Günsel

Günsel pflanzen und pflegen: Einfach und unkompliziert

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Günsel demonstriert ungezügelte Natürlichkeit jenseits strenger Regularien formaler Gartengestaltung. Wo es gilt, lichtarme Lagen zu begrünen oder trotz knapp bemessener Zeit einen gepflegten Garten zu kultivieren, ist die emsige Staude zur Stelle. Die folgenden Antworten auf häufige Fragen zeigen auf, welches Potenzial in dem hübschen Lippenblütler steckt.

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Günsel ist pflegeleicht und wuchsfreudig
AUF EINEN BLICK
Was zeichnet die Günsel-Pflanze aus?
Günsel ist eine anspruchslose Wald- und Wiesenstaude, die sich gut für schattige Standorte eignet und wenig Pflegeaufwand erfordert. Die Blüten bieten Nektar für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge, während das wintergrüne Laub als natürlicher Wurzelschutz dient.

Guensel richtig pflanzen

Die anspruchslose Wald- und Wiesenstaude stellt ihre Genügsamkeit bereits im Rahmen der Pflanzung unter Beweis. Wählen Sie am hellen bis schattigen Standort in leicht feuchter, lockerer Gartenerde eine Stelle, die 3-5 Exemplaren im Abstand von 20-25 cm Raum bietet. Dort bereiten Sie die Erde feinkrümelig vor und arbeiten gesiebten Kompost oder Rindenhumus ein. Setzen Sie die ausgetopften Wurzelballen nur so tief in die Erde, dass die zuvorige Pflanztiefe gewahrt bleibt. Nachdem ein guter Schluck Wasser verabreicht wurde, fördert eine Mulchschicht aus Laub, Grasschnitt oder Rindenmulch die zügige Verwurzelung.

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Pflegetipps

Die umsichtige Standortwahl stellt an Günsel die Weichen für ein vitales Wachstum ohne umständliche Pflegeaufwendungen. Gießen bei Trockenheit und eine organische Startdüngung im Frühjahr erfüllen alle Anforderungen an den Wasser- und Nährstoffhaushalt. Damit die Wildstaude keine Energie verschwendet für das Wachstum von Klausenfrüchten, schneiden Sie die verwelkten Blütenstände rechtzeitig ab. Die wintergrünen Blätter schneiden Sie erst kurz vor dem neuen Austrieb im zeitigen Frühjahr bodennah ab. Den Weg durch die kalte Jahreszeit schafft die hartgesottene Staude aus eigener Kraft. Einzig im Topf sollte der Wurzelballen durch eine Hülle aus Noppenfolie vor Frostschäden bewahrt werden.
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Welcher Standort ist geeignet?

In hellen bis halbschattigen Lagen erreicht Günsel sein Optimum. Uni-grüne Arten und Sorten akzeptieren einen schattigen Standort, solange dort keine ägyptische Finsternis dominiert. Je sonniger das Beet, desto feuchter sollte der Boden beschaffen sein, damit die krautige Pflanze nicht unter Trockenstress gerät. Darüber hinaus sind eine tiefgründig-humose und nahrhafte Erde von Vorteil für Blütenfülle und Vitalität.

Der richtige Pflanzabstand

Haben Sie Günsel die Aufgabe als teppichbildenden Bodendecker zugedacht, empfehlen wir einen Pflanzabstand von 20 bis 25 cm. In dieser Anordnung entwickelt sich innerhalb kurzer Zeit ein dichtes, kompaktes Polster aus Blüten und Blättern, das jegliches Unkraut zuverlässig unterdrückt. Fungiert eine straff aufrechte Sorte als augenfälliger Solitär oder setzt in der kleinen Gruppe hübsche Akzente, hat sich in der Praxis ein Pflanzabstand von 30 cm als sinnvoll herausgestellt.

Welche Erde braucht die Pflanze?

Der Blick auf die wesentlichen Anforderungen an den Boden, trifft auf keine überraschenden Aspekte. Günsel gedeiht wunderbar in jeder normalen Gartenerde, wie sie im klassischen Staudenbeet vorherrscht. Humos, nährstoffreich und frisch-feucht sollte die Krume sein, denn mit sandiger Trockenheit mag die Wildstaude nicht konfrontiert werden.

Wann ist Blütezeit?

Die blauen, violetten und weißen Lippenblüten von Kriechendem Günsel läuten im April und Mai den Frühling ein. Sehr zur Freude von Bienen, Hummeln und Schmetterlingen, die ganz wild sind auf den süßen Inhalt der Blüten. Verschiedene aufrechte Arten und Sorten, wie Genfer Günsel oder Pyramiden-Günsel erblühen von Juni bis August. Eine kreative Kombination aus Pflanzen divergenter Blütezeiten garantiert somit fröhliche Farbtupfer vom Frühling bis weit in den Sommer hinein.
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Guensel richtig schneiden

Schneiden Sie abgeblühte Stängel zeitnah ab, damit die Staude nicht ihre Energie in die Samenbildung investiert. Mit ihren Ausläufern sorgt sie ohnehin für eine weitläufige Ausbreitung. Das wintergrüne Laub sollte demgegenüber bis zum zeitigen Frühjahr an der Pflanze verweilen als schmucker Blickfang an grauen Tagen und natürlicher Schutz des Wurzelballens vor Frost und Schnee. Kultivieren Sie eine Günsel-Art mit buntem Laub, schneiden Sie unifarben beblätterte Ranken konsequent ab. Andernfalls geht früher oder später die aparte Blattfärbung verloren.

Guensel gießen

Die Licht- und Temperaturverhältnisse bestimmen den Wasserbedarf. Gießen Sie Günsel im Beet und Topf immer dann, wenn die Daumenprobe auf angetrocknetes Substrat hinweist. An sonnigen Standorten mit weitgehend trockener Erde kann dies im Sommer alle 1-2 Tage vonnöten sein, während in Regenzeiten die Gießkanne überhaupt nicht zum Einsatz kommt.

Guensel richtig düngen

Eine organische Anschubdüngung im Frühjahr nimmt jeder Günsel freudig an. Das kann eine Portion Kompost mit Hornspänen sein, Rindenhumus, Guanogranulat oder Brennnesseljauche. Vermeiden Sie den Griff zu Stickstoff-betontem Volldünger, weil dieser einzig das Blätterwachstum antreibt, was zulasten der Blütenfülle erfolgt. Verabreichen Sie daher im Topf und Balkonkasten Wurmtee (16,00€ bei Amazon*) oder Guanostäbchen als Dünger. Handelsüblicher Flüssigdünger sollte zumindest um die Hälfte mit Wasser verdünnt werden.

Überwintern

Der robuste Charakter von Günsel kommt nicht zuletzt in seiner vollkommenen Winterhärte zum Ausdruck. Es bedarf keiner besonderen Vorkehrungen, damit die Wildstaude gesund durch die kalte Jahreszeit kommt. Einzige Ausnahme sind Pflanzen im Topf oder Balkonkasten, da hier bei klirrendem Frost der Wurzelballen erfrieren könnte. Eine Ummantelung aus Noppenfolie oder Jute beugt diesem Manko vor.

Guensel vermehren

Die Vermehrung von Günsel reiht sich nahtlos ein in die unkomplizierte Kultivierung. Die einfachste Variante gelingt mittels Teilung des Wurzelballens im Frühjahr oder Herbst. Nachdem Sie die Pflanze aus der Erde gehoben haben, zerteilen Sie den Wurzelstock. Solange ein Teilstück über mindestens 2 Knospen verfügt, verwandelt es sich in eine adulte Pflanze. Die einzelnen Segmente pflanzen Sie zeitnah ein, nachdem die Erde am neuen Standort mit Kompost aufgewertet wurde. Darüber hinaus fungieren die zahlreichen Ausläufer als vegetatives Material für die Nachzucht. Wurzelstücke mit einer Länge von 10-15 cm setzen Sie am halbschattigen Standort in die humose Erde, wo diese zügig bewurzeln. Eine konstante Bodenfeuchte ist dabei von entscheidender Bedeutung.

Ist Guensel giftig?

Der volkstümliche Name Gurgelkraut signalisiert, dass es sich bei Günsel eher um eine heilsame denn um eine giftige Pflanze handelt. Tatsächlich enthält die Wildstaude wertvolle Inhaltsstoffe, die ihr eine wundheilende, adstringierende Wirkung verleihen. So können die Blätter, zubereitet als Tee, quälendes Halsweh lindern. Die pharmazeutische Industrie verwendet Günsel für die Herstellung heilsamer Salben bei Schürfwunden und anderen Hautverletzungen.

Schöne Sorten

  • Atropurpurea: Populäre Sorte mit blauvioletten Frühlingsblüten, rotbraunen, wintergrünen Blättern; Wuchshöhe 10-15 cm
  • Frosted Jade: Schmucker, aufrechter Günsel mit blauen Blüten über weiß-buntem Laub; Wuchshöhe 30-40 cm ohne Ausläufer
  • Black Scallop: Prachtvolle, kriechende Sorte, deren dunkelroten, glänzenden Blätter ins Auge fallen; Wuchshöhe 10-15 cm
  • Alba: Die weiß blühende Sorte harmoniert wunderbar mit Black Scallop als farbenfroher Bodendecker; Wuchshöhe 10-15 cm
  • Toffee Chip: Kleinwüchsiger Günsel, dessen cremefarben umrandete Blätter selbst in schattigen Lagen leuchten; Wuchshöhe 5-10 cm
  • Genfer Günsel: Mächtige, straff aufrechte Art, die mit sattblauen Blüten und dreilappigen Blättern überzeugt; Wuchshöhe bis 60 cm