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Drainage im Blumentopf: So geht’s richtig

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Eine gut funktionierende Drainage ist essenziell für das gesunde Wachstum von Topfpflanzen. Sie verhindert Staunässe, schützt die Wurzeln vor Fäulnis und fördert eine optimale Wasserversorgung.

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Blähton eignet sich hervorragend als Drainagematerial im Blumentopf

Wie funktioniert eine Drainage?

Eine effektive Drainage ist das A und O, um Staunässe zu verhindern und Ihren Pflanzen einen optimalen Start zu ermöglichen. Das System leitet überschüssiges Wasser zuverlässig von den Wurzeln weg und schafft so die Grundlage für gesundes Wachstum. Lassen Sie uns den Ablauf Schritt für Schritt betrachten:

  1. Zuerst wird eine Tonscherbe oder ein größerer Kieselstein auf das Abflussloch im Topfboden gelegt. Dies verhindert, dass Drainagematerial oder Erde das Loch verstopfen.
  2. Darauf folgt eine zwei bis drei Zentimeter dicke Schicht aus Drainagematerial, wie Blähton oder Bimsstein. Diese Materialien bieten durch ihre Struktur die nötige Porosität, um Wasser gut abfließen zu lassen und gleichzeitig eine gewisse Menge Wasser für die Wurzeln verfügbar zu halten. Blähton ist in dieser Hinsicht besonders stabil und durchlässig, jedoch energieintensiv in der Herstellung.
  3. Eine Schicht aus Vlies wird über das gewählte Drainagematerial gelegt. Sie dient als zusätzliche Barriere, um zu vermeiden, dass Erde in die Drainageschicht gelangt und die Entwässerung beeinträchtigt. Zudem filtert es das Wasser auf seinem Weg durch den Topf.
  4. Zum Schluss wird der Topf mit Erde aufgefüllt und die Pflanze kann eingesetzt werden. Das Vlies sorgt dabei für eine klare Trennung zwischen Substrat und Drainagematerial.

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Dieses System stellt sicher, dass Wasser effektiv aus dem Wurzelbereich abgeleitet wird und die Pflanzenwurzeln weder zu trocken noch zu nass gehalten werden. So trägt es zu einem gleichmäßigen Feuchtigkeitsgehalt bei und unterstützt das gesunde Wachstum Ihrer Pflanzen.

Welche Materialien eignen sich als Drainage?

Die Auswahl eines geeigneten Drainagematerials ist entscheidend, um Staunässe zu vermeiden und somit das gesunde Wachstum Ihrer Pflanzen zu fördern. Hier sind einige Optionen, die sich bewährt haben:

Blähton

Blähton, auch bekannt als Tongranulat, besteht aus gebranntem Ton und wird wegen seiner guten Durchlässigkeit und Schimmelfreiheit geschätzt. Zu beachten ist jedoch, dass die Herstellung energieintensiv ist und somit den ökologischen Fußabdruck erhöht.

Bimsstein

Als nachhaltige Alternative zu Blähton bietet sich Bimsstein an, ein poröses Vulkangestein, das in Deutschland abgebaut wird. Es zeichnet sich durch eine hohe Wasserspeicherfähigkeit und Wasserleitfähigkeit aus und ist somit vorteilhaft für die bedarfsgerechte Wasserversorgung der Pflanzenwurzeln. Darüber hinaus ist die Herstellung von Bimsstein umweltfreundlicher im Vergleich zu Blähton.

Tonscherben

Eine kostengünstige und praktische Option sind Tonscherben von alten Blumentöpfen. Sie ermöglichen das effektive Abfließen von Wasser durch die Bildung von Hohlräumen im Boden des Topfes. Auch bei der Verwendung von Tonscherben ist der Energieaufwand der Herstellung zu berücksichtigen.

Kies, Kieselsteine oder Splitt

Diese Materialien tragen zur Verbesserung der Bodendurchlässigkeit bei und verhindern somit Staunässe. Ihre Speicherkapazität für Wasser ist jedoch begrenzt und sie zeichnen sich durch ein relativ hohes Gewicht aus.

Sand

Sand eignet sich in seiner groben Form als Drainagematerial, da feiner Sand Wasser schlecht durchlässt. Dennoch ist Sand schwer und sollte daher mit Bedacht verwendet werden.

Holzschnitzel

Holzschnitzel bieten eine Alternative zu den oben genannten Materialien und können effektiv große Hohlräume für Wasserabfluss schaffen. Sie aktivieren zudem das Bodenleben, sind aber im Vergleich zu mineralischen Materialien organisch und zersetzen sich mit der Zeit.

Die Auswahl des passenden Drainagematerials hängt von den individuellen Bedürfnissen der Pflanzen und den persönlichen Präferenzen hinsichtlich der Nachhaltigkeit und Handhabung ab.

Wie wird eine Drainage angelegt?

Eine effiziente Drainage zu erstellen, ist einfacher als Sie vielleicht denken. Hier ist ein einfacher Schritt-für-Schritt-Ansatz, um sicherzustellen, dass Ihre Pflanzen eine gute Drainage haben und die Gefahr der Staunässe minimiert wird.

  1. Auswahl des Pflanzgefäßes: Achten Sie darauf, dass das Pflanzgefäß mindestens ein Abflussloch hat. Falls dies nicht der Fall ist, können Sie selbst Löcher hinzufügen.
  2. Vorbereitung des Abflusslochs: Legen Sie eine Tonscherbe oder einen großen Kieselstein über das Loch im Boden des Topfes. Dies verhindert, dass Drainagematerialien das Loch blockieren.
  3. Einbringung des Drainagematerials: Füllen Sie eine zwei bis drei Zentimeter dicke Schicht aus geeignetem Drainagematerial wie Blähton oder Kies in den Kübel.
  4. Trennschicht: Decken Sie diese Schicht mit einem Stück Vlies ab. Dies dient als Schutzbarriere, um zu vermeiden, dass Blumenerde in die Drainageschicht gelangt und dort die Durchlässigkeit vermindert. Zudem hilft es beim Filtern des Wassers.
  5. Erde und Pflanze hinzufügen: Über das Vlies kommt die Erde, in die anschließend die Pflanze eingesetzt wird.

Durch diese Schritte wird eine effektive Drainage geschaffen, die überschüssiges Wasser sicher aus dem Wurzelbereich abführt und gleichzeitig eine ausgewogene Feuchtigkeit für die Pflanze gewährleistet.

Welche Pflanzen brauchen eine Drainage?

Eine Drainage ist grundsätzlich für alle Pflanzen in Topf und Kübel empfehlenswert, besonders aber für jene, die an kühlere und schattigere Standorte gestellt werden. Fehleinschätzungen des Wasserbedarfs sind hier besonders wahrscheinlich, was Staunässe und damit verbundene Wurzelfäulnis begünstigen kann.

Es existieren jedoch Ausnahmen, Pflanzen, die ein nasses Substrat tolerieren und daher weniger bis keine Drainagemassnahmen benötigen. Zu diesen Pflanzen zählen:

  • Sukkulenten
  • Strahlenaralie
  • Oleander
  • Spinnenpflanzen
  • Schlangenpflanzen
Bilder: Valerii Kolomiiets / Shutterstock