainageschicht empfiehlt sich eine etwa 8 bis 10 cm dicke Schicht Blähton am Boden des Hochbeets, die mit einem Gartenvlies abgedeckt werden sollte, um den Erdeintrag zu verhindern.

Ein weiterer Vorteil von Blähton ist seine Langlebigkeit. Es verrottet nicht und kann nach der Reinigung wiederverwendet werden. Beachten Sie allerdings das zusätzliche Gewicht des Materials bei der Planung Ihres Hochbeets.

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Vorteile der Blähtondrainage

Blähton bietet im Hochbeet zahlreiche Vorteile, die der Gesundheit der Pflanzen und der Pflegeleichtigkeit des Beets zugutekommen:

Vermeidung von Staunässe: Aufgrund seiner Struktur leitet Blähton überschüssiges Wasser ab und beugt so Staunässe vor, die das Wachstum von Fäulnisbakterien und Schimmelpilzen fördert.

Verbesserung des Mikroklimas: Die porösen Kügelchen helfen, ein gleichmäßiges Feuchtigkeitsniveau zu halten, wodurch ein stabiles Mikroklima im Hochbeet entsteht. Dies ist besonders an heißen Tagen von Vorteil.

Chemische Neutralität: Blähton beeinflusst den pH-Wert des Substrats nicht, was ihn für verschiedene Pflanzenarten geeignet macht.

Resistenz gegen Schädlinge: Blähton ist widerstandsfähig gegenüber Schädlingen und Pilzen, was das Infektionsrisiko verringert. Dies ist besonders vorteilhaft für den Anbau von Gemüse und Obst.

Langlebigkeit und Wiederverwendbarkeit: Blähton verrottet nicht und kann nach der Reinigung erneut verwendet werden. Dies macht ihn zu einer nachhaltigen Wahl.

Temperaturregulierung: Durch seine Fähigkeit, Wasser und Luft zu speichern, dient Blähton als thermische Pufferzone und hilft, extreme Temperaturschwankungen im Wurzelbereich zu mildern.

Nachteile der Blähtondrainage

Die Verwendung von Blähton im Hochbeet bringt einige Nachteile mit sich:

Höherer Wasserverbrauch: Blähtons Durchlässigkeit kann dazu führen, dass das Hochbeet häufiger bewässert werden muss.

Nährstoffauswaschung: Die schnelle Wasserabführung kann Nährstoffe aus dem Substrat spülen, was zusätzliche Düngemaßnahmen erforderlich macht.

Einschränkung des Wurzelwachstums: Blähtonschichten nehmen Platz ein, der den Wurzeln zur Verfügung stehen könnte, was besonders in flachen Hochbeeten problematisch sein kann.

Kosten und Aufwand: Blähton ist vergleichsweise teuer und der zusätzliche Aufwand zur Beschaffung und Verteilung kann als Nachteil empfunden werden.

Komplexe Wasserspeicherung: Der Druck durch das darüberliegende Erdreich kann die Wasserspeicherung beeinflussen, was eine hochwertige Erde mit gutem Rückhaltevermögen notwendig macht.

Alternativen zur Blähtondrainage

Es gibt verschiedene Alternativen zu Blähton, die als Drainagematerial im Hochbeet genutzt werden können:

Bimsstein: Dieses poröse Vulkangestein bietet eine gute Wasserdurchlässigkeit und ist leicht. Es eignet sich besonders für Hochbeete auf Balkonen oder Dachterrassen.

Ziegelsplitt: Aus zerkleinerten Tonziegeln hergestellt, verbessert Ziegelsplitt die Drainage und Belüftung des Bodens.

Tonscherben: Alte Tonscherben aus kaputten Töpfen sind eine umweltfreundliche Alternative für die Drainageschicht.

Perlite: Dieses vulkanische Glas ist leicht und verbessert die Drainage und Belüftung des Bodens. Es speichert zudem Feuchtigkeit.

Sand: Grober Sand erhöht die Wasserdurchlässigkeit, kann jedoch das Gewicht des Hochbeets erhöhen.

Vergleichen Sie die jeweiligen Vor- und Nachteile, um die für Ihre individuellen Bedürfnisse beste Lösung zu finden.

Optimierung des Wasserhaushalts im Hochbeet

Um den Wasserhaushalt in Ihrem Hochbeet zu optimieren, sollten Sie folgende Maßnahmen in Betracht ziehen:

Wasserspeichernde Materialien: Verwenden Sie Materialien wie Kokosfasern, Wurmhumus oder Terra Preta, die Wasser effizient speichern und abgeben.

Nährstoffreiche Kompostschicht: Eine Kompostschicht bietet Feuchtigkeit und konstante Nährstoffzufuhr.

Angepasste Bewässerungssysteme: Tropfbewässerungssysteme oder Bewässerungsröhren versorgen die Pflanzen kontinuierlich mit Wasser.

Abdeckungen: Gewächshausfolien oder organische Abdeckungen minimieren die Verdunstung und halten die Bodenfeuchtigkeit.

Bodenbelüftung: Regelmäßiges Auflockern des Bodens und die Verwendung luftiger Substrate wie Perlit oder Bimsstein fördern die Wasseraufnahme.

Strategische Pflanzenplatzierung: Höhere Pflanzen spenden Schatten und schützen empfindlichere Pflanzen vor Austrocknung.

Durch die Kombination dieser Methoden wird sichergestellt, dass Ihr Hochbeet einen stabilen und effizienten Wasserhaushalt hat.

Blähton als Pflanzsubstrat

Blähton eignet sich nicht nur als Drainagematerial, sondern auch hervorragend als Pflanzsubstrat. Seine poröse Struktur speichert Wasser und Nährstoffe und gibt diese gleichmäßig an die Pflanzen ab, was die Notwendigkeit häufiger Bewässerungen reduziert.

Besonders in Hydrokulturen wird Blähton als alleiniges Substrat genutzt. Er bietet den Wurzeln Halt und sorgt für gute Belüftung, was das Pflanzenwachstum verbessert. Als zusätzliches Substrat gemischt mit Erde, verbessert Blähton die Drainage und Bodenstruktur, besonders bei schweren Böden.

Blähton ist chemisch neutral, frostbeständig und verrottet nicht, wodurch er langlebig und wiederverwendbar ist. Bei ausschließlicher Nutzung als Pflanzsubstrat ist jedoch eine regelmäßige Düngung notwendig, da Blähton keine Nährstoffe enthält.

Blähton in Aquaponik-Systemen

In Aquaponik-Systemen, die Fischzucht und Pflanzenanbau kombinieren, spielt Blähton eine entscheidende Rolle. Die porösen Tonkügelchen bieten den Pflanzen Halt und regulieren die Wasser- und Nährstoffversorgung. Blähton speichert und gibt Wasser effizient ab, wodurch Staunässe und Wurzelfäule vermieden werden.

Blähton wird im Pflanzbecken eingesetzt, wo das Wasser aus dem Fischbecken gepumpt wird. Er fungiert als mechanischer Filter, der Schmutzpartikel und Fischfäkalien zurückhält. Mikroorganismen zersetzen diese Reste und wandeln sie in pflanzenverfügbare Nährstoffe um, was das Pflanzenwachstum fördert.

Ein weiterer Vorteil ist die chemische Neutralität des Blähtons, die den pH-Wert des Wassers nicht beeinflusst und so den Kreislauf stabil hält. Das gereinigte Wasser fließt zurück ins Fischbecken, was den Wasserverbrauch reduziert und die Belastung der Fische minimiert.

Für eine optimale Funktion des Systems sollte das Pflanzbecken mit einer ausreichend dicken Schicht Blähton befüllt werden.

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