Günsel

Essbare Günsel-Arten: Kennen Sie diese Wildkräuter?

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Die Pflanzengattung der Günsel (Ajuga) umfasst etwa 65 verschiedene Arten aus der Familie der Lippenblütler. Günsel sind überall in Europa. Westasien und zum Teil auch Nordafrika weit verbreitet. Viele auch bei uns heimische Arten können als Wildkräuter gesammelt und in der Küche verwendet werden und / oder gehören zu den traditionell in der Volksmedizin angewendeten Heilpflanzen.

Günsel essen
Günsel ist essbar und gesund
AUF EINEN BLICK
Welche Günsel-Arten sind essbar und wie verwendet man sie?
Essbare Günselarten sind der Kriechende Günsel (Ajuga reptans), der Pyramiden-Günsel (Ajuga pyramidalis) und der Gelbe Günsel (Ajuga chamaepitys). Die Blätter, Stängel und Blüten können frisch oder gekocht als Salatgewürz, in Kräutersoßen, Gemüse- oder Eiergerichten verwendet werden. Die milden Blüten eignen sich auch für Süßspeisen und Obstsalate.

Essbare Günsel

Zu den essbaren bzw. als Heilpflanzen verwendbaren Günseln gehören vornehmlich

  • Gelber Günsel / Acker-Günsel (Ajuga chamaepitys)
  • Pyramiden-Günsel (Ajuga pyramidalis)
  • sowie der Kriechende Günsel (Ajuga reptans).

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Gelber Günsel

Der Gelbe Günsel stammt ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet, ist jedoch schon seit langem auch in Deutschland heimisch. Die bis zu 15 Zentimeter hohe, stark duftende Pflanze ist vor allem auf kalkhaltigen Böden, vornehmlich auf Äckern, zu finden und fällt durch die intensiv zitronengelben Blüten stark auf. Die auch als „Schlagkraut“ bezeichnete Pflanze wurde einst vor allem zur Behandlung von Schlaganfällen eingesetzt. Der Gelbe Günsel steht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten Deutschlands und sollte daher nicht gesammelt werden.

Pyramiden-Günsel

Im Gegensatz zum Kriechenden Günsel bildet der Pyramiden-Günsel keine Ausläufer, sondern wächst bis zu 35 Zentimeter aufrecht in die Höhe. Die blauen bis violetten Blüten zeigen sich zwischen Juni und August, auch die Blätter zeigen eine auffällige rotviolette Färbung. Die Pflanze ist vor allem in den Alpen, aber auch im Kaukasus sowie in den nord- und südeuropäischen Gebirgen zu finden. Traditionell wird die auch als Steingünsel bekannte Pflanze als Heilpflanze bei Stoffwechselstörungen sowie zur Förderung von Wundheilungen eingesetzt.

Kriechender Günsel

Die wahrscheinlich bekannteste Günsel-Art ist der Kriechende Günsel, der nicht nur in seiner Wildform sehr häufig zu finden ist, sondern manchmal auch als Bodendecker in manchen Gärten angepflanzt wird. Sowohl die Blätter als auch die Stängel und Blüten der zwischen April und Juli blühenden Pflanze sind essbar und lassen sich zudem in Form von Tees und Aufgüssen als Heilpflanze verwenden.

Günsel in der Küche verwenden

Der intensive Geschmack des Kriechenden Günsels erinnert an bitteren Chicorée, weshalb das Kraut auch nur in geringem Maße eingesetzt werden sollte. Blätter und Triebe können frisch als Salatgewürz oder in Kräutersoßen, aber auch gekocht bzw. gedünstet in Gemüse-, Kartoffel- oder Eiergerichten verwendet werden. Die milder schmeckenden Blüten passen gut zu Süßspeisen oder als Dekoration von Obstsalaten.

Tipp

Traditionell wird der Kriechende Günsel zwischen Mai und Juni gesammelt und anschließend frisch verarbeitet oder schonend getrocknet.