Guzmania

Guzmania-Ableger: Vermehrung leicht gemacht

Guzmanien lassen sich leicht durch Kindel vermehren, die von der Mutterpflanze abgetrennt und eingepflanzt werden. Dieser Artikel erklärt detailliert die notwendigen Schritte, um die Kindel erfolgreich zu bewurzeln und zu kräftigen Jungpflanzen heranzuziehen.

Die Vermehrung der Guzmanie durch Ableger (Kindel)

Guzmanien zeichnen sich dadurch aus, dass sie nach ihrer einmaligen Blüte Seitensprosse, sogenannte Kindel, bilden. Diese Kindel sind kleinere Nachkömmlinge der Mutterpflanze, die optisch identisch, jedoch ohne die charakteristischen Hochblätter erscheinen. Die Vermehrung durch Kindel ist eine komfortable Methode, um neue Guzmanien zu ziehen.

Die Kindel können abgetrennt werden, wenn sie etwa halb so groß wie die Mutterpflanze sind und ausreichend Blätter ausgebildet haben, was in der Regel im Frühjahr optimal ist. Verwenden Sie ein sauberes, scharfes Messer oder eine Schere, um die Kindel direkt am Stamm der Mutterpflanze abzuschneiden. Achten Sie auf eine saubere Schnittführung, um die Pflanze nicht unnötig zu verletzen.

Bereiten Sie ein kleines Pflanzgefäß mit einem gut drainierten Substrat vor. Ein Gemisch aus Blumenerde, Orchideenrinde und Tongranulat oder ein Erde-Sand-Gemisch im Verhältnis 2:1 eignet sich hierfür besonders gut. Setzen Sie die Kindel vorsichtig in das Substrat, sodass die Wurzeln direkten Kontakt zur Erde haben und sich optimal entwickeln können.

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Decken Sie das Pflanzgefäß mit Glas oder einer durchsichtigen Folie ab, um ein kleines, feuchtes Mikroklima zu schaffen, das das Anwurzeln und Wachstum fördert. Der Standort sollte hell, aber vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt sein und eine Temperatur von mindestens 20 Grad Celsius aufweisen.

Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, ohne es zu durchnässen, und sprühen Sie die jungen Pflanzen regelmäßig, um die erforderliche Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten.

Der richtige Zeitpunkt zum Abtrennen der Kindel

Warten Sie mit dem Abtrennen der Kindel, bis diese mindestens die halbe Höhe der Mutterpflanze erreicht haben und eine eigene Blattrosette sowie ausreichend Wurzeln ausgebildet haben. Dies geschieht meist im Frühjahr. Indem die Kindel etwas länger an der Mutterpflanze verbleiben, erhöhen Sie deren Widerstandsfähigkeit und fördern eine frühere Blütenbildung nach der Trennung.

Vorbereitung des neuen Pflanzgefäßes

Um die besten Bedingungen für Ihre Guzmanien-Ableger zu schaffen, bereiten Sie zunächst das Pflanzgefäß sorgfältig vor. Wählen Sie ein kompaktes, stabiles Gefäß, vorzugsweise aus Ton oder Steingut, das gewährleistet, dass die Pflanze nicht umkippt.

  1. Substrat einfüllen: Stellen Sie eine Mischung aus Blumenerde, Orchideenrinde und Sand bereit. Alternativ kann auch in Wasser eingeweichtes Spaghnummoos verwendet werden.
  2. Drainageschicht hinzufügen: Legen Sie am Boden des Pflanzgefäßes eine Schicht Blähton an, um Wassereinlagerungen zu vermeiden.
  3. Erstes Befüllen: Füllen Sie das Pflanzgefäß etwa zur Hälfte mit dem vorbereiteten Substrat, damit die Wurzeln später genügend Raum haben, sich auszubreiten.

Das richtige Substrat für die Kindel

Um sicherzustellen, dass Ihre Guzmania-Kindel optimal gedeihen, wird ein spezielles Substrat benötigt. Es muss gut durchlässig, locker, kalkfrei, humos und nährstoffarm sein.

Folgende Substrat-Mischungen eignen sich besonders gut:

  • Drainagesystem: Installieren Sie am Boden des Pflanzgefäßes eine Schicht aus Blähton oder Tongranulat, um zu verhindern, dass das Wasser sich staut.
  • Spezialerde für Bromelien: Diese können Sie im Fachhandel erwerben, sie ist genau auf die Bedürfnisse der Guzmania abgestimmt.
  • Selbstgemischtes Substrat: Mischen Sie herkömmliche Blumenerde mit Rindenmaterial für Orchideen und Tongranulat. Alternativ können Sie Blumenerde auch mit grobem Sand und wenig Torf kombinieren.

So trennen Sie die Kindel von der Mutterpflanze

Für das erfolgreiche Trennen der Guzmania-Kindel von der Mutterpflanze benötigen Sie Geduld und eine sorgfältige Vorgehensweise. Stellen Sie sicher, dass die Kindel mindestens die halbe Größe der Mutterpflanze erreicht haben und über eine eigene Blattrosette verfügen.

  1. Vorbereitung des Werkzeugs: Verwenden Sie ein desinfiziertes, scharfes Schneidewerkzeug.
  2. Freilegen der Verbindungsstelle: Bewegen Sie das Kindel vorsichtig zur Seite oder nach unten, um die Stelle, an der es an der Mutterpflanze angewachsen ist, frei zugänglich zu machen.
  3. Abtrennen des Kindels: Schneiden Sie das Kindel möglichst nah an der Basis zur Mutterpflanze ab, achten Sie dabei auf einen sauberen Schnitt.
  4. Antrocknen der Schnittstellen: Lassen Sie die Schnittflächen etwa zwei Stunden an der Luft trocknen. Dies begünstigt die Heilung der Schnittwunden und beugt Infektionen vor.

Setzen Sie die abgetrennten Kindel sofort in das vorbereitete Pflanzgefäß, um ein Austrocknen der Wurzeln zu verhindern. Ein indirekt beleuchteter, aber heller Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung ist ebenfalls entscheidend für die weitere Entwicklung.

Einpflanzen der Kindel in das neue Pflanzgefäß

Nachdem die Kindel von der Mutterpflanze getrennt wurden, setzen Sie diese in das vorbereitete Pflanzgefäß mit geeigneter Erde. Verwenden Sie einen Topf, der nicht zu groß ist, damit sich die Wurzeln kompakt entwickeln können.

  1. Füllen des Pflanzgefäßes: Geben Sie das Substrat in den Topf und füllen Sie das Gefäß etwa zur Hälfte damit auf.
  2. Setzen des Kindels: Platzieren Sie das Kindel in die Mitte des Topfes und fügen Sie vorsichtig weiteres Substrat hinzu, bis die Wurzeln vollständig bedeckt sind. Drücken Sie die Erde leicht an, ohne sie zu verdichten.
  3. Feuchtigkeitsregulierung: Wässern Sie das Substrat, sodass es gleichmäßig feucht ist, ohne dass überschüssiges Wasser abfließt. Dies fördert ein gesundes Wurzelwachstum.
  4. Abdeckung zur Feuchtigkeitsbewahrung: Decken Sie das Pflanzgefäß mit einer transparenten Folie oder einem Glas ab, um ein feuchtes Mikroklima zu schaffen. Lüften Sie täglich, um Schimmelbildung zu verhindern.
  5. Platzierung: Stellen Sie den Topf an einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung bei etwa 25 Grad Celsius.

Der ideale Standort für die jungen Guzmanien

Damit die jungen Guzmanien optimal gedeihen, ist ein geeigneter Standort unverzichtbar. Sie benötigen viel Licht, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung, besonders zur Mittagszeit. Ein heller Ort mit Morgen- oder Abendsonne und Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius ist ideal.

Achten Sie auch auf eine hohe Luftfeuchtigkeit von mindestens 50 bis 60 Prozent. Dies lässt sich leicht in Badezimmern oder durch regelmäßiges Besprühen der Pflanzen mit kalkfreiem Wasser erreichen. Vermeiden Sie starke Zugluft, da diese das Wachstum negativ beeinflussen kann. Ein heller Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung und ohne Standortwechsel ist optimal.

Pflege der jungen Guzmanien

Um die jungen Guzmanien gesund heranwachsen zu lassen, ist sorgfältige Pflege unerlässlich. Sparen Sie direkt nach dem Einpflanzen mit dem Gießen, um Wurzelfäule zu vermeiden. Halten Sie das Substrat leicht feucht, ohne es zu durchnässen, und gießen Sie erst, wenn die oberste Erdschicht leicht angetrocknet ist.

Sprühen Sie die Pflanzen regelmäßig, um die notwendige hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Verwenden Sie hierfür kalkfreies Wasser. In den ersten vier Monaten nach dem Einpflanzen kann einmal im Monat ein leichter Flüssigdünger verabreicht werden, vorzugsweise zusammen mit dem Gießwasser und direkt in die Rosette der Pflanze. Verwenden Sie einen nicht mineralischen Dünger und vermeiden Sie den Kontakt des Düngers mit anderen Pflanzenteilen.

Nach etwa vier Monaten kann die Pflanze wie eine erwachsene Guzmania behandelt werden. Vermeiden Sie Standortwechsel, da junge Guzmanien diese schlecht vertragen. Ein heller Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung ist ideal.

Durch diese gezielte Pflege schaffen Sie beste Bedingungen, damit Ihre jungen Guzmanien gesund wachsen und später prächtig blühen können.

Bilder: Pooh 5D / Shutterstock