Hängeulme

Hängeulme: Pflege, Standort & Eigenschaften des Laubbaums

Die Hängeulme (Ulmus glabra ‚Pendula‘) ist ein malerischer Baum mit charakteristisch herabhängenden Ästen. Dieser Artikel beleuchtet die Herkunft, die wichtigsten Eigenschaften, die richtige Pflege und Vermehrung sowie die häufigsten Krankheiten und Schädlinge.

Herkunft

Die Hängeulme (Ulmus glabra ‚Pendula‘, auch ‚Horizontalis‘ genannt) stammt ursprünglich aus Europa und Asien. Diese spezielle Form der Bergulme (Ulmus glabra) wurde im 19. Jahrhundert in einer schottischen Baumschule als Mutation entdeckt. Die Bergulme ist in Nord-, Mittel- und Südeuropa heimisch und findet sich in verschiedenen Waldtypen wie Schlucht-, Hang- und Auenwäldern. Besondere Vorkommen gibt es unter anderem in der schleswig-holsteinischen Geest und entlang der Donau bis ins Oberrheintal.

Die Vermehrung der Hängeulme erfolgt üblicherweise durch Veredelung, wobei Methoden wie Kopulation und Geißfußveredelung angewendet werden. Diese Technik ermöglicht es, Triebe der Hängeulme auf andere Ulmenarten zu pfropfen und so die gewünschte Form und Größe der Krone zu erreichen. Heutzutage findet man die Hängeulme in vielen Gärten und Parkanlagen weltweit.

Wuchs

Die Hängeulme ist ein sommergrüner Baum, der Höhen von 3 bis 7 Metern erreichen kann und eine Breite von 3 bis 8 Metern aufweist. Ihre Krone ist breit und waagerecht mit langen, schlanken Zweigen, die bis zum Boden herabhängen und eine dichte, schirmartige Laube bilden. Sie wird oft auf einen etwa zwei Meter hohen Stamm der Bergulme veredelt.

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Merkmale des Wuchses der Hängeulme sind:

  • Schirmförmige, ausladende Krone
  • Lange, überhängende Zweige
  • Dichte Belaubung, die eine geschlossene grüne Laube bildet

Sie bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und gedeiht am besten in nährstoffreichen, tiefgründigen und gut durchlässigen Böden. Die Hängeulme ist frosthart und stadtklimafest.

Blätter

Die Blätter der Hängeulme sind sommergrün, groß und eiförmig. Sie messen etwa 10 bis 16 Zentimeter in der Länge und bis zu 10 Zentimeter in der Breite. Ein auffälliges Merkmal sind die tiefgrüne, raue Oberseite und die heller und fein weißhaarige Unterseite. Der Blattrand ist doppelt gesägt, und die Basis der Blätter ist asymmetrisch.

Weitere charakteristische Merkmale der Blätter sind:

  • Wechselständige Anordnung an kurzen Stielen
  • Zweizeilige Anordnung an den Zweigen

Im Herbst präsentiert sich die Hängeulme in einem leuchtend gelben Farbkleid. Der Laubaustrieb erfolgt relativ spät im Mai.

Blüte

Die Hängeulme blüht unscheinbar und braunviolett im März vor dem Blattaustrieb. Die zwittrigen Blüten erscheinen in dichten Büscheln und haben jeweils vier Blütenhüllblätter sowie vier bis neun Staubblätter und einen oberständigen Fruchtknoten mit einer behaarten Narbe.

Früchte

Im Mai reifen die geflügelten Nüsschen der Hängeulme heran. Diese rundherum geflügelten Früchte sind etwa 10 bis 25 Millimeter lang und verfärben sich von grün zu gelblich-bräunlich. Der spezielle Aufbau dieser Früchte ermöglicht es ihnen, sich durch den Wind als Gleitflieger weit zu verbreiten.

Welcher Standort ist geeignet?

Die Hängeulme bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte, kann aber in jungen Jahren auch im Schatten größerer Bäume gedeihen. Eine windgeschützte Lage ist von Vorteil, besonders um die langen, herabhängenden Zweige zu schützen. Hohe Luftfeuchtigkeit, wie sie an Standorten in der Nähe von Wasserquellen gegeben ist, wird geschätzt.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Die Hängeulme gedeiht am besten in frischen bis feuchten, nährstoffreichen und kalkhaltigen Böden. Der Boden sollte locker und tiefgründig sein, um der Pfahlwurzel genügend Raum zu bieten. Es ist wichtig, Staunässe zu vermeiden, weshalb schwere Böden mit Sand oder Kies aufgelockert werden sollten.

Pflanzung

Die Pflanzung sollte im Frühjahr oder Herbst in einen gut vorbereiteten Boden erfolgen. Graben Sie ein Pflanzloch, das doppelt so groß wie der Wurzelballen ist, und lockern Sie den Boden gründlich auf. Setzen Sie die Hängeulme mittig ein und füllen Sie das Pflanzloch mit der ausgehobenen Erde auf. Drücken Sie die Erde leicht an und bewässern Sie gründlich.

Eine Drainageschicht aus Sand oder Kies kann bei schweren Böden Staunässe verhindern. Nach der Pflanzung ist regelmäßiges Gießen besonders während der Anwachsphase wichtig.

Haengeulme pflegen

Die Hängeulme ist pflegeleicht und benötigt regelmäßige Bewässerung, besonders in den Sommermonaten und bei Trockenheit. Eine jährliche Düngung im Frühling sowie das Liegenlassen von herabgefallenem Laub zur Nährstoffversorgung sind empfehlenswert.

Entfernen Sie eingetrocknete Äste im Inneren der Krone, um Schädlinge wie den Ulmensplintkäfer nicht anzulocken. Verwenden Sie sauberes und desinfiziertes Werkzeug, um Schnittstellen vor Pilzbefall zu schützen.

Haengeulme richtig schneiden

Obwohl die Hängeulme keinen regelmäßigen Schnitt benötigt, können tote oder kranke Äste sowie Wildtriebe entfernt werden. Ein Formschnitt kann im Frühjahr bis Frühsommer vorgenommen werden, um die Krone ästhetisch zu gestalten.

Haengeulme vermehren

Die Vermehrung erfolgt meist durch Veredelung im Winter. Methoden wie Kopulation und Geißfußveredelung sind gängig. Alternativ können frische Samen gesät werden, wobei die Keimfähigkeit schnell verloren geht. Stecklinge und Wurzelschnittlinge sind bei kultivierten Sorten weniger erfolgreich, daher bleibt die Veredelung die zuverlässigste Methode.

Sorten & Arten

Es gibt verschiedene Sorten der Hängeulme, darunter:

  • Ulmus glabra ‚Horizontalis‘: Schirmartige Krone und elegante, hängende Äste.
  • Ulmus glabra ‚Pendula‘: Ähnlich ‚Horizontalis‘, oft synonym verwendet.
  • Ulmus glabra ‚Camperdownii‘: Noch stärkerer Hängewuchs und dichte Krone.
  • Ulmus glabra ‚Serpentina‘: Gewundene Zweige, die an Schlangen erinnern.

Krankheiten & Schädlinge

Die Hängeulme ist anfällig für den Ulmensplintkäfer, der den Schlauchpilz Ophiostoma überträgt, was zum Absterben des Baumes führt. Befallene Ulmen müssen gefällt und der Käfer vernichtet werden. Weitere Schädlinge sind Gallmilben und Ulmen-Gallblattläuse, die jedoch meist nur ästhetische Schäden verursachen.

Zur Vorbeugung sollten Sie abgestorbene Äste entfernen und natürliche Feinde wie Raubwanzen fördern. Eine gute Bewässerung und Nährstoffversorgung stärken die Baumgesundheit.

Verwendung

Die Hängeulme eignet sich hervorragend als dekorativer Solitärbaum oder zur Gestaltung von grünen Lauben in Gärten und Parks. Ihre breiten, hängenden Äste bieten im Sommer angenehmen Schatten und schaffen einen Lebensraum für Vögel und Insekten. Das Holz der Hängeulme, bekannt als „Rüster“, wird in der Möbelherstellung geschätzt.

Dieser strukturierte Überblick über die Hängeulme (Ulmus glabra ‚Pendula‘) bietet Ihnen alle relevanten Informationen zur Herkunft, Pflege und Nutzung dieses malerischen Baumes.

Häufig gestellte Fragen

Wie konnte sich die Hängeulme als Mutation der Bergulme durchsetzen?

Die Hängeulme wurde als Mutation der Bergulme im 19. Jahrhundert in einer schottischen Baumschule entdeckt. Aufgrund ihrer ästhetisch ansprechenden Form und der dekorativen Nutzung in Gärten und Parks fand sie schnell weite Verbreitung und konnte durch gezielte Veredelungstechniken erhalten und verbreitet werden.

Welche historische und kulturelle Bedeutung haben Ulmen?

Historisch wurden ältere Ulmen oft als Dorf- oder Gerichtsulmen genutzt. In der Holzindustrie wird ihr Holz traditionell für Furniere, Möbel, Treppen und Parkett verwendet. In städtischen Anlagen sind viele alte Bergulmen als Naturdenkmale geschützt.

Welchen ökologischen Nutzen bietet die Hängeulme?

Neben ihrem dekorativen Wert bietet die Hängeulme auch ökologischen Nutzen. Sie spendet Schatten, bietet Lebensraum für Vögel und Insekten und trägt zur Begrünung urbaner Räume bei. Zudem ist ihr Holz fest und haltbar und wird vielfältig verwendet.

Wie verbreiten sich die Früchte der Hängeulme?

Die geflügelten Nüsschen der Hängeulme können sich durch den Wind weit verbreiten. Dieser spezielle Aufbau ermöglicht es den Früchten, als Gleitflieger über weite Distanzen transportiert zu werden, was zur Ausbreitung der Ulme beiträgt.

Bilder: Irina Borsuchenko / Shutterstock